Geschäftsfrau Berna Gözbasi wurde am 22. November 2019 zur ersten weiblichen Klubchefin der Süper Lig-Geschichte gewählt. Diese Ehre wurde ihr beim türkischen Erstligisten Yukatel Kayserispor zuteil. Nachdem sie knapp einen Monat später im Amt bestätigt wurde, ließ die 47-Jährige erkennen, dass sie sich den Umständen im Verein bewusst sei: „Wenn das Team nicht Tabellenletzter wäre, hätte man mir das Präsidentenamt nicht überlassen. Das habe ich bereits zuvor deutlich gesagt und ich sage es erneut. Wenn der Verein absteigen sollte, ist dies nicht meine Schuld. Der Weg hierher lag nicht in meiner Verantwortung. Ich werde alles tun, was möglich ist. Dass ich eine Kämpferin bin, ist ohnehin bekannt.“ Den Abstieg konnten die Gelb-Roten zunächst auf sportlicher Ebene nicht verhindern. Doch aufgrund der Bitte der Klubs verkündete der türkische Fußballverband in einer Nacht-und-Nebel-Aktion, dass es aufgrund der Pandemie keine Absteiger geben und die Saison 2020/21 mit 21 Teams ausgetragen wird.
Gözbasi: „Erfolgreiche Unternehmerin“ mit Auszeichnungen
Somit bekam die ehrgeizige Unternehmerin die Möglichkeit sich in einer ganzen Saison zu beweisen. Auch wenn nur extrem knapp, konnte der Abstieg mit nur einem Punkt Vorsprung verhindert werden. Die ambitionierte Vereinspräsidentin hat den türkischen Erstligisten seit ihrem Amtsantritt sowohl wirtschaftlich als auch sportlich grundlegend verändert. Es wurden Finanzmittel eingespart und der Kader erneuert, wobei der Fokus auf guten Spielern mit geringen Gehaltskosten lag. Ziel war zum einen die Sanierung des zentralanatolischen Klubs sowie die Wettbewerbsfähigkeit in der Süper Lig zu erhöhen. Während sich einige die Augen rieben, war es für die anderen keine Überraschung. Denn: 2011 wurde Gözbasi von den European Business Awards als eine der zehn „erfolgreichsten Unternehmer/innen“ ausgezeichnet und erhielt den „Ruban d’Honneur“. Sie versteht es wirtschaftliche Probleme aus der Welt zu schaffen und für Rundumerneuerungen zu sorgen. Nur ein Jahr später wurde ihr Unternehmen, das Betten produziert und in über 60 Länder in fünf Kontinenten exportiert, in der „All World Network – Turkey“ von der Harvard Universität als eines der 25 „am schnellsten wachsenden Unternehmen“ gelistet.
„Goldene Ära für Kayserispor beginnt“ – Gözbasi über Ex-Coaches Sumudica & Petrescu
Im Interview mit dem Journalisten Hasan Saricicek von der türkischen Tageszeitung „Türkiye“ setzte die aus Gelibolu/Canakkale stammende Gözbasi nun ihre Ziele mit dem einmaligen türkischen Pokalsieger noch höher: „Für Kayserispor beginnt die goldene Ära. Wir haben unseren Kader mit 16 neuen Transfers und neun Spielern aus der eigenen Jugend verstärkt. Nun haben wir ein Team, welches sich große Ziele setzt, an sich glaubt, sich gegenseitig liebt und respektiert. Die Ära der Fahrstuhlmannschaft ist vorbei. In den nächsten Jahren werden wir in administrativer, sportlicher, wirtschaftlicher und personeller Hinsicht wie Trabzonspor der strahlende Stern Anatoliens sein. Ihr werdet schon sehen, wir werden für Schlagzeilen sorgen.“ Auf die Frage was der wirkliche Grund für die Vertragsauflösung von Ex-Trainer Dan Petrescu war, sagte das Vereinsoberhaupt: „Vor dem Rize-Spiel sagte Petrescu zu uns, dass das Spiel in der Türkei am Tisch entschieden wird und er das nicht kann. Dementsprechend trennten wir uns.“ Zu Ex-Übungsleiter Marius Sumudica meinte Gözbasi: „Sumudica hat ständig Nachrichten gesendet und versucht uns zu erreichen. Doch ich wollte nicht. Weil er in schweren Zeiten Geld vorzog und nach Saudi-Arabien ging.“
„Besiktas mit Problemen, Trabzonspor wird Meister“ – Kritik an Klubvereinigung
Im weiteren Verlauf kommentierte Gözbasi das Titelrennen zur neuen Saison im türkischen Fußballoberhaus: „Trabzonspor wird in dieser Saison Meister. Weder Besiktas, Fenerbahce noch Galatasaray. Trabzonspor hat einen sehr stabilen und starken Kader. Wir haben Besiktas in einem Testspiel mit 3:0 besiegt. Viele werden jetzt sagen, dass es nicht der vollständige Kader war. Glauben Sie mir, das Ergebnis würde sich auch beim endgültigen Kader nicht ändern. Der Meister steckt in Schwierigkeiten. Ali Koc wiederum hat ein spannendes Team geformt und das einzig Richtige getan, indem er Vitor Pereira, einem alten Bekannten, die Verantwortung übergeben hat. Aber das alles wird nicht ausreichen, um Meister zu werden.“ Zu guter Letzt kritisierte sie noch die Klubvereinigung: „Während der Göksel Gümüsdag-Amtszeit sind gute Dinge passiert, aber jetzt treffen wir uns als Klubvereinigung für sechs Stunden und können zu keinem Ergebnis kommen. Viel Gerede, keine Ergebnisse. Alle beschweren sich über den TFF und die Schiedsrichter, aber niemand spricht über Lösungen. So können wir keine Einheit sein. Schlimmer noch: Jeder will Gerechtigkeit, aber nur für sich selbst. Große Männer vertreten bestimmte Grundsätze, aber sie tun das, worüber sie sich eigentlich beschweren.“
3 Kommentare
Absolut peinlich was die da von sich gibt, diese überheblichen Aussagen und Wahrsagereien kann sie sich sparen. Was kommt als Nächstes? Kayseri gewinnt EL und ts die CL oder was?
Viel Gerede, keine Ergebnisse. Alle beschweren sich über den TFF und die Schiedsrichter, aber niemand spricht über Lösungen. So können wir keine Einheit sein. Schlimmer noch: Jeder will Gerechtigkeit, aber nur für sich selbst. Große Männer vertreten bestimmte Grundsätze, aber sie tun das, worüber sie sich eigentlich beschweren.“
Mit der Aussage hat sie doch den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich glaube keinem das sie Gerechtigkeit oder sonstiges wollen. Hätte auch nur einer die Chance den Fußball per Knopfdruck fair zu machen würde es keiner tun.
Das TS Meister wird ist garnicht mal so unwahrscheinlich.
Meine Aussagen beziehen sich in erster Linie auf ihre Wahrsagerei, jetzt mal unabhängig davon ob die Aussage wahrscheinlich zutrifft oder nicht. Es geht darum, dass sie keine Ahnung hat wie die nächste Saison verlaufen wird. So dämliche Aussagen wie „wir werden Meister, wir gewinnen die EM“ etc. sind einfach unnötig und arrogant