Vor wenigen Monaten beendete die kanadische Fußballikone Atiba Hutchinson im Alter von 40 Jahren seine aktive Karriere als Spieler. Der in Brampton, Ontario geborene Mittelfeldspieler verbrachte nach seinem Wechsel vom niederländischen Klub PSV Eindhoven zum 16-maligen türkischen Meister Besiktas im Juli 2013 die letzten zehn Jahre seiner Laufbahn in der Türkei. In dieser Dekade hinterließ Hutchinson unvergessliche sportliche Spuren und avancierte zu einer echten Vereinslegende der „Schwarzen Adler“.
Dauerbrenner „Atiba“
Im Sommer verabschiedete sich „Atiba“ nach 334 Partien, 27 Toren, 37 Assists, drei Meisterschaften und je einem Pokal- und Supercup-Sieg vom Istanbuler Traditionsklub. In seiner Karriere bestritt Hutchinson auf Vereinsebene insgesamt 640 Partien und verzeichnete dabei 56 Tore und 60 Vorlagen. Der Nordamerikaner war ein Sinnbild für Beständigkeit und Konstanz im Mittelfeld von Besiktas. Schon jetzt ist dies ein Faktor, der Besiktas in der laufenden Saison schmerzlich fehlt und Probleme bereitet. Einige Spieler sind eben nicht sofort zu ersetzen oder niemals wirklich.
Meilenstein mit Kanada
Der sechsmalige Spieler des Jahres in Kanada bestritt in seiner Laufbahn 104 Länderspiele (neun Tore) und krönte seine erfolgreiche Karriere mit der Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2022 in Katar. Es war nach 1986 erst die zweite WM-Teilnahme in Kanadas Fußballgeschichte. Hutchinson ist nicht nur Rekordnationalspieler seines Landes, sondern war auch über viele Jahre hinweg Kapitän der „Canucks“ beziehungsweise „Les Rouges“. Nach der Verkündung seines Karriereendes war Hutchinson Interviewgast von „Sportsnet“ und wurde dabei gefragt, ob er dem kanadischen Fußball erhalten bleibe.
Engagement bei der Canadian Soccer Association (CSA)?
Der 40-Jährige erklärte, dass er sich erst einmal in Ruhe Gedanken machen müsse, jedoch dem kanadischen Fußball, der „ihm so viel gegeben habe, unbedingt etwas zurückgeben“ wolle. Dies könne als Trainer, Repräsentant oder in einer anderen Funktion geschehen. Der Fußball in Kanada entwickele sich sehr gut und man habe eine vielversprechende neue Generation. Es besteht kein Zweifel, dass „Soccer“ in Kanada auf dem Vormarsch ist und immer beliebter wird. Hutchinson hat sehr viel dazu beigetragen. Wer sich von dieser Entwicklung und diesem schönen Land selbst ein Bild machen möchte, sollte unbedingt eine Reise dorthin planen. Seit 2015 wurde dies durch ein elektronisches Verfahren, die eTA Kanada (Electronic Travel Authorization), zur visumfreien Einreise vereinfacht. Wichtig ist hier der richtige Reisezeitraum. Denn anders als in Europa, wo die Fußballsaison in den meisten Ländern generell zwischen August und Mai ausgespielt wird, wird in Nordamerika zwischen Februar und Oktober gespielt.
Zukünftiger Posten bei Besiktas?
Im Sommer äußerte sich Hutchinson auch in der Türkei zu seinem weiteren Werdegang und ob er sich eine Karriere als Trainer und Rückkehr zu Besiktas vorstellen könne: „Ich möchte Zeit mit meiner Familie und meinen Verwandten verbringen. Ich möchte Zeit für sie haben und mich etwas ausruhen. Jetzt werde ich etwas Zeit für mich haben. Ich habe auch mit Trainer Senol Günes gesprochen (damaliger Trainer von Besiktas). Ich glaube nicht, dass ich im Moment die nötigen Qualifikationen als Trainer habe. Jetzt möchte ich ein bisschen reisen.“ Wie in Kanada hoffen sicherlich viele türkische Fußball-Fans Hutchinson zukünftig in einer tragenden Rolle bei Besiktas zu sehen. Durch seine extreme Professionalität wäre ein Posten als Manager oder Fußballdirektor neben einer Tätigkeit als Trainer zweifelsfrei eine echte Option und eine Bereicherung für den Klub vom Dolmabahce-Palast.
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