Nach Hatayspor hat am Samstag auch Erzurumspor den direkten Wiederaufstieg aus der 2. Liga der Türkei in die Süper Lig geschafft. 4:1 wurde Ümraniyespor aus Istanbul geschlagen. Adana Demirspor, Akhisarspor, Fatih Karagümrük und Bursaspor müssen den dritten und letzten Aufsteiger unter sich ausspielen. Spannend ist dabei, dass 20 Spieler bei den vier Vereinen sind, die in Deutschland geboren wurden und dort das Kicken erlernten.
In der ersten Runde gibt es noch Hin- und Rückspiele. Dabei treten dann Adana Demirspor gegen Bursaspor und Akhisarspor gegen Fatih Karagümrük an. Bursa und Akhisar waren im letzten Jahr bereits – wie zuvor Erzurum, der Kühlschrank der Türkei – in der Süper Lig und sind abgestiegen. Im Finale soll es dann nur noch ein Spiel geben, das über Aufstieg oder Verbleib in der 2. Liga entscheidet. Eigentlich würde man in Deutschland eher mit den Schultern zucken, wenn es um die 2. Liga der Türkei geht – doch nicht in diesem Jahr. Ganze 20 Spieler mit deutschen Wurzeln stehen in den Kadern der vier Teams. Und das teils aus erlesenen Teams im Junioren- und Seniorenbereich.
Von Bayern, Köln, Gladbach, Frankfurt bis nach Wuppertal – viele Kicker in Deutschland ausgebildet
Bei Fatih steht zum Beispiel Aykut Özer als Keeper im Kader und der hat für Eintracht Frankfurt gekickt. Alparslan Erdem war bei Werder Bremen, Baris Basdas ist Kölner und spielte in der Jugend beim 1. FC Köln, Tugrul Erat ist aus Nettetal und spielte für Fortuna Düsseldorf und den MSV Duisburg, Baris Özbek stammt aus Castrop-Rauxel und spielte bei Union Berlin, Rot-Weiss Essen und beim MSV, Selcuk Alibaz wurde in Bretten geboren und spielte unter anderem für den KSC und Hansa Rostock, Firat Sucsuz ist Berliner, der für RB Leipzig und den FC Carl Zeiss Jena spielte, Koray Altinay ist ein „Münchener Kindl“ und kickte für die Zweite des FC Bayern München – das ist allein der deutsche Kader von Fatih Karagümrük.
Den Moerser Sinan Kurt von Adana Demirspor kennt man in der Knappenschmiede beim FC Schalke 04, Semih Güler ist aus Castrop-Rauxel, Tarik Camdal wurde in München geboren und spielte für den TSV 1860 München, Levent Aycicek stammt aus Nienburg und war bei Werder Bremen und Greuther Fürth, Aias Aosman ist Deutsch-Syrer und war bei Dynamo Dresden, Emre Nefiz ist Hesse aus Frankfurt und spielte dort beim FSV und Süleyman Koc stammt aus Berlin und kickte für Babelsberg 03 sowie für den SC Paderborn. Bei Bursaspor liest sich die „deutsche Liste“ wie folgt: Cüneyt Köz ist in Kösching geboren, spielte für den FC Bayern München in der Zweiten und für Dynamo Dresden, Özer Hurmaci ist aus Kassel und lief für die U19 von Baunatal auf, Burak Altiparmak ist Berliner, der für Zehlendorf, den VfL Wolfsburg, Tasmania sowie 1.FC Magdeburg kickte und Aykut Akgün stammt aus Karlsruhe, spielte dort auch für den KSC und Reutlingen. Bei Akhisar finden sich Tolga Ünlü aus Erlenbach am Main, der für Aschaffenburg die Fußballschuhe schnürte, Cekdar Orhan, der in Hakkari geboren wurde, dann aber in der Jugend für Borussia Mönchengladbach, den Wuppertaler SV und Oberhausen spielte sowie Onur Ayik aus Walsrode, der bei Werder Bremen spielte.
Man wird in Deutschland wohl großen Anteil nehmen, wenn diese Spieler mit deutschem Hintergrund um den Aufstieg in die Süper Lig fighten. Bursaspor hat am 22. Juli zuerst Heimrecht gegen Adanaspor und Fatih Karagümrük spielt zuhause gegen Akhisarspor. Die Rückspiele finden dann am 26. Juli statt.
Hinweis: Dieser Artikel erschien zuerst auf www.hürriyet.de
Autor: Chris Ehrhardt