Aus dem Kader gestrichen – und lange geschwiegen
Irfan Can Kahveci, der bei Fenerbahce aus dem Kader ausgeschlossen wurde, hat sich erstmals öffentlich zu seiner Situation geäußert. In einer ausführlichen Erklärung über seinen Social-Media-Account schilderte der Nationalspieler seine Sicht der Dinge, sprach über seinen Umgang mit der schwierigen Phase und reagierte auf die kursierenden Gerüchte. Im Mittelpunkt seiner Botschaft steht dabei vor allem eines: der Wunsch, sich fit zu halten und so schnell wie möglich wieder das Trikot von Fenerbahce zu tragen.
Zu Beginn seiner Stellungnahme machte Kahveci deutlich, warum er sich in den vergangenen Wochen aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hat. Er habe sich „komplett aus den sozialen Medien zurückgezogen“ und sich auf seine Verletzung und seine Familie konzentriert. Nachrichten von Freunden und Angehörigen habe er bewusst ausgeblendet, um den Kopf freizubekommen: „Von Anfang an haben mir meine Freunde und meine Familie die Nachrichten geschickt, aber ich habe mich von allen ferngehalten und nichts davon in meinen Kopf gelassen.“
„Ich respektiere die getroffene Entscheidung voll und ganz“
Ein zentraler Punkt seiner Erklärung ist der Umgang mit der Entscheidung des Vereins, ihn aus dem Kader zu streichen. Kahveci betonte mehrfach, dass er diese Maßnahme akzeptiere: „Zunächst einmal respektiere ich die getroffene Entscheidung voll und ganz.“ Gleichzeitig stellte er klar, dass es weder mit der Vereinsführung noch mit dem Trainerstab oder seinen Mitspielern persönliche Konflikte gebe. „Ich habe weder mit unserem Vorstand noch mit meinem Trainer irgendwelche Probleme, das war während dieser ganzen Zeit auch nie der Fall. Das Gleiche gilt für alle meine Teamkollegen“, erklärte der Offensivspieler.
Sportlich sieht sich der Nationalspieler bereit. Er betonte, dass er seine Verletzung vollständig überwunden habe und nach einem individuellen Plan weiter trainiere: „Ich habe meine Verletzung vollständig überwunden und trainiere weiterhin nach dem vorgegebenen Programm.“ Für ihn sei es „unmöglich, dass ich nicht das Beste für Fenerbahce will oder mich nicht über ihre Siege freue“.
Auslöser Fan-Kommentar: „Ich habe verstanden, dass ich mich äußern muss“
Den Anlass für seine öffentliche Stellungnahme lieferte ein persönliches Erlebnis. Kahveci schilderte, dass er mit seiner Familie unterwegs gewesen sei, als ihn Äußerungen eines Fans tief getroffen hätten. „Als ich heute mit meiner Familie zusammen war, haben mich die Dinge, die ich von einem unserer Fans gehört habe, sehr traurig gemacht, und ich habe verstanden, dass ich mich zu den Nachrichten äußern muss“, sagte er.
Er hätte, wie er betonte, „von Anfang an auf alles antworten“ können, habe sich aber bewusst zurückgehalten, um die Mannschaft nicht zusätzlich zu belasten: „Ich habe die Entscheidung unserer Vereinsführung respektiert und wollte nicht, dass meine Teamkollegen in diesem schwierigen Spielplan durch diese Berichterstattung Schaden nehmen.“ Dass er nun den Schritt an die Öffentlichkeit geht, begründet er damit, dass sich „fast täglich falsche Nachrichten“ verbreiten, an die viele Menschen glaubten.
Klare Absage an Prämien-Gerüchte
Besonders deutlich wurde Irfan Can Kahveci, als es um die Gerüchte ging, er habe seine Teamkollegen wegen Prämien angegriffen oder es sei dabei zu einem Streit in der Kabine gekommen. „Ich soll meine Teamkollegen wegen der Prämie angegriffen haben. Ihr sagt das vielleicht wegen des Geldes, aber für mich hat Geld keinen solchen Wert. So etwas ist definitiv nicht passiert“, stellte er klar.
Er betonte, dass er „wegen der Prämie kein einziges Mal den Mund aufgemacht“ habe und sich mit keinem seiner Mitspieler gestritten habe. Was vorgefallen sei, bewege sich im Rahmen dessen, „was für alle, die die Umkleidekabine kennen, ganz normal ist und nach fünf Minuten vergessen“ werde. Damit versucht Kahveci, die Situation zu entdramatisieren und gleichzeitig seine eigene Position gegenüber den Fans zu schützen.
„Ich konzentriere mich nur darauf, mich fit zu halten“
Im Kern seiner Botschaft steht der ungebrochene Bezug zu Fenerbahce. Kahveci betonte, dass ihm derzeit nur der Erfolg seines Klubs wichtig sei – unabhängig davon, ob er selbst auf dem Platz steht oder nicht: „Auch wenn ich keinen Beitrag leisten kann, freue ich mich, dass wir gute Tage haben.“ Es mache ihn jedoch „sehr traurig, dass meine Zugehörigkeit zu Fenerbahce diskutiert wird“.
Er erklärte, dass alle Fehler, die er auf oder neben dem Platz mache, Entscheidungen seien, „damit Fenerbahce besser wird“. Der Nationalspieler formulierte auch klar seine sportliche Zielsetzung: „Ich konzentriere mich nur darauf, mich fit zu halten, damit ich wieder das Trikot von Fenerbahce tragen und zum Fußball zurückkehren kann.“ Gleichzeitig wandte er sich direkt an die Anhänger und entschuldigte sich bei allen Fans, „die in dieser Zeit aufgrund von Missverständnissen enttäuscht waren“.
Dank an die Unterstützer und Blick nach vorn
Zum Abschluss seiner Erklärung bedankte sich Irfan Can Kahveci ausdrücklich bei allen, die ihn in dieser schwierigen Phase begleiten: „Ich danke allen, die mich in jeder Phase unterstützt haben.“ Zwischen den Zeilen wird deutlich, dass der 43-malige türkische Nationalspieler darauf setzt, sich über Leistung und Professionalität den Weg zurück in den Kader von Fenerbahce zu erarbeiten.
Mit seiner Stellungnahme versucht er, das Verhältnis zu den Fans zu stabilisieren, falsche Narrative zu korrigieren und zugleich seine Loyalität zum Verein zu unterstreichen. Ob und wann er wieder im Trikot von Fenerbahce aufläuft, steht zwar noch nicht fest – doch Kahvecis Worte lassen keinen Zweifel daran, dass er für diese Chance arbeitet und seinen Fokus klar auf eine Rückkehr auf den Platz gelegt hat.


