Citys Mittelfeldspieler İlkay Gündoğan trifft in seiner Heimatstadt Gelsenkirchen auf Schalke. „Meine besten Freunde leben nach wie vor in Gelsenkirchen“, sagte er gegenüber UEFA.com.
Über seine Kindheit und Jugend in Gelsenkirchen …
Ich bin in Gelsenkirchen-Hessler aufgewachsen und wir hatten damals eine Erdgeschosswohnung mit zwei Eingängen. Vom Hintereingang ging es direkt auf den Hof, wo wir um die 20 bis 25 Garagen hatten. Mit meinem Bruder und Freunden haben wir die Garagentore als Tore benutzt und dort Fußball gespielt, bis es zu der Extremen kam, dass teilweise Garagentore kaputt gingen. Dadurch musste mein Vater sie natürlich ersetzen. Er wurde irgendwann auch sauer auf uns und hat von innen aus dem Fenster geschrien, aber wir haben nur schwer zugehört und oftmals einfach weiter gekickt. Wir hatten einfach nur Spaß, egal ob es geregnet hat, ob die Sonne geschienen hat oder ob Schnee lag. Wir haben es einfach genossen, draußen zu sein, mit dem Ball, mit Freunden. Das hat uns in unserer Jugend am meisten Spaß gemacht. Wir haben im Ruhrgebiet nicht viel mehr als den Fußball, und der Fußball begleitet uns unser Leben lang.
Über Schalke …
Die ersten beiden Spiele, die ich angeschaut habe, waren sogar Schalke-Spiele. Ich habe eher eine größere Dortmund-Vergangenheit, weil ich fünf Jahre beim BVB gespielt habe, und schaue viel mehr Spiele vom BVB als von Schalke. Aber klar verfolge ich insgesamt die Bundesliga und natürlich auch die Ergebnisse von Schalke, dadurch dass ich mit Leroy [Sané] einen Mitspieler habe, der bei Schalke gespielt hat. Die Derbys Dortmund gegen Schalke sind immer sehr speziell. Ich hatte das Glück, dass ich mit dem BVB die Mehrheit der Derbys erfolgreich bestreiten konnte. Diese Duelle waren natürlich auch immer sehr eng und werden sehr hart bestritten.
Über die Heimkehr mit City …
Das letzte Mal, dass ich in Gelsenkirchen war, müsste schon ein paar Monate her sein. Ich hab nach wie vor meine Familie dort, meine besten Freunde leben nach wie vor in Gelsenkirchen und ich bin immer sehr gerne dort. Ich habe bis zu meinem 18. Lebensjahr dort gelebt, deswegen ist die Verbundenheit zu der Stadt natürlich extrem groß. Deswegen freue ich mich jetzt natürlich auch, dass ich die Möglichkeit habe, mit ManCity nach Gelsenkirchen zu fliegen und dort Fußball zu spielen. Wer hätte das gedacht, dass man aus dem Ruhrgebiet rauskommt und in die große, weite Fußballwelt hinauszieht, nach England kommt und da Premier League spielt, um dann in der Champions League zurück nach Hause zu kommen und dort ein Fußballspiel zu bestreiten.
Ich glaube schon, dass wir in diesem Duell klarer Favorit sind, natürlich auch irgendwie gerechtfertigt. Aber man muss auch klar und deutlich sagen, dass jede Mannschaft, die jetzt im Achtelfinale steht, sich das verdient hat. Genau deswegen werden wir unseren Gegner auch respektieren und werden uns darauf vorbereiten, als wäre es ein ganz normales Finale. Es ist nun mal die K.-o.-Phase und jeder Fehler kann hart bestraft werden.
Über Citys Ambitionen in der UEFA Champions League …
Wir haben in den letzten Jahren in der Champions League viel erlebt und viele Erfahrungen gesammelt. Natürlich waren nicht alle positiv, sonst hätten wir mindestens in einer Saison den Titel geholt.
Jeder Verein, jedes Team, jeder einzelne Spieler würde diese Trophäe irgendwann mal gerne in den Händen halten. Leider ist die Konkurrenz jedes Jahr so groß, dass die Wahrscheinlichkeiten auch nicht allzu hoch sind. Aber jedes Jahr gibt es eine glückliche Mannschaft, die es dann auch schafft. Wenn du sowohl als Klub als auch als Spieler an die Weltspitze möchtest, dann musst du diesen Pokal gewinnen. Daran führt kein Weg vorbei. Wenn wir das erreichen sollten, dann wäre das für den Klub ein Aufstieg in eine neue Sphäre, auf eine Ebene wie Real [Madrid], Barça, oder auch Bayern und Juventus. Unsere Aufgabe ist es, alles mögliche zu versuchen, um dies irgendwann real geschehen zu lassen.
Hinweis: Dieser Artikel erschien zuerst auf www.uefa.com
Link: https://de.uefa.com/uefachampionsleague/news/newsid=2592216.html