Nach dem 1:1-Unentschieden gegen Atakas Hatayspor erklärte Trabzonspor-Trainer Abdullah Avci, dass die direkt auf Meisterschaften folgenden Spiele immer schwierig zu bestreiten seien: „Die Spiele, nachdem man den Meistertitel perfekt gemacht hat, sind immer schwer. Am Dienstag haben wir ein Pokalspiel. Wir haben einige Ausfälle, daher sind wir mit diesem Team aufgelaufen. Wir beschäftigen uns damit, wie unsere verletzten Spieler zurückkehren. Auf der einen Seite werden wir die Saison beenden. Auf der anderen Seite wollen wir Spiele und Spieler für uns gewinnen. Jetzt lautet unser Ziel, das Rückspiel im Pokal-Halbfinale zu gewinnen. Wir wollten heute kein Risiko bei den angeschlagenen Spielern eingehen. Aus diesem Grund sah man eine andere Kaderplanung als sonst. Das Spiel begann gut für uns. Wir haben einen Elfmeter vergeben, uns aber auch weitere Chancen erarbeitet. Während es gut lief, wurde der Gegner mit seinen Flanken immer gefährlicher. In der Halbzeit nahmen wir drei Umstellungen vor, was sich positiv aufs Spiel ausgewirkt hat. Unser Spiel erhielt mehr Breite. Wir sind in Führung gegangen und hätten die Partie klarmachen können. Dies gelang uns jedoch leider nicht. Im Fußball darf man keine Fehler machen, auch wenn nur noch zehn Sekunden zu spielen sind. Durch den Gegentreffer in den letzten zehn Sekunden haben wir nur unentschieden gespielt. Dennoch denke ich, dass es ein Ergebnis ist, das unsere Energie und Dynamik für das Pokalspiel am Dienstag auf einem hohen Niveau hält.“
Erdogan lobt Avci und erläutert Ribeiro-Suspendierung
Hatays Chefcoach Ömer Erdogan sprach indes von einem verdienten Punktgewinn gegen den frisch gebackenen Meister: „Man muss Trabzonspor applaudieren und Beifall spenden. Das wird weltweit so gemacht. Nach der gewonnenen Meisterschaft zu spielen, ist nicht leicht. Abdullah Avci ist ein Trainer, den ich mir zum Vorbild nehme. In den vergangenen 15–20 Jahren hat er dem türkischen Fußball seinen Stempel aufgedrückt. Er ist alle Stufen nacheinander aufgestiegen und heute hier, wo er steht. Er kann jungen Trainern wie uns nur als Vorbild dienen. Wir haben heute einen verdienten Punkt geholt. Wir haben dem Gegner kaum Chancen gewährt. Nur bei den finalen Pässen stimmte das Timing generell nicht. Hätte das gestimmt, hätten wir einen Sieg einfahren können. So mussten wir uns mit dem Remis zufriedengeben. Wir haben gegen die beste Mannschaft der Saison gespielt. Junge Trainer wie Erol Bulut, Okan Buruk oder Sergen Yalcin haben uns den Weg geebnet. Doch wir müssen darüber hinaus gehen. So wie Spieler ins Ausland wechseln, müssen auch wir Trainer im Ausland arbeiten, um uns weiterzuentwickeln. Ruben Ribeiro war zwei Jahre fester Bestandteil des Teams und hatte großen Anteil an der erfolgreichen Saison im letzten Jahr. Aber Disziplinlosigkeiten können wir nicht hinnehmen und dulden. Darum wurde er suspendiert, obwohl ich ihm solche Aktionen schon mehrfach verziehen habe. Sein Vertrag läuft bekanntermaßen ebenfalls aus, daher haben wir so eine Entscheidung getroffen.“
Weitere Stimmen
Djaniny Semedo (ST, Trabzonspor): „Es war eine schwierige Saison. Unser einziges Ziel war es, die Meisterschaft zu gewinnen. Und glücklicherweise ist es uns gelungen, dieses Ziel erfolgreich zu erreichen.“
Serkan Asan (RV, Trabzonspor): „Die Meisterschaft war ein unglaublicher Moment. Schon als Kind, als wir noch auf den Straßen gespielt haben, haben wir immer von der Meisterschaft von Trabzonspor geträumt. Dies tatsächlich mitzuerleben, hat mich unfassbar glücklich gemacht. Sich danach auf die nächste Partie zu konzentrieren, war daher nicht leicht. Aber wir haben gut gespielt und den Sieg nur knapp verpasst. Nun wollen wir im Pokal ins Finale einziehen und danach auch den Titel gewinnen.“