Die Länderspielpause ist für den einen oder anderen endlich vorbei. Nun geht es für die Mannschaften national und international erst richtig los. Auch für Besiktas, das in der Liga noch keinen so richtig guten Start hingelegt hat, geht es am Samstag zunächst bei Gazisehir Gaziantep FK in der Süper Lig weiter, ehe man am kommenden Donnerstag bei SK Slovan Bratislava in der UEFA Europa League ran muss. Die Schwarz-Weißen konnten sich in der Sommertransferperiode, wenn man Adem Ljajic, der schon zuvor die Saison bei den „Schwarzen Adlern“ gespielt hatte, außer Betracht lässt, mit sieben Mann verstärken. Einer von ihnen ist Flügelspieler Gerorges-Kevin N’Koudou, der von den Tottenham Hotspur für vier Millionen Euro an den Bosporus gelotst werden konnte. Eigentlich hieß der Wunschspieler auf der Außenbahn Yevhen Konoplyanka vom FC Schalke 04. Allerdings hatte dieser nach langem Hin und Her zu hohe Gehaltsforderungen, so dass sich der Vorstand um Präsident Fikret Orman von heute auf morgen für N’Koudou entschied. In seinem ersten Interview in der Türkei mit der Tageszeitung „Sabah“ erklärte der 24-Jährige unter anderem, weshalb er sich für Besiktas entschieden hat.
Zwei Gründe für den Wechsel in die Türkei
Zu Beginn erklärte der aus Versailles stammende Linksaußen die Gründe für sein Engagement bei den Schwarz-Weißen: „Es gibt zwei Gründe, wieso ich mich für Besiktas entschieden habe. Der erste Grund ist, dass ich in einem muslimischen Land, was mein Leben somit um einiges vereinfachen wird, spielen kann. Ich kenne die Süper Lig nicht unbedingt, aber ich wusste, dass Besiktas eine sehr erfolgreiche Mannschaft ist und hier immer große Namen gespielt haben. Das war der zweite Grund. Das was der Klub anbietet und das Stadion sind unglaublich. Es herrscht eine familiäre Atmosphäre. Man hatte mir vorab über die Besiktas-Fans viel berichtet. Egal was man sich vorstellt oder welche Erwartungen man hat: Man wundert sich immer wieder. Die Atmosphäre im Stadion ist einfach grandios.“
N’Koudou über sich als Spielertyp und Tottenham Hotspur
Im weiteren Verlauf sprach der Franzose mit kamerunischen Wurzeln auch über sich selbst und stellte klar, dass er den Wechsel damals nach England nicht bereue: „Auf dem Platz bin ich ein einfacher Typ und versuche simpel zu spielen. In der Regel sieht man mich nicht viel reden. Ich lache aber gerne und versuche stets einen positiven Eindruck zu hinterlassen. Denn so blicke ich auf das Leben – mit einem Lächeln. Ich mag es aber gar nicht zu verlieren. Außerhalb des Platzes bin ich ständig mit meiner Familie zusammen und fühle mich zu Hause am wohlsten. Auch meine Entscheidung damals nach England zu gehen bereue ich nicht. Ich habe dort wirklich sehr viel lernen können. Mit 20 Jahren konnte ich mit großen Namen zusammenspielen. Das Wichtigste war, obwohl ich sehr oft nicht zum Zuge kam, niemals aufzugeben. Nun beginne ich hier ein neues Kapitel.“
„Möchte mit Besiktas alle Pokale gewinnen“
Bislang konnte der Rechtsfuß keine großen sportlichen Erfolge feiern. N’Koudou verdeutlichte aber im Interview, dass er das mit Besiktas nun ändern möchte: „Tottenham war letztes Jahr im Finale der UEFA Champions League und ich war an den AS Monaco ausgeliehen. Nach der Niederlage habe ich mit meinen Teamkollegen aus England gesprochen, sie waren alle sehr frustriert. Es ist schwierig so etwas zu verarbeiten, obwohl man kurz davor stand. Jeder träumt eines Tages davon im Finale dieses Wettbewerbs zu stehen und den Pokal zu gewinnen. Nach meiner Zeit bei Tottenham möchte ich jetzt als noch reiferer Spieler für den Unterschied sorgen und Erfolge feiern. Sowohl in der Süper Lig als auch in Europa League möchten wir so weit wie möglich kommen, um am Ende den Pokal in den Händen zu halten.“
„Türkei und Frankreich sollen beide an der Europameisterschaft teilnehmen“
Zu guter Letzt kommentierte der Flügelspieler die EM-Qualifikationsphase und seine Chancen in der Nationalmannschaft: „Als Franzose möchte ich natürlich, dass sich Frankreich für die EM qualifiziert. Als Besiktas-Spieler, der in Istanbul lebt, möchte ich dementsprechend auch, dass die Türkei am Turnier teilnimmt. Ich hoffe, dass beide die Gruppe bewältigen. Um das Trikot der ″Equipe Tricolore″ zu tragen muss ich sehr hart arbeiten. Wieso sollte es nicht klappen? Wenn hier alles gut läuft und ich maßgeblich am Erfolg unserer Mannschaft beteiligt bin, dann kann ich auch zur Nationalmannschaft berufen werden. Das ist allerdings kein aktuelles Ziel, das ich vor Augen habe. Das kann wirklich nur passieren, wenn hier alles optimal läuft.“
10 Fragen 10 Antworten
- Wer ist dein Idol? – „Früher Robinho, jetzt Eden Hazard“
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- Was ist dein Lieblingsbuch? – „Der Koran“
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