Nach zwei Meisterschaften in Folge in der Süper Lig wollte Galatasaray an die guten alten Zeiten anknüpfen und in der UEFA Champions League für mehr Furore sorgen. Dafür wurde nicht nur Superstar Radamel Falcao an den Bosporus gelockt. Mit Ryan Babel, Jean Michael Seri, Mario Lemina, Florin Andone und Steve N’Zonzi durften sich die Fans der „Löwen“ auf weitere qualitativ hochwertige Namen freuen. In der Königsklasse erwischte das Team von Trainer Fatih Terim mit Paris St. Germain, Real Madrid und Club Brugge eine vergleichsweise starke Gruppe. Dennoch war sowohl der Trainerstab als auch der Vorstand um Klubboss Mustafa Cengiz optimistisch. Die Realität im internationalen Geschäft sah schlussendlich wieder anders aus als erwartet.
Galatasaray mit mäßigem Start in die Liga
Während Falcao in seinem ersten Spiel für seinen neuen Arbeitgeber mit einem Treffer debütierte, fiel der Kolumbianer nach drei absolvierten Spielen für sieben Wochen aus. In den ersten neun Spieltagen konnte Galatasaray lediglich drei Siege einfahren und unterlag zuletzt beim Erzrivalen Besiktas mit 0:1. In der Champions League waren die „Löwen“ mit einem Punkt aus drei Spielen und ohne eigenen Treffer als Gruppenletzter so gut wie ausgeschieden. Die Wende in der Süper Lig konnte nach der 1:2-Niederlage am 16. Spieltag bei Göztepe eingeleitet werden. Im letzten Spiel der Hinrunde schoss sich das Terim-Team mit einem 5:0 gegen Fraport-TAV Antalyaspor den Frust von der Seele. Dennoch war der türkische Rekordmeister mit nur zwei Punkten und einem Tor aus sechs Spielen aus der Champions League ausgeschieden. Der Rückstand auf Herbstmeister Demir Grup Sivasspor betrug zu dem Zeitpunkt ganze zehn Punkte.
Fluch von Kadiköy in der starken Rückrunde beendet
In der Rückrunde war Galatasaray anzumerken, dass das Aus in Europa neue Kräfte freigemacht hat. Nach den Abgängen von Unruhestiftern wie Steven N’Zonzi und Ryan Babel und der Rückkehr von Henry Onyekuru lief es bei den „Löwen“ deutlich besser. Sieben Siege am Stück gab es in der zweiten Hälfte der Saison, darunter ein bemerkenswerter 3:1-Auswärtssieg beim Erzrivalen Fenerbahce. Schließlich holten die Gelb-Roten zu den Konkurrenten auf und stiegen in den Meisterschaftskampf ein. Der Zehn-Punkte-Rückstand auf Demir Grup Sivasspor ist Geschichte. Der amtierende türkische Meister steht nun mit einem Vorsprung von drei Zählern vor den Zentralanatoliern auf Platz drei. Die Verfolgung auf Tabellenführer Trabzonspor und Medipol Basaksehir (Beide 53 Punkte) hält weiter an. Gegen beide Konkurrenten stehen die direkten Duelle noch aus.
Fazit: Galatasaray könnte es erneut vollbringen
Nach dem schwachen Saisonstart hatte kaum einer Galatasaray auf dem Schirm. Doch durch eine erfolgreiche Rückrunde, gepaart mit den nötigen Patzern der Konkurrenten, ist die Terim-Elf wieder im Titelkampf angekommen. Auch wenn die Gelb-Roten derzeit als Verfolger dastehen, haben sie unter den Titelaspiranten die größte Erfahrung im Umgang mit dem Druck. Falls die Süper Lig fortgesetzt wird, werden die direkten Duelle gegen Trabzonspor und Basaksehir über den diesjährigen Meister bestimmen. Die Aussichten für ein totgeglaubtes Galatasaray stehen damit nicht sehr schlecht, die Meisterschaft zum dritten Mal in Folge zu gewinnen.