Die Nacht der Rekorde von Galatasaray endete mit dem Abpfiff nicht so, wie es sich die Fans, aber insbesondere Coach Fatih Terim erhofft hatten. Im Heimspiel gegen Hes Kablo Kayserispor erreichten die Istanbuler allein in der ersten Halbzeit mit 14 Schüssen (davon sechs aufs Tor) und 20 Strafraumaktionen ihren besten Süper Lig-Wert in der laufenden Saison. Nach 90 Minuten konnte man diese Rekorde sogar in Süper Lig-Bestmarken der aktuellen Spielzeit umwandeln. 71,9 Prozent Ballbesitz, 51 Strafraumaktionen und neun klare Torchancen. Und doch reichte es am Ende trotz Überzahl nur zu einem 1:1 gegen einen Abstiegskandidaten. Zudem musste der „Imperator“ zum ersten Mal gegen Kayserispor Punkte abgeben. In den vorherigen Begegnungen zuvor gab es bis dato neun Siege.
Terim spuckt Gift und Galle
Kein Wunder, dass sich der 67-Jährige nach der Begegnung vor Wut nicht mehr halten konnte und das Schiedsrichtergespann für die gezeigte Leistung scharf kritisierte. Der frühere Nationaltrainer spuckte förmlich Gift und Galle als gäbe es keinen Morgen: „Heute gab es nur fünf Minuten Nachspielzeit. Wir möchten spielen. Der Referee ist schön und gut und er lässt als Junger auch viel spielen. Aber es gab zehn Auswechslungen. Jeder liegt ständig auf dem Boden. Sind es also nur fünf Minuten? Ist es so leicht, dass man im Ali Sami Yen (Türk Telekom-Stadion) keine acht bis zehn Minuten drauflegen kann? Bei Gott, das darf doch nicht wahr sein! Zudem fehlen die Gelben Karten. Als ob die Zeit eine Art Kredit wäre. Wir halten auch die Zeit an und sehen, dass da etwas nicht stimmt. Ich schimpfe ja auch mit meinen Spielern, die am Boden liegen. Wenn man das zulässt, dann kommen wir nicht weit. Meine Verärgerung gilt diesem Umstand. Das passiert nicht zum ersten Mal. Von mir aus können sie es noch so oft in ihren Seminaren erklären. Die Angst lauert überall. Ich sehe mir die türkischen Ligen an und sehe ständig, dass die Spieler, die am Boden liegen, nicht so leicht wieder aufstehen. In England beispielsweise stoppt das Spiel nie. Keiner zeigt auf seine Kopfwunde oder sonst wohin. Ich spreche mit meinen Spielen im Taktiktraining darüber. Die Forderung lautet ganz klar: Ich möchte keinen Spieler, der eine Verletzung vortäuscht oder Zeit gewinnt. Spielt einfach.“
Mugdat Celik schafft es in die Schlagzeilen von „The Sun“
Auf der gegnerischen Seite spielten sich die Keeper der Zentralanatolier so richtig in den Vordergrund. Allen voran Silviu Lung, der bis zu seiner Verletzung in den ersten 45 Minuten ganze sieben glasklare Torchancen zunichte machen konnte. Aber auch die Galatasaray-Leihgabe Ismail Cipe war gegen seinen eigentlichen Klub mit vier Paraden maßgeblich am Punktgewinn beteiligt. Beide zusammen stellten zudem den Bestwert von elf Paraden in dieser Saison auf. Doch nach der Begegnung war ein anderer ehemaliger Galatasaray-Akteur das Thema der Expertenrunden. Mugdat Celik verursachte eine halbe Stunde vor Spielende einen Foulelfmeter und musste frühzeitig zum Duschen. Der 30-Jährige hatte in der ersten Halbzeit noch ein merkwürdiges Handspiel verursacht, wofür er bereits mit Gelb verwarnt worden war. Durch diese beiden Aktionen schaffte es der aus Mersin stammende Offensivmann gar in die Schlagzeilen der englischen Boulevardzeitung „The Sun“.
„Egal, ob man ein Spiel oder seine Frau verkauft“
Nachdem der erfahrene Kicker seitens der sozialen Medien heftig in die Zange genommen wurde, meldete er sich in einem Telefoninterview über den türkischen TV-Sender „Beyaz TV“ zu Wort: „Es macht keinen Unterschied, ob ein Fußballer ein Spiel oder seine Frau verkauft. Es ist für mich exakt dasselbe. Diese Sachen werden mir nur vorgeworfen, weil ich damals im chaotischen Derby gegen Fenerbahce Jailson gejagt habe. Ich habe Linnes beim Foul gar nicht gesehen. Er war auf einmal da. Meine Fußspitze hat ihn nur berührt und er war schon auf dem Boden. Beim Handspiel habe ich den Ball mit der Hand gespielt, weil er sonst mit unserem Keeper ins Eins-gegen-Eins gekommen wäre. Nichtsdestotrotz werde ich heute mit einem reinem Gewissen schlafen können. Wir haben einen Punkt geholt und das hat mich am meisten glücklich gemacht.“ Sein Coach Samet Aybaba sagte zu den Vorwürfen an seinen Schützling: „Im Endeffekt passieren jedem Fußballer mal solche Sachen. Mugdat ist ein Spieler, von dem wir viel erwarten. Natürlich kann er Fehler machen, die wir dann alle zusammen versuchen werden auszubügeln. Er ist unser Spieler. Wir sind dafür da, dass wir Spieler für uns gewinnen und nicht verlieren.“
Former Galatasaray player Muğdat Çelik's handball tonight against his old side.
He also gave away a penalty and was sent off in the second half too.
— The Sun Football ⚽ (@TheSunFootball) November 23, 2020
3 Kommentare
Spätestens nach dieser dummen Handaktion von Mugdat wusste ich, dass das nicht gut gehen wird. Ich wusste, dass der vom Platz fliegen wird. Oder auch bei der Einwechslung von Ismail Cipe habe ich mir gedacht, dass dieser vielleicht mal einen Ball durchflutschen lässt. Dann wäre die Empörung groß gewesen.
Zum Elfer den auch Mugdat verschuldet hat, kann ich ihm aber keinen allzu großen Vorwurf machen.
Zu Terim will ich allgemein nicht mehr viel schreiben, in einigen Punkten hat er Recht. Es wird wenig nachgespielt obwohl die Gegenspieler nach jeder kleinen Aktion nur rumlagen. Ich hätte gerne mal die Zeit gestoppt um zu sehen, wie viel Minuten in echt gespielt wurden. Vielleicht mal eine Option im nächsten Spiel.
Die ganzen Statistiken oben bringen uns nichts, wenn wir keine 3 Punkte einfahren. Mourinho hat letztens mit Tottenham gegen Manchester City gewonnen, obwohl City die Statistiken dominiert haben. Mit Phasenweise 85% Ballbesitz und 5 zu 2 Schüssen auf das Tor war City nur am Drücken.
Mourinho meinte, wenn sie wollen können sie den Ball mit nach Hause nehmen aber ich nehme die 3 Punkte mit nach Hause und das ist es am Ende des Tages, was zählt.
Da türkisch ziemlich oft sehr schwierig zu verstehen ist, insbesondere fussballtürkisch, werde ich die Aussagen von Fathi Terim und Co. für alle GF Leser und User nochmal in ein ordentliches fussballdeutsch übersetzen.
1.) Fathi Terim: „Heute gab es nur fünf Minuten Nachspielzeit, wir möchten spielen“
Das bedeutet auf fussballdeutsch: Der scheiß Schiedsrichter soll gefälligst so lange spielen lassen, bis wir in Führung gehen und anschließend gleich das Spiel abpfeifen.
2.) Fathi Terim: „Ist es so leicht, dass man im Ali Sami Yen (Türk Telekom-Stadion) keine acht bis zehn Minuten drauflegen kann?“
Das bedeutet auf fussballdeutsch: In unserem Stadion lässt du gefälligst so lange nachspielen wie wir wollen, was interessieren uns hier die allgemein gültigen Fussballregeln?
3.) Fathi Terim: „Ich schimpfe ja auch mit meinen Spielern, die am Boden liegen. Wenn man dies zulässt, dann kommen wir nicht weit. Meine Verärgerung gilt diesem Umstand. Dies passiert nicht zum ersten Mal.“
Das bedeutet auf fussballdeutsch: Meine Spieler dürfen sich auch auf den Boden werfen, insbesondere bei FB Derbys und wenn wir in Führung liegen wenns der Gegner macht dann finde ich das als „Imperator“ total doof.
4.) Fathi Terim: „Ich spreche mit meinen Spielern im Taktiktraining darüber.“
Ok, bei dem Satz bin ich auch tief ins Grübeln gekommen, ich meine seit wann gibts im türkischen Fussball eine „Taktik“, diesen Satz kann man nicht wirklich ernst nehmen, deshalb erspare ich mir die Mühe, das ins fussballdeutsche zu übersetzen.
1.) Muğdat Çelik: „Es macht keinen Unterschied, ob ein Fußballer ein Spiel oder seine Frau verkauft. Es ist für mich exakt dasselbe.“
Das bedeutet auf fussballdeutsch: Für GS würde ich sowohl meine Frau als auch das Spiel verkaufen, kein Problem für mich“
2.) Muğdat Çelik: „Diese Sachen werden mir nur vorgeworfen, weil ich damals im chaotischen Derby gegen Fenerbahce Jailson gejagt habe.“
Das bedeutet auf fussballdeutsch: Weils heute keine scheiß FB Spieler auf dem Platz gab die ich jagen konnte, habe ich mich eben etwas gelangweilt, was geht euch das alles an?
3.) Muğdat Çelik: „Ich habe Linnes beim Foul gar nicht gesehen. Er war auf einmal da. Meine Fußspitze hat ihn nur berührt und er war schon auf dem Boden.“
Das bedeutet auf fussballdeutsch: Linnes hat doch genauso wie ich ein gelbrotes Trikot an, warum sollte ich ihn im eigenen Strafraum nicht foulen dürfen, außerdem musste GS doch irgendwie ein Tor schießen und da bin ich dann gerne etwas behilflich.
4.) Muğdat Çelik: „Beim Handspiel habe ich ihn mit der Hand gespielt, weil er sonst mit unserem Keeper ins Eins-gegen-Eins gekommen wäre. Nichtsdestotrotz werde ich heute mit einem reinem Gewissen schlafen können.“
Das bedeutet auf fussballdeusch: Ich habe den Ball mit der Hand gespielt um so schnell wie nur möglich in die GS Kabine zu meinen alten Kumpels zurück zu kehren, schließlich haben wir uns ewig lange nicht gesehen und wollten uns noch so einige Geschichten erzählen. Und schlafen werde ich natürlich auch im GS Trainingsgelände, da brauche ich mir dann euer dummes Gequatsche nicht anhören.
Haa, das ein Ex GS Spieler bei einem GS Spiel einen Elfmeter verursacht, würde ich als normal bezeichnen, nach Danny und Co. ist das doch nichts ungewöhnliches mehr oder?
Link:
https://www.youtube.com/watch?v=xMuXme22Zkc
hahahaah wirklich 1A übersetzt Efsane 😂😂😂😂