Seit 1996 hat die Türkei bisher an vier Europameisterschaften teilgenommen. Während bei der Endrunde 1996 in England in der Gruppenphase weder ein Punktgewinn noch ein Torerfolg gelang, schaffte es die Mannschaft vier Jahre später bei der EM in Belgien und den Niederlanden immerhin bis ins Viertelfinale. Dort war dann nach der 0:2-Niederlage gegen Portugal Schluss.
Der bisher größte Erfolg bei Europameisterschaften gelang 2008 in der Schweiz und Österreich, als die Halbmond-Sterne erst im Halbfinale Deutschland mit 2:3 unterlagen. Philipp Lahm schoss damals das entscheidende Tor in der 90. Minute. Weitere acht Jahre später hatte die Türkei erneut die Qualifikationsrunde überstanden und fuhr zur EM 2016 nach Frankreich. Laut dem Gesetz der Serie wäre in diesem Jahr mal wieder ein Überraschungscoup fällig. Fans wie Spieler hoffen darauf, die Buchmacher sind jedoch skeptisch.
Die Buchmacher stufen die Türkei in der Favoritenliste im Mittelfeld ein
Den Quoten nach zu urteilen, trauen die großen Sportwettenanbieter der Türkei durchaus das Überstehen der Gruppenphase zu. Sportwetten während der EM auf sein Team zu platzieren ist eigentlich ein Muss. Am besten dafür geeignet sind die lizenzfreien Casinos mit Bonus. Sie unterliegen nicht den Beschränkungen deutscher Casinos und die Einsatzhöhe kann selbst bestimmt werden.
Während bei einem Euro Einsatz für die Top-Favoriten Frankreich, England und Belgien Gewinne zwischen 5 und 7 Euro ausgezahlt werden, können Wetter bei einem Turniersieg der Türkei ganz gut Geld verdienen. BWIN hat die Quote für einen Turniersieg der Türkei auf 51 festgelegt. Damit liegt das türkische Team noch vor Ländern wie der Schweiz, Ukraine, Polen oder Russland.
In der Weltrangliste liegt die Türkei derzeit auf Platz 29. Siebzehn Teams aus Europa liegen noch davor, wobei Serbien nicht für die EM qualifiziert ist. Lässt man außereuropäische Länder unberücksichtigt, sähe die Europa-Rangliste so aus:
Die Buchmacher werden sicher auch der Tatsache Rechnung tragen, dass die Türkei die Qualifikation souverän geschafft hat. In zehn Spielen der Gruppe H konnten satte 23 Punkte eingefahren werden, was am Ende Platz 2 hinter Frankreich und noch vor Island bedeutete. Damit konnte man sich direkt für die EM qualifizieren und musste nicht wie 2016 auf die Qualifikation als bester Gruppendritter hoffen.
Gute Leistungen in der Qualifikation ohne Zitterpartie
Die Qualifikationsspiele zur EM liefen für die Türkei alles in allem ziemlich rund. Das Team startete mit drei Siegen und konnte dabei sogar Weltmeister Frankreich zuhause mit 2:0 bezwingen. Es folgten eine Niederlage in Island (2:1) und ein Arbeitssieg gegen Andorra (1:0). Nach der Hälfte der Spiele lag die Türkei mit zwölf von fünfzehn möglichen Punkten auf Platz 2 der Tabelle. In den zweiten fünf Spielen konnten dann weitere elf Punkte erzielt werden. Das reichte für den zweiten Platz und Island konnte auf Abstand gehalten werden.
Die Aufgabe in der Gruppenphase der EM scheint lösbar
Obwohl die Türkei aufgrund des geringen UEFA-Koeffizienten bei der Gruppenauslosung zur EM 2021 nur in Topf 3 landete, scheint das Erreichen von Platz 2 möglich zu sein.
Dass die Türkei die Schweizer in der Gruppenphase einer Europameisterschaft hinter sich lassen kann, hat sie bei der EM 2008 in der Schweiz und Österreich bewiesen. Damals konnte im entscheidenden Gruppenspiel ein 0:2-Rückstand gegen Tschechien noch in einen 3:2-Sieg umgewandelt werden und die Türkei zog als Gruppenzweiter hinter Portugal ins Viertelfinale ein. Trotzdem wird das Team bei allen Gruppenspielen der EM 2020 an seine Leistungsgrenze gehen müssen.
Vom Soloensemble zur Mannschaft mit Teamgeist
Das Korsett des aktuellen Kaders bilden hauptsächlich Spieler, die im Ausland ihr Geld verdienen, ergänzt durch einige Spieler der großen Istanbuler Vereine Besiktas, Galatasaray und Fenerbahce.
Der Spielstil der türkischen Nationalmannschaft war in früheren Zeiten vorwiegend von egoistischen Einzelaktionen geprägt, bei dem der Teamgeist häufig auf der Strecke blieb. Negativer Höhepunkt war 2013 die sogenannte Pistolenaffäre. Nach dem WM-Qualifikationsspiel der Türkei gegen die Niederlande bedrohte der Spieler Gökhan Töre in einem Hotelzimmer seine Mitspieler Hakan Calhanoglu und Ömer Toprak mit einer Pistole. Ziel des Angriffs war allerdings ein Freund Topraks, der sich ebenfalls im Zimmer aufhielt. Calhanoglu und Toprak wollten daraufhin nicht mehr mit Töre in der Nationalmannschaft spielen. Tatsächlich kam es seitdem zu keinem Länderspiel der Türkei mit allen drei Akteuren. Toprak hat seine Länderspielkarriere für beendet erklärt. Töre steht aktuell nicht im Kader der Nationalmannschaft. In jüngster Zeit haben sich die Querelen im türkischen Team deutlich gelegt. Die Euphorie nach der geschafften Qualifikation für die EM 2016 in Frankreich ist im Team, bei den Fans und den Medien groß. Das sind die Eigenschaften, die eine Mannschaft braucht, um ein großes Turnier zu gewinnen.
Bisher stehen zwei Teilnahmen bei Weltmeisterschaften zu Buche
Bei bisher 20 gespielten Weltmeisterschaften war die Türkei lediglich an zwei Endrunden beteiligt. 1954 kam es bei der WM in der Schweiz in der Gruppe 2 zum legendären Entscheidungsspiel mit der deutschen Mannschaft von Sepp Herberger. Das Spiel endete 7:2 für Deutschland und die Türkei war damit ausgeschieden. Wesentlich besser lief es bei der WM 2002 in Japan und Südkorea. Erst im Halbfinale scheiterte die Türkei am späteren Weltmeister Brasilien und verlor 0:1. Das Spiel um den dritten Platz konnte die Türkei gegen Gastgeber Südkorea mit 3:2 gewinnen. Es war der größte Erfolg für den türkischen Fußball überhaupt. Seitdem wurde die Teilnahme dreimal in Folge verpasst.
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