Angreifer Fredrik Gulbrandsen wechselte zu Saisonbeginn ablösefrei von RB Salzburg zu Medipol Basaksehir. Wirklich überzeugen konnte der 27-jährige Norweger bis dato unter anderem auch verletzungsbedingt noch nicht. In 16 Pflichtspielen steuerte Gulbrandsen bisher drei Tore und eine Vorlage bei, absolvierte hierbei allerdings nur 877 Spielminuten. Gegenüber der Nachrichtenagentur „IHA“ äußerte sich der dreifache Nationalspieler Norwegens unter anderem zur bisherigen Saison und seinem Landsmann Martin Linnes vom Stadtrivalen Galatasaray.
„Sind nicht gut in die Saison gestartet“
Der Saisonstart für Basaksehir verlief nicht wie gewünscht. Mit zwei Auftaktniederlagen in der Liga sowie den beiden verlorenen Spielen in der dritten Qualifikationsrunde der UEFA Champions League gegen Olympiakos Piräus (0:1, 0:2) dachten viele Außenstehende an einen Einbruch unter Trainer Okan Buruk. Gulbrandsen erklärte, dass man nicht wie gewollt in die Saison gestartet ist. „Wir haben uns aber anschließend gefangen. Wenn wir weiterhin so eine Leistung zeigen wie in den letzten Spielen, wird in der Rückrunde alles noch besser für uns“, so Gulbrandsen zuversichtlich. Basaksehir beendete die Hinrunde mit 33 Zählern auf Platz zwei und ist in der Liga mittlerweile seit 15 Spielen ungeschlagen. Die letzte Niederlage in der Süper Lig datiert vom 24. August 2019, als man aufgrund eines Last-Minute Gegentreffers mit 1:2 gegen Fenerbahce verlor.
„Atmosphäre innerhalb der Mannschaft ist gut“
Von seinen Teamkameraden sei Gulbrandsen darüber hinaus sehr gut empfangen und in die Mannschaft eingegliedert worden. „Es ist für eine Mannschaft sehr wichtig miteinander befreundet zu sein und gleichzeitig im Konkurrenzkampf zueinander zu stehen. Für mich ist es eine neue Mannschaft, ein neues Land. Aber mit der Unterstützung, die ich von meinen Teamkollegen insbesondere zu Beginn erhalten habe, habe ich die Eingewöhnungsphase schnell überwunden“, hob der Angreifer die Wichtigkeit seiner Mannschaftskollegen hervor.
„Möchten in allen drei Wettbewerben das Beste daraus machen“
Als einziges türkisches Team überwintert Medipol Basaksehir in Europa. In der Europa League setzte man sich in einer Gruppe mit dem AS Rom und Borussia Mönchengladbach sensationell als Gruppenerster durch und hält damit die Fahne der Türkei in den europäischen Wettbewerben oben. Seine Ziele in dieser Saison definierte der Stürmer wie folgt: „Wenn eine Mannschaft in so einem Wettbewerb dabei ist, möchte man immer das Beste daraus machen. Was das ist? In der Liga möchten wir Meister werden und in der Europa League soweit kommen wie möglich. Das motiviert uns zusätzlich. Ich kenne das aus Salzburg.“ Gulbrandsen weiter: „Es ist ein großer Erfolg, so eine Gruppe zu überstehen. Auch hier kann ich meine Zeit in Salzburg als Beispiel nennen. Auch da haben wir gegen Borussia Dortmund und andere große Vereine gespielt. Von außen betrachtet waren wir neben dem AS Rom und Borussia Mönchengladbach kein Favorit. Keiner hat uns als Favorit angesehen. Daher ist dies ein großer Achtungserfolg.“
„Die Süper Lig ist die beste Liga, in der ich bisher gespielt habe“
Bisher war Gulbrandsen in der norwegischen sowie österreichischen ersten Liga aktiv. Im Vergleich ist für ihn die türkische Liga allerdings qualitativ hochwertiger. „Die Süper Lig ist die stärkste Liga, in der ich bisher gespielt habe. Hier kann jeder jeden schlagen. Auch wenn es so scheint, als wäre der Unterschied zwischen den einzelnen Vereinen sehr groß, so hat jede Mannschaft sehr gute Spieler. In dieser Liga hat jede Mannschaft eine Chance“, schwärmte der Norweger von der höchsten türkischen Spielklasse.
„Ich bin kein Linksaußen“
Während Gulbrandsen in den letzten Jahren vermehrt als klassischer Mittelstürmer eingesetzt wurde, ist er bei Basaksehir aufgrund des großen Konkurrenzkampfes in der Offensive auf dem linken Flügel gesetzt. „Enzo Crivello und Edin Visca sind Spieler mit einer sehr hohen Qualität. Vor meinem Wechsel in die Türkei habe ich nicht oft als Linksaußen gespielt. Das ist nicht meine eigentliche Position. Aber im Rahmen meiner Möglichkeiten gebe ich auch auf dieser Position mein Bestes. Ich denke, dass ich mich im Laufe der Zeit auf dieser Position besser zurechtfinden werde“, beurteile der Norweger diesen Umstand.
„Okan Buruk hat einen großen Anteil an meinem Wechsel“
Bei seinem Wechsel nach Istanbul habe insbesondere Basaksehir-Coach Buruk eine wichtige Rolle gespielt. „Der Hauptgrund für meinen Wechsel war Okan Buruk. Bevor ich den Vertrag unterschrieben habe, hatte ich die Möglichkeit, mit ihm zu sprechen. Wir sehen, was für ein erfolgreicher Trainer er ist. Mit dem, was er mir in unserem Gespräch über den Verein erzählt hat, hat er mich überzeugt. Er ist ständig neben dem Team und versucht alles, um jedem bestmöglich zu helfen.“
„Ich wusste, dass etwas im Galatasaray-Spiel passiert“
Am zwölften Spieltag trafen Medipol Basaksehir und Galatasaray in der Türk Telekom-Arena aufeinander. Basaksehir konnte das Spiel durch einen Treffer von Gulbrandsen mit 1:0 für sich entscheiden. Dabei waren die Gelb-Roten vorher stolze 41 Heimspiele am Stück ungeschlagen. Der norwegische Angreifer offenbarte, dass er bereits vor der Partie ein gutes Gefühl hatte. „Jeder hat nach dem Spiel von der gerissenen Serie gesprochen. Aber das Wichtigste waren hierbei die drei Punkte. Ich wurde später eingewechselt. Wir haben eine gute Mannschaftsleistung an den Tag gelegt. Glaubt mir, ich habe beim Aufwärmen gespürt, dass an diesem Tag etwas passieren wird.“
„Die Ausmusterung von Linnes hat mich traurig gemacht, aber nun bin ich der König des Nordens“
Neben Gulbrandsen ist mit Martin Linnes ein weiterer Norweger in der Süper Lig aktiv. Der Rechtsverteidiger von Galatasaray stand allerdings nicht im Aufgebot des Rekordmeisters für die Hinrunde. Grund hierfür war die Ausländerregelung. Das Kontingent der Gelb-Roten war durch die Last Minute-Transfers von Mario Lemina, Radamel Falcao und Florin Andone nämlich schon ausgeschöpft. Gulbrandsen kommentierte hierbei die Vor- und Nachteile der Ausbootung. „Er und ich sind gute Freunde. Wir treffen uns regelmäßig in Istanbul mit unseren Familien. Es hat mich daher sehr traurig gemacht, dass er nicht ins Aufgebot aufgenommen worden ist. Auf der anderen Seite hat es mich natürlich in der Hinsicht gefreut, dass unser Gegner auf einen wichtigen Spieler verzichten musste. Es war ein großer Vorteil für uns, dass er nicht gegen uns spielen konnte. Es sind gemischte Gefühle in diesem Fall.“ Eine klare Botschaft hat der 27-Jährige schließlich ebenfalls parat: „Seit dem Sieg gegen Galatasaray bin ich der König des Nordens und nicht mehr Linnes.“
Ein Kommentar
1. linnes ist und bleibt der „north king“
2. ihr habt gar nicht gut gegen uns gespielt… wir waren einfach nur kreativlos… und ihr habt richtig dreckig gespielt… ich weiß es, da ich im stadion war… nur weil wir schlecht waren, seid ihr nicht plötzlich gut…