„Wir haben Gespräche geführt“ – mit diesen Worten sorgt TOSFED-Präsident Eren Üclertopragi für neue Hoffnung unter türkischen Motorsportfans. Bei einer Pressekonferenz am Istanbul Park Circuit bestätigte er, dass die Türkei ein offizielles Angebot für die langfristige Ausrichtung der Formel 1 unterbreitet hat.
Türkei will langfristigen Formel-1-Vertrag
„Wir wurden von den staatlichen Stellen beauftragt, die Königsklasse zurückzuholen“, erklärte Üclertopragi. Der aktuelle F1-Kalender für 2026 sei zwar weitgehend festgelegt, jedoch gebe es ein noch offenes Zeitfenster – besonders in Bezug auf das geplante zweite Rennen in Spanien. „Wir haben der Formel 1 einen Vorschlag unterbreitet, der nicht nur als Ersatzrennen dient, sondern dauerhaft im Kalender bestehen soll.“
Die Türkei genieße hohes Ansehen bei der FIA, doch ein Vertrag könne nur zustande kommen, wenn man sich über langfristige, wirtschaftlich tragfähige Konditionen einigt. Ziel sei ein 5- bis 10-Jahresvertrag, ohne dabei die öffentlichen Haushalte zu überfordern.
Istanbul Park: Verantwortung übernommen – Investitionen geplant
In einem weiteren wichtigen Schritt habe TOSFED nun offiziell den Betrieb des Istanbul Park Circuits übernommen. „Wir danken Präsident Recep Tayyip Erdogan, Kulturminister Mehmet Nuri Ersoy und Sportminister Osman Askin Bak“, so Üclertopragi, der die Bedeutung dieser Entwicklung hervorhob.
„Die Strecke weist aktuell gravierende Instandhaltungsdefizite auf“, erklärte der Präsident weiter. In einer ersten Phase werde man umfangreiche Verbesserungen und technische Aufwertungen vornehmen. Ziel sei es, den Istanbul Park als leistungsfähige, internationale Motorsportstätte neu zu etablieren.
Von Formel 1 bis Karting: Breite Motorsport-Agenda
Doch der Fokus liegt nicht nur auf der Königsklasse. „Wir wollen mehr internationale Rennen hier austragen und das Areal auch für Verkehrsschulungen und den Breitensport öffnen.“ Die Pläne umfassen u. a. eine neue internationale Karting-Strecke, kommerzielle Pachtverträge, Kooperationsprojekte sowie ein umfassendes Motorsport-Programm für alle Generationen.
„Die Tore des Istanbul Park werden für alle offen stehen“, so das ambitionierte Versprechen Üclertopragis. Ob auch die Formel 1 bald wieder in Istanbul gastiert, hängt nun von den laufenden Verhandlungen mit der FIA und dem Rechteinhaber Liberty Media ab.
Die Türkei ist zurück im Spiel um ein dauerhaftes Formel-1-Rennen. Dank staatlicher Unterstützung, einer professionellen Motorsportstrategie und klarer Visionen könnte der Istanbul Park schon bald wieder auf dem F1-Kalender stehen – nicht als Ersatz, sondern als feste Größe im Motorsportzirkus.