Die Titelsammlung von Fernando Muslera wächst weiter. Der ehemalige Torwart und Kapitän von Galatasaray hat mit Club Estudiantes de La Plata die argentinische Clausura-Meisterschaft gewonnen – und war im dramatischen Finale mit seinen gehaltenen Elfmetern der zentrale Protagonist. Im Endspiel gegen Racing Club rettete Estudiantes in der Nachspielzeit die Verlängerung und setzte sich schließlich mit 5:4 im Elfmeterschießen durch.
Dramatischer Ausgleich in letzter Minute
Das Finale in Santiago del Estero begann taktisch geprägt und endete in einem wahren Nervenspiel. Die erste Halbzeit verlief torlos, beide Teams neutralisierten sich weitgehend. In der 81. Minute schien die Partie zu kippen, als Adrian Martinez für Racing Club zur Führung traf und die Fans der Blau-Weißen bereits vom Titel träumen ließ. Estudiantes gab jedoch nicht auf und warf in der Schlussphase alles nach vorne.
In der 90. Minute brachte Trainer Eduardo Dominguez den 40-jährigen Spielmacher Jose Sosa ins Spiel, der in seiner Karriere bereits für Besiktas, Trabzonspor und Fenerbahce aufgelaufen war. Nur wenige Augenblicke später, in der 90.+3 Minute, bediente Sosa mit einer präzisen Hereingabe Guido Carrillo, der zum 1:1-Ausgleich einnickte und Estudiantes in die Verlängerung rettete. Da dort kein weiteres Tor fiel, musste die Entscheidung im Elfmeterschießen fallen.
Muslera wird im Elfmeterschießen zum Held
Im anschließenden Shootout rückte Fernando Muslera endgültig in den Mittelpunkt. Der uruguayische Schlussmann, der nach seinem Vertragsende bei Galatasaray nach Argentinien gewechselt war, parierte gleich zwei Strafstöße von Racing Club – den vierten und den sechsten Elfmeter. Estudiantes verwandelte seinerseits sicher und gewann die Entscheidung vom Punkt mit 5:4.
Damit hatte Muslera entscheidenden Anteil daran, dass Estudiantes nach der 2010 gewonnenen Apertura nun seine siebte nationale Meisterschaft feiern konnte. Gleichzeitig löste der Klub das Ticket für die Copa Libertadores 2026 und krönte eine Saison, in der Musleras Erfahrung und Präsenz im Tor immer wieder den Unterschied ausmachten.
Kindheitstraum erfüllt – Muslera über Emotionen und Zukunft
Nach dem Schlusspfiff sprach Muslera emotional über seine Verbindung zum argentinischen Fußball und den frisch gewonnenen Titel. „Seit meiner Kindheit war es mein Traum, hier zu spielen, und heute bin ich Meister im argentinischen Fußball“, erklärte der 39-Jährige und unterstrich, wie groß dieser Erfolg für ihn persönlich sei. Zugleich blickte er bereits nach vorne: Er werde „auch in der nächsten Saison weiter spielen“, und die weiteren Entscheidungen würden Schritt für Schritt getroffen.
Muslera bedankte sich ausdrücklich bei Verein und Fans: Er sei glücklich, bei Estudiantes zu sein und dankbar für die Wertschätzung, die er „vom ersten Tag an“ gespürt habe. Er freue sich, „einen Beitrag geleistet zu haben“, und sei stolz darauf, dass man am Ende gemeinsam den Meistertitel feiern konnte. Mit diesem Triumph erhöht der Uruguayer seine persönliche Titelsammlung auf 23 Trophäen in seiner Karriere – ein weiterer Meilenstein für den langjährigen Galatasaray-Helden.
Argentinien feiert den neuen Meister und seinen Torwartstar
Auch in den Medien sorgte der Abend von Fernando Muslera für großes Echo. Im Bericht von ESPN wurde er als „Schlüsselspieler zum Meistertitel von Estudiantes“ und von Tyc Sports als „Held des Abends“ hervorgehoben, dessen Paraden im Elfmeterschießen den Unterschied machten. Experten betonten, wie souverän Muslera in den entscheidenden Momenten agierte und wie sehr seine Ausstrahlung den Schützen von Racing Club zusetzte.
Mit dem Clausura-Titel, der Qualifikation für die Copa Libertadores 2026 und einem Torwart, der einmal mehr auf der ganz großen Bühne liefert, hat Estudiantes die Basis gelegt, um in der kommenden Saison nicht nur auf nationaler, sondern auch auf internationaler Bühne eine wichtige Rolle zu spielen. Im Mittelpunkt: ein Torhüter, dessen Name längst untrennbar mit großen Trophäen verbunden ist.


