Fenerbahce-Profi Ferdi Kadioglu führte mit „Voetbal International“ aus den Niederlanden ein Interview und äußerte sich dabei zu den Transferspekulationen: „Es ist gut, dass die Transfermeldungen über mich so positiv sind, aber ich interessiere mich nicht für Transfers, sondern hauptsächlich für Fenerbahce und diese Saison. Wir wollen in der Liga Meister werden, den Pokal gewinnen und in Europa spielen. Danach kommt die Europameisterschaft.“
Seinen damaligen Wechsel zu Fenerbahce beschrieb der 24-Jährige wie folgt: „Als Fenerbahce ein Transferangebot machte, war mir sofort klar: ‚Das ist eine einmalige Chance, die muss ich nutzen‘. Phillip Cocu war der Trainer bei Fenerbahce und das hat mich natürlich gereizt. Leider dauerte es nicht lange, denn nach ein paar Monaten verabschiedete sich der Verein von ihm. Ich war noch ein Teenager, und plötzlich findet man sich bei einem der größten Vereine der Türkei wieder, in einer Metropole wie Istanbul. In meiner ersten Saison habe ich nur ein einziges Spiel bestritten, und das war im Pokal. Das sagt schon genug über meine Einführung in den Fußball.“
Seine Anlaufschwierigkeiten und wie er diese überwunden hat, erläuterte der 15-malige türkische Nationalspieler mit folgenden Worten: „Ich brauchte Zeit, um eine Chance zu bekommen, zu spielen, aber gleichzeitig wusste ich genau, dass nur ich den Kurs ändern konnte. Ich musste anfangen, in mich selbst zu investieren. Ich musste viel stärker werden. Technisch und taktisch hatte ich eine gute Grundlage, das konnte ich jeden Tag auf dem Trainingsplatz sehen. Aber ich hatte noch den Körper eines Kindes. Ich musste physisch stärker werden, und ich fing an, daran zu arbeiten. Ich trainierte viel im Fitnessstudio und spürte, wie ich stärker wurde. Daher war ich überzeugt, dass meine Zeit kommen würde, und dann kehrte ich zu der Mentalität zurück, die ich von meinen Eltern bekommen hatte: Wenn man etwas erreichen will, muss man dafür leben und darf nicht aufgeben. Das habe ich getan, und am Ende habe ich meine Chance bei Fenerbahce bekommen.“
Kadioglu betonte, dass Ex-Trainer Vitor Pereira seine Position effektiv umgestaltet habe: „Wir hatten einen portugiesischen Trainer, Vitor Pereira. Er begann, mit drei Innenverteidigern und zwei Außenverteidigern zu spielen. Er hat es mit mir auf der Außenverteidigerposition versucht, und es lief eigentlich sofort ganz gut. Natürlich musste ich mich erst daran gewöhnen, aber ich hatte das Gefühl, dass ich immer besser wurde. In dieser Rolle muss man defensiv präsent sein, aber wenn man den Ball hat, kann man auch nach vorne kommen und angreifen. Diese Kombination hat mir sofort gefallen. Nach Pereira haben die Trainer erkannt, dass ich auch als Außenverteidiger in einem 4-3-3-System wichtig für die Mannschaft sein kann. Das war eine wirklich große Umstellung, denn bis vor ein paar Jahren hätte ich das nicht für möglich gehalten, aber es zeigt einfach, dass es im Fußball auch anders geht. Außerdem ist es für mich sehr spannend zu sehen, ob ich den Ball bekomme und sofort im Angriff eingesetzt werden kann.“