Einst scheiterten die Türken vor den Toren Wiens. Das wollte Fenerbahce am heutigen Donnerstagabend in den UEFA Europa League-Playoffs beim FK Austria Wien besser machen. In der ausverkauften Generali Arena prognostizierte man den Gelb-Marineblauen aber kein leichtes Spiel. Die Schützlinge von Jorge Jesus machten in den ersten Minuten jedoch Dampf und gingen in Führung. In einem schnellen Übergangsspiel wussten die Hauptstädter nicht, was um sie geschah. Diego Rossi (8.) setzte anschließend Joshua King in Szene, der mit einem durchdachten Abschluss dem früheren FC Bayern München-Keeper Christian Früchtl im Tor keine Chance ließ. Somit konnte der Norweger seine gute Leistung vom Wochenende bestätigen, als er gegen Kasimpasa einen Treffer und einen Assist beigesteuert hatte.
Blasse Wiener haben fast nichts zu melden – Fans bewerfen Bayindir
Die Österreicher waren nach dem vergleichsweise frühen Treffer der Türken sichtlich überrascht und fanden nicht so recht ins Spiel. Eine wirkliche Chance erspielten sie sich erst knapp zehn Minuten vor dem Pausentee. Nach einer Flanke von Matthias Braunöder verfehlte der frisch eingewechselte Haris Tabakovic, welcher mutterseelenallein in der Box stand, aber mit seinem Kopfball das Eckige. Bis auf die eine zugelassene Chance machte das Fenerbahce aber mehr als ordentlich. Trotz des kleinen Fassungsvermögens von knapp 17.000 Plätzen, herrschte im Viola Park über die ersten 45 Minuten hinweg eine tolle Stimmung. Unschön wurde es aber in der 42. Minute, als Torhüter Altay Bayindir von den frenetischen Fans der „Veilchen“ unter anderem mit einem Trommel-Schlägel und Bechern beworfen wurde. Glücklicherweise verletzte sich der Kapitän nicht und konnte nach kurzer Unterbrechung wieder weitermachen.
GazeteFutbol gibt es jetzt auch als APP – Jetzt herunterladen!
Fenerbahce will nicht, Austria kann nicht
Der Gang in die Katakomben wirkte sich vom Tempo her nicht unbedingt besser auf die Begegnung aus. Der 19-malige türkische Meister ging es mit der Führung im Rücken eher etwas ruhiger an und die Hausherren konnten gar nicht anders, als sich anzupassen. Zwischenzeitlich wussten selbst die Fenerbahce-Anhänger, die eigentlich in der Minderheit waren, die heimischen Fans zu übertönen und deutlich zu machen, wer der Herr in der Generali Arena ist. Eine halbe Stunde vor dem Ende begann der portugiesische Teamchef der Gäste dann die ersten Veränderungen in der Startelf vorzunehmen. King, der zweifelsfreie Matchwinner, durfte gemeinsam mit Miguel Crespo in den Feierabend. Neu in der Begegnung waren Lincoln Henrique und Miha Zajc. Eine Viertelstunde später gesellte sich auch noch Gustavo Henrique hinzu, der den angeschlagenen Mauricio Lemos ersetzte. Abgerundet wurde das Ganze durch die Auswechslungen von Ezgjan Alioski und Ismail Yüksek. Willian Arao und Filip Novak durften dafür ran.
Austria nur noch zu zehnt – Dursun macht den Sack zu
Außer den personellen Revisionen tat sich im zweiten Durchgang nahezu gar nichts. Die Istanbuler ließen Gegner und Ball nach Belieben laufen. Ab der 83. Minute spielte die Austria nur noch zu zehnt, weil sich Lucas Galvao den zweiten gelben Karton abholte. Das wusste Fenerbahce schließlich eine Minute vor dem Ende in Person von Serdar Dursun (89.) zu bestrafen. Erneut ging die Aktion, wie schon beim 1:0, von Rossi aus, dessen abgeblockter Schuss auf einmal vor den Füßen des Ex-Darmstädters landete. Im Eins-gegen-Eins hatte dieser leichtes Spiel und besiegelte den 2:0-Endstand. Während die anderen türkischen Vertreter, um Trabzonspor, Sivasspor und Basaksehir, in dieser Europapokalwoche keine Siege verbuchen konnten und um das Weiterkommen in den jeweiligen Wettbewerben bangen müssen, steht Fenerbahce nach dieser Vorstellung in Wien mit einem Bein in der Gruppenphase der Europa League.
Aufstellungen
FK Austria Wien: Früchtl – Koumetio, Galvao, Mühl, Ranftl – Fischer, Braunöder, Wustinger (23. Tabakovic (86. Handl)), Martins – Huskovic (46. Jukic), Fitz (75. Keles)
Fenerbahce: Bayindir – Peres, Szalai, Lemos (74. Henrique), Kadioglu – Alioski (79. Novak), Yüksek (79. Arao), Crespo (60. Zajc), Rossi – King (60. Henrique), Dursun
Tore: 0:1 King (8.), 0:2 Dursun (89.)
Gelbe Karten: Galvao, Früchtl (Austria Wien) – Alioski, Yüksek (Fenerbahce)
Gelb-Rote Karte: Galvao (83./Austria Wien)
8 Kommentare
Mit dem 2. Anzug auswärts in Wien einen 2:0 Sieg zu holen ist eine absolut positive Sache, aber man hat dennoch gesehen, dass einige Spieler wie z.B. SD, IY und Kollegen zurecht auf der Ersatzbank sitzen.
Und nur weil man kurz vor Schluss ein Duseltor geschossen hat bedeutet das noch lange nicht, dass man gegen Wien über 90 Minuten lang gute sportliche Leistungen gezeigt hat und da sollte man auch nicht unbedingt diese arrogante „Alper Potuk Geste“ auf dem Platz zelebrieren, sowas kann ganz schnell nach hinten losgehen lieber Siu Miu.
Noch ein Wort zu IY….
Der Junge kommt mir seit dem Kiev Rückspiel mental nicht besonders stabil vor, er wirkt auf dem Platz total verunsichert. Der verzweifelte Gesichtsausdruck nach der gelben Karte sprach bände, er war sicherlich auch froh, dass ihn JJ dann frühzeitig vom Platz geholt hat, da er bei jeder weiteren Aktion akut Rot gefährdet war.
Was erwarte ich zum Rückspiel?
Es würde mich nicht wundern, wenn das Spiel unentschieden ausgehen würde, so ein grausames Gekicke wie im Rückspiel gegen Solvacko könnte uns durchaus bevorstehen, auch wenn ich natürlich auf einen klaren Heimsieg hoffe.
Zum deutschen Schiedsrichter der Partie…
Es ist einfach ein Unding der UEFA Mafia einen deutschen Schiedsrichter zu einer Partie einer österreichischen Mannschaft anzusetzen, auch wenn der Schiri die Partie um Lichtjahre besser gepiffen hat als ein türkischer Süperligschiedsrichter.
Das ganze ist vergleichbar, wie wenn du einen Schiedsrichter aus Südzypern zu einem Europapokalspiel einer griechischen Mannschaft schickst, ich meine wir wissen doch alle dass er die Partie ähnlich leiten würde wie das was beim European Song Contest zwischen beiden Ländern passiert, deshalb hat ein deutscher Schiedsrichter in Österreich auch absolut nichts zu suchen.
Auch wenn es die gleiche Sprache ist, es sind verschiedene Länder. Auch wenn das Wort nicht oft zutrifft. Es heißt nicht umsonst Unparteiischer.
Hättest du dich gestern über einen Griechen gefreut? Einen Ukrainer, nach unsere Putin Gesängen? Vielleicht ein Israeli? Welches Land wäre dir denn Lieb?
Nach deiner Logik müssten die auch die Religion beachten. Kann ja nicht sein, dass ein Christ unser Spiel gegen Christen pfeift. Und welcher Schiri bleibt übrig, richtig keiner.
Ich habe nichts über Religion hier reingeschrieben du hast nur meinen Kommentar uminterpretiert, ich finde es einfach nur unpassend einen deutschen Schiedsrichter zu einem Europapokalspiel einer österreichischen Vereinsmannschaft anzusetzen, da das m.M.n. aus besagten Gründen einfach unangebracht ist.
Und wenn du einen kurzen Blick auf die Bundesliga Schaale wirfst, wo z.B. Rapid Wien immer noch als „deutscher Meister“ von 1941 aufgeführt wird, dann wirst du doch hoffentlich meine Einwände hierzu etwas besser nachvollziehen können oder?
Im Grunde genommen ist es mir egal, aus welcher Nation ein Schiedsrichter kommt, nur sollte es wie gesagt bitte kein Deutscher gegen eine österreichische Mannschaft sein, das ist alles.
Glückwunsch zum Sieg. Zu Hause sollte man sich dann für die Gruppenphase qualifizieren.
Ich habe ehrlich gesagt mit einem schwierigen Spiel gerechnet, aber ein 2-0 Sieg ist da echt gut. Ich hatte mit keinem einzigen Sieg für unsere Vertreter gerechnet, Basaksehir spielt zu Hause 1-1 und wird in Belgien echt Probleme bekommen. Sivas verliert gegen Malmö mit 3-1 und sollte dann in der Conference League landen, wo sie sowieso besser untergebracht sind. Für die 5-Jahreswertung wären Siege natürlich schön gewesen, aber man nimmt eben was man bekommt.
Drücke allen drei Teams die Daumen, dass die Rückspiele gewonnen werden!
Das Spiel war sehr langweilig. Die einzig gute Szene war das Tor von King inkl. Vorarbeit.
Aber es ist mal schön auch Pflicht siege zu sehen. Bei Kiev war das noch nicht der Fall.
Ich denke die Rotation wird Pflicht sein, da unsere Spieler einfach nicht Stark genug sind für 2 Spiele die Woche. Bestes Beispiel ist King.
Ich habe das Spiel im ORF angeschaut. Das war echt angenehm. Natürlich ist man für sein Land aber die waren sehr objektiv. Auch den Schiri muss man Loben. Er ist seiner Linie treu geblieben. Ich glaube Efsane sollte weniger vor dem Spiel über die Schiris herziehen.
Top: die Dreier Kette, Alioski und King, Teilw. Ferdi, Crespo
Flop: Ismail, Rossi und Serdar
Vermisst: Osayi und Emre
Ich denke mit Emre und Ferdi als Außen und dahinter Osayi und Alioski könnten wir sehr gefährlich sein.
Ich kann diese negative Stimmung gegen SD absolut verstehen da er mit seiner äußerst behäbigen und unbeholfenen Spielweise die Nerven der eigenen Anhänger ziemlich strapaziert, auch IY war heute Abend nicht besonders gut, ihm würde ich mentale Schwäche attestieren, da er anscheinend nach dem Kiev Spiel immer noch nicht mental gefestigt wirkt.
Er muss so langsam mal begreifen, dass diese vielen unnötigen Grätschen im Mittelfeld zumeist mit gelb geahndet werden, auch heute war er nach seiner gelben Karte akut Rot gefährdet, deshalb hat ihn JJ auch frühzeitig vom Feld genommen.
Rossi war an beiden FB Treffern beteiligt, aber dennoch hat er bei mir einen negativen Eindruck hinterlassen, er wirkt in vielen Spielsituationen äußerst unbeholfen und schwach, er läuft sehr viel das muss ich ihm schon attestieren, aber ich habe dennoch den Eindruck, dass er immer einen Schritt zu spät am Ball ist.
Das Spiel war über weite Strecken ziemlich langweilig, aber das 2:0 ist natürlich ein gutes Hinspielergebnis.
King leider bis zum 30.8 verletzt muskelermüdung…
Dursun & Yüksek möchte ich nicht mehr in der Startelf sehen höchstens im türkischen pokal aber nicht in der liga und Europa spiele