Die Derby-Nachwirkungen bei Fenerbahce halten auch zwei Tage nach dem Spiel im Türk Telekom-Stadion noch an. Den Punktgewinn nach einer erfolgreichen Aufholjagd außen vor gelassen, fällt das Resümee bei den Gelb-Marineblauen allerdings alles andere als positiv aus. Roberto Soldado und Torschütze Jailson leisteten sich grobe Unsportlichkeiten, insbesondere Jailson dürfte nach seiner Ohrfeige gegen Younes Belhanda mit einer saftigen Sperre rechnen. Mit den Schiedsrichterentscheidungen nach dem Abpfiff zeigte sich Fenerbahce im Übrigen nicht zufrieden. Per öffentlicher Stellungnahme verwies man auf eine ungerechte Behandlung nach der Auswertung der Fernsehbilder, da bestimmte Spieler von Galatasaray ungestraft davongekommen seien.
Fenerbahce-Fan erleidet Herzinfarkt
In den Hintergrund rückt der Derby-Abend dann, wenn man sich vor Augen führt, was Fenerbahce-Anhänger Koray Sener im Türk Telekom-Stadion widerfuhr. Der erst 20-jährige Student aus Kocaeli erlitt im Gästeblock einen Herzinfarkt, wurde anschließend ins Krankenhaus gebracht, konnte jedoch nicht mehr am Leben erhalten werden. Die Fenerbahce-Anhänger im Stadion verfolgten die erste Halbzeit anschließend stumm und verließen ihre Tribüne geschlossen in der Halbzeitpause. Die Verabschiedung in Anwesenheit der Fenerbahce-Mannschaft und Präsident Ali Koc folgte heute im Ülker-Stadion.
Übernimmt Sampaoli für Koeman?
Schon am Montag geht es für den 19-fachen türkischen Meister dann aber größtenteils wieder zur Tagesordnung über, schließlich gastiert am Donnerstagabend der RSC Anderlecht in Kadiköy. Erwartet wird, dass Erwin Koeman auch in diesem Spiel an der Seitenlinie steht. Dessen Nachfolger steht türkischen Medienberichten zu Folge bereits in den Startlöchern. Jorge Sampaoli, der ehemalige Nationalcoach Argentiniens, soll die Geschicke der Gelb-Marineblauen in Zukunft lenken. Bestätigt ist bereits, dass Sampaolis Anwalt zu Verhandlungen in Istanbul weilte. Der 58-Jährige ist derzeit ohne Verein, favorisiert wohl aber eher einen Trainerjob in der Primera Division.