Zwar machte es Fenerbahce beim gestrigen 3:2-Sieg über Kasimpasa im kleinen Stadtderby zum Ende noch einmal spannend. Aber gerade rechtzeitig zum Saisonendspurt sind die „Kanarienvögel“ auch spielerisch endlich in der Süper Lig angekommen. Nach der Amtsübernahme durch Sportdirektor Emre Belözoglu läuft es bei den Gelb-Marineblauen so richtig rund. In fünf Begegnungen gab es vier Siege und ein Remis, was einem Punktedurchschnitt von 2,6 entspricht. Aber nicht nur die Ergebnisse stimmen im Kadiköy. Auch statistisch mischt man das türkische Fußballoberhaus auf. Mit dem ehemaligen Nationalspieler an der Seitenlinie ist Fenerbahce aktuell die beste Ballbesitzmannschaft, feuert die meisten Schüsse aufs gegnerische Tor ab, steht an der Spitze der „Expected Goals“ und hat die meisten Ballkontakte im gegnerischen Strafraum.
„Möchten die Meisterschaft“ – Spieler glücklich über Ballbesitzfußball
Kein Wunder, dass die Fans tatsächlich von der langersehnten 20. Meisterschaft zu träumen angefangen haben. Und auch der Chefcoach höchstpersönlich nahm im Post-Match-Interview am gestrigen Sonntagabend deutliche Worte in den Mund: „Kasimpasa hatte zuvor Besiktas und Trabzonspor besiegt und war deshalb alles andere als ein leichter Gegner. Natürlich spüren wir einen gewissen Druck aufgrund der bevorstehenden fünf Finalspiele. Aber das macht uns nicht nervös. Fenerbahce hat seit seiner Gründung mit diesem Druck zu kämpfen. Uns stört dieser Druck nicht. Wir möchten die Meisterschaft mehr denn je. Und wir werden bis zum Ende kämpfen.“ Der 40-jährige Interimstrainer sprach auch über die positive Veränderung im Spiel der Istanbuler: „Es gibt noch viele Punkte zu verbessern, aber unser Spiel hat sich definitiv entwickelt. Die Spieler sind darüber glücklich, im Ballbesitz zu sein. Wir müssen aber realistisch sein und jede Phase in einem Spiel richtig spielen. Diese Spielweise bringt die Problematik mit sich, dass man Probleme beim Verteidigen bekommt. Ich bin glücklich, dass wir gewonnen haben. Insbesondere mit der Leistung in der ersten Halbzeit bin ich äußerst zufrieden. Das gleiche kann ich bezüglich des zweiten Durchgangs aber nicht sagen.“
Sangare verletzt – Restprogramm: Europaträumer und Abstiegskandidaten
Nach den zuletzt positiven Meldungen rund um Kadiköy schockte am heutigen Montagnachmittag die Verletzungsmeldung von Nazim Sangare die gelb-marineblaue Anhängerschaft. Wie der Klub über die sozialen Netzwerke bekanntgab, hat sich der gebürtige Kölner einen Muskelanriss im linken Oberschenkel zugezogen und wird rund zwei Wochen nicht zur Verfügung stehen. Der 26-jährige Rechtsverteidiger hatte in der laufenden Spielzeit aufgrund eines Oberschenkelmuskelrisses und dem Corona-Virus sieben Spiele verpasst. Da Gökhan Gönül nach überstandenem Muskelteilabriss bereits gestern seinen Platz auf der Bank eingenommen hatte, geht man fest davon aus, dass er am kommenden Donnerstagabend in Alanya in der Startelf steht. Beim anstehenden Restprogramm können die „Kanarienvögel“ ihren 36-jährigen Kapitän sicherlich gebrauchen. Zumal mit Aytemiz Alanyaspor (38. Spieltag, A) und Demir Grup Sivasspor (41. Spieltag, H) gleich zwei harte Brocken auf Fenerbahce zukommen, die noch vom Europapokal träumen. Auch die weiteren Begegnungen mit Büyüksehir Belediye Erzurumspor (39. Spieltag, H), MKE Ankaragücü (40. Spieltag, H) und HES Kablo Kayserispor (A) am letzten Spieltag haben es in sich. Bei allen drei geht es noch um den Klassenerhalt.
Ein Kommentar
Sangare ist für mich in dieser Saison alles andere als ein gelungener Transfer. Er ist zwar schnell und dynamisch, kann allerdings keine effektive Flanken und/oder Pässe spielen. Seine Torschüsse will ich ehrlich gesagt nicht mal erwähnen, aber wie viele Schüsse hat er schon im Strafraum über das Tor geschossen? Zu seiner defensiv Leistung kann man kaum schlechtes sagen bis auf sein Stellungsspiel, wo er meistens viel Raum offen lässt. Ich bin der Meinung man sollte nächste Saison zwei neue frische RV kaufen und Sangare für ungefähr 2M verkaufen. Denke nicht, dass man mehr für ein sangare bezahlen würde.