Nach Stationen bei Independiente (2005-2006), RSC Anderlecht (2006-2013), Lazio Rom (2013-2017) und AC Mailand (2017-2020) verschlug es Lucas Biglia nach Istanbul. Für den Mittelfeldspieler, für dessen Dienste die „Rossoneri“ vor drei Jahren noch 19,7 Millionen Euro hinblätterten, musste Süper Lig-Aufsteiger Fatih Karagümrük keinen Cent Ablöse zahlen. Sein Gehalt am Bosporus beträgt mit Boni auch lediglich eine Million Euro. Die Formulierung Transfer-Coup wäre somit gar nicht mal verkehrt. Bereits in seinen ersten beiden Einsätzen im Dress der Rot-Schwarzen übernahm der 34-Jährige sofort die Kontrolle im Mittelfeld und ist maßgeblich an der Tabellenführung nach drei Spieltagen beteiligt. Am Freitag war er Gast des TV-Rechteinhabers „beIN SPORTS“ und sprach hierbei über den Transferprozess in die Türkei und das bevorstehende Spiel gegen Fenerbahce.
„Trabzonspor wollte mich auch“
Zu Anfang sprach der Argentinier über den Wechsel nach Istanbul und verriet hierbei, dass ein anderer türkischer Klub ebenfalls großes Interesse an seiner Person hatte: „Ich habe mich mit meiner Familie besprochen und bin zu dieser Entscheidung gekommen. Trabzonspor hatte mir auch ein Angebot unterbreitet und sie wollten mich im Team haben. Allerdings wollten wir in einer Stadt wie Istanbul leben. Von Emiliano Viviano und Ervin Zukanovic, mit denen ich aus gemeinsamen Serie A-Zeiten befreundet bin, habe ich mir zuvor die wichtigsten Informationen bezüglich des Klubs geholt. Sie haben eine sehr große Rolle bei diesem Transfer gespielt. Die türkische Liga und den türkischen Fußball kannte ich davor schon sehr gut, da viele meiner Freunde in der Türkei gespielt haben. Beispielsweise habe ich mich vor dem Wechsel auch mit meinem Freund Emmanuel Culio unterhalten, der bei Galatasaray gespielt hatte. Auch mit Jose Sosa habe ich geredet, mit dem ich zusammen beim AC Mailand spielte.“
Schwierige Begegnung mit Fenerbahce
Zum bevorstehenden Stadt-Derby mit Fenerbahce sagte der erfahrene Kicker: „Es wird eine sehr enge und schwierige Begegnung. Wir sind uns bewusst, dass wir gegen einen der größten türkischen Klubs spielen werden. Damals habe ich bei Anderlecht gegen sie in der UEFA Champions League gespielt. Fenerbahce hatte eine klasse Mannschaft mit Roberto Carlos und Alex de Souza. Es war sehr aufregend gegen sie zu spielen. Aber für uns sind alle Mannschaften gleich zu behandeln. Wir werden auf dem Platz stehen und versuchen die Vorgaben unseres Coaches bestens zu erfüllen. Am Ende wäre ein Sieg natürlich sehr schön. Ich bin erst seit drei Wochen hier und gewöhne mich jeden Tag etwas mehr an meine Kollegen. Unser Ziel ist, abgesehen vom Fenerbahce-Spiel, mit Karagümrük so erfolgreich wie möglich abzuschneiden. Definitiv ist es ein positives Projekt, aber über eine Meisterschaft zu sprechen, ist noch nicht klug. Der Klub hat uns neuen Spielern aber gleich von Anfang an gezeigt, wie wertvoll wir für diesen Verein sind. Und das ist für uns Spieler von enormer Bedeutung.“
Ein Kommentar
Gibt euch mal deren Aufstellung gegen Fener. 11 Ausländer auf dem Platz. Alle von verschiedensten Nationen. Das nenne ich international. 😀