Am 1. September war das Verbandsgebäude der türkischen Fußball-Föderation (TFF) Ziel eines schockierenden Schusswaffenangriffes, in dessen Folge sieben Projektile im Gebäude eingeschlagen seien sollen (GazeteFutbol berichtete). Unter anderem ging ein Schuss durch das Fenster von Hamit Altintops Zimmer und schlug unmittelbar hinter dem Stuhl des TFF-Vorstandsmitglieds in der Wand ein. Der 39-Jährige habe das Projektil an seinem Ohr vorbeizischen gehört, wird im Polizeibericht vermerkt.
Hohes Strafmaß gefordert
Im vierseitigen Tatortbefundbericht der zuständigen Kriminalpolizei und Labordirektion in Istanbul vom 6. September wird ausgewiesen, dass insgesamt zwölf leere Patronenhülsen in einem Radius von 150 Metern rund um das Verbandsgebäude herum gefunden wurden. Der TFF hatte Strafanzeige gegen die beiden Haupttäter C.U. und O.G. sowie die drei potenziellen Mittäter H.C., A.B. und I.A. eingereicht, da man sich klar als anvisiertes Opfer der Tat sieht. Auch Altintop hatte berichtet, dass er nur durch Glück dem Angriff entgangen sei. Im Bericht wurde festgehalten, dass die Täter auf unschuldig plädieren und die Vorwürfe und Beschuldigungen zurückweisen. Allerdings seien auf den rechten und linken Ärmeln der T-Shirts, die die Beschuldigten am Tag der Tat trugen, Schmauchspuren sichergestellt worden.
In den vorbereiteten Verfahren werden für die Angeklagten C.U. und O.G. wegen „versuchter vorsätzlicher Tötung“ an 19 Beschwerdeführern (jeweils zwischen 9 und 15 Jahren) Haftstrafen von insgesamt 171 bis 285 Jahren gefordert. Darüber hinaus wird im Rahmen der Ermittlungen beantragt, die Verdächtigen wegen des „Erwerbs, des Tragens oder des Besitzes von Schusswaffen und Munition ohne Genehmigung“ zu einer Freiheitsstrafe von einem bis drei Jahren und zu einer Geldstrafe von 30 bis 100 Tagen zu verurteilen.
In dem Ermittlungsbericht wird auch darauf hingewiesen, dass beschlossen wurde, die anderen Verdächtigen H.C, A.B. und I.A. nicht wegen „versuchter vorsätzlicher Tötung“ und „Erwerb, Tragen oder Besitz von nicht zugelassenen Schusswaffen und Munition“ rechtlich zu belangen.
Schockierender Angriff: Sieben Schüsse schlagen beim TFF-Verbandsgebäude in Riva ein
2 Kommentare
Ich bin einerseits heilfroh, dass man die Täter gefasst hat und auch vor Gericht zur Rechenschaft zieht. Andererseits hat das gesamte Drumherum einfach dazu geführt, dass wir mal wieder in ein schlechtes Licht geworfen wurden. Glücklicherweise kann man sagen, dass nicht die ganze Welt darüber geschrieben hat, sondern nur einzelne Länder.
Noch glücklicher ist es, dass keiner verletzt oder gar gestorben ist. Denn dann hätte das wie eine Lawine für eine Welle von Streit und Einstellung des Spielbetriebes gesorgt. Mit extrem viel Pech hätte man die Saison gar nicht mehr weitergespielt. Was das dann für Sorgen hat, liegt auf der Hand. Ausländische Spieler wären nicht mehr in die Türkei gewechselt und selbst da stehen wir in keinem so guten Licht.
Wie gesagt hatten wir Glück im Unglück und es ist keiner zu Schaden gekommen. Man braucht sich nur die ganzen Nachrichten abends anschauen. Was für Menschen in der Türkei rumlaufen und was teilweise für Nachrichten gezeigt werden ist unfassbar. Hier eine Schießerei, da Morde und Verkehrsunfälle.
Verstehe, ein Angriff auf ein freistehendes TFF Gebäude ist strafbar und wird mit einer Freiheitstrafe von bis zu 285 Jahren geahndet und die Täter werden innerhalb von 24 Stunden gefasst, aber ein Angriff auf einen voll besetzten FB Mannschaftsbus wird nicht bestraft und die Täter laufen seit nunmehr 8 Jahren immer noch frei in der Gegend rum, das sind ja wirklich tolle Verhältnisse oder liebe Fussballfreunde?