Unrühmliche Aktion des früheren Trabzonspor-Trainers Nenad Bjelica. Der 52-jährige Kroate leistete sich im Bundesliga-Spiel seines neuen Vereins 1. FC Union Berlin gegen den FC Bayern München eine Tätlichkeit gegen Bayern-Profi Leroy Sane. Als sich der 59-malige deutsche Nationalspieler an der Seitenlinie den Ball schnappte, gerieten er und Bjelica kurz aneinander. Dabei griff Bjelica Sane ins Gesicht und stieß diesen rüde am Kopf, Hals und Gesicht packend weg. Daraufhin sah der Chefcoach der „Eisernen“ folgerichtig die Rote Karte.
Jetzt droht dem Kroaten laut Regelwerk und Definition einer Tätlichkeit eine ernsthafte Strafe: „Eine Tätlichkeit ist gegeben, wenn der Spieler gewollt mit körperlicher Gewalt gegen einen Gegner vorgeht. Treten, Schlagen, Stoßen, Beißen und Spucken sind typische Vergehen. Strafandrohung: von mindestens sechs Wochen bis zu sechs Monaten.“ Es bleibt abzuwarten, ob nach Prüfung des DFB-Disziplinarkommission Milderungsmöglichkeiten für die Strafe bestehen.
Dies könnte der Fall sein, wenn vor dem Fehlverhalten Bjelicas, also dessen Vergehen, eine sportwidrige Handlung des Gegenspielers, mithin Sanes, stattgefunden habe. Dies kann körperlicher oder verbaler Natur gewesen sein. In diesem Fall würde die Mindeststrafe in der Regel auf drei Spiele herabgesetzt. Bereits am Sonntag muss Bjelica beim Ligaspiel der Union gegen Tabellenschlusslicht SV Darmstadt 98 von der Tribüne aus zuschauen.