Am gestrigen Dienstagnachmittag gab der türkische Fußballverband (TFF) die Süper Lig-Budgetlimits für die Saison 2020/21 bekannt. Demnach weist Rekordmeister Galatasaray mit 429 Millionen TL (circa 52,34 Millionen Euro) das höchste Budget für die neue Spielzeit auf. Dahinter folgt Champions League- Qualifikationsteilnehmer Besiktas mit 259 Millionen TL (rund 31,6 Millionen Euro). Fenerbahce liegt bei 154 Millionen TL (etwa 18,8 Millionen Euro). Der amtierende Meister Medipol Basaksehir darf hingegen 148 Millionen TL (gut 18 Millionen Euro) ausgeben. Gaziantep FK mit 136 Millionen TL (16,6 Millionen Euro) liegt zudem in Sachen Budgets dabei überraschend vor Pokalsieger Trabzonspor. Die Bordeauxrot-Blauen kommen auf ein erlaubtes Ausgabenvolumen von 132 Millionen TL (16,1 Millionen Euro).Verwendet werden muss das jeweilige Vereinslimit für sämtliche Mannschafts- und Trainerstabgehälter, Beratergebühren und Transfers. Bei etwaigen Spielerkäufen darf jedoch nur ein Drittel der Ablösesumme zum Limit hinzugerechnet werden.
Fenerbahce bezeichnet Budgetlimits als „Todesdiät“
Doch diese Limits stoßen bei vielen Vereinen auf Verärgerung. Aufgrund der Kritik von Fenerbahce haben Tausende Fenerbahce-Fans mehreren Medienberichten zufolge ihre Abonnements beim TV-Rechteinhaber „beIN SPORTS“ gekündigt. Die Zahl soll hierbei unbestätigten Meldungen zufolge bei knapp 30.000 liegen. Der Verantwortlicher der Rechtsabteilung der Gelb-Marineblauen, Alper Pirsen, bezeichnete das Ganze in einem Schreiben über die sozialen Netzwerke als eine Art „Todesdiät“: „Mit dieser Limitkrise befassen wir uns schon seit 1,5-Jahren und haben bisher noch keinen Ansprechpartner gefunden, der uns versteht. Eigentlich bezeichneten sie dieses Vorhaben als eine Diät fürs Abnehmen, aber was dabei herauskam ist eine Todesdiät. Wenn der Spieler nicht gehen möchte, dann haben wir keine Möglichkeit, uns von ihm zu trennen. Es ist also nicht möglich, sofort eine Reduzierung bei den Spielergehältern zu starten. Auch kann ich aus der Jugendabteilung nicht einfach so kostenlos Spieler spielen lassen. Auch wenn wir zurzeit fünf Eljif Elmas hätten, würde es uns nicht viel bringen. Die Ausgaben für sie würden uns insgesamt so viel kosten, wie das eines Spielers in unserem aktuellen Kader. Vielleicht würde die Gewinnmarge sogar bei 80-90 Millionen Euro liegen. Aber aufgrund des Limits könnten wir für sie keine Lizenzen beantragen.“ Die Gelb-Marineblauen müssen ihre Budgets in der Sommervorbereitung laut Stellungnahme des Vereins von umgerechnet ca. 64 Millionen Euro auf 18,8 Millionen Euro herunterschrauben. Das Gehaltsbudget der ersten Mannschaft Fenerbahces beträgt aktuell etwas mehr als 30 Millionen Euro.
Besiktas hofft auf Bewältigung dieses Problems
Beim Istanbuler-Stadtrivalen Besiktas hat man mit diesen Limitvorgaben gerechnet und die Planungen dementsprechend gemacht. Allerdings sagte Emre Kocadag, der Verantwortliche der Fußballmannschaft von Besiktas, auf Nachfrage der türkischen Nachrichtenagentur „DHA“, dass das alles trotzdem nicht ganz leicht ablaufen werde: „Die Zahlen haben uns nicht geschockt und sind auf dem ungefähr gleichen Level, das wir erwartet haben. Wir hatten als Klub alle Planungen im Vorfeld dementsprechend getätigt. Allerdings haben wir das Gefühl, dass eine falsche Wahrnehmung in dieser Hinsicht bezüglich Besiktas vorhanden ist. Die Fans und die Medien meinen, dass wir ohne Probleme diese Situation bewältigen werden. Durch den Abgang vieler Spieler haben wir uns große Einsparungen ermöglicht, aber wir sitzen weiterhin noch auf teuren Verträgen fest. Diese erschweren uns die Arbeit. Wir versuchen eine Lösung zu finden und hoffen dies bis zum Ende des Transferfensters bewältigt zu haben.“
Kasimpasa droht mit Rückzug aus der Süper Lig
Ein weiterer Istanbuler-Kontrahent Kasimpasa drohte am gestrigen Abend per offiziellem Statement sogar mit einem Rückzug aus der Süper Lig: „Wir können die Limits, die für unseren Klub aufgesetzt wurden, der keine Schulden gegenüber einem Spieler, Trainer oder einer Institution hat, nicht nachvollziehen. Wir können diese Entscheidung nicht akzeptieren und fordern, dass die Verantwortlichen des türkischen Fußballs dafür sorgen müssen, dass die Klubs überleben. Dementsprechend müssen an der Spitze des Fußballs nicht Bänker, sondern Leute mit Fußballverständnis sitzen. Kasimpasa ist kein Verein, sondern eine Aktiengesellschaft. Es wurden keine Aussagen getätigt, wieso wir unseren Gewinn, der weit über dem Limit liegt, nicht voll und ganz nutzen können. Während die Verantwortlichen den türkischen Fußball erneut in ein Chaos führen, sollten sie ihre Entscheidungen überdenken. Wir können nicht akzeptieren, dass Klubs, die keine Schulden aufweisen, im Wettbewerb so benachteiligt werden. Wir fordern die sofortige Änderung dieser Limits, ansonsten werden wir den Rückzug aus der Süper Lig in Betracht ziehen.“
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— Fenerbahçe SK (@Fenerbahce) August 4, 2020
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— KASIMPAŞA (@kasimpasa) August 4, 2020
3 Kommentare
Wenn ich für mein tägliches Überleben 3 Glas Wasser am Tag brauche, dann lasse ich mir von keinem auch nicht per Gesetz vorschreiben, das ich in Zukunft nur noch ein Glas Wasser am Tag trinken darf.
Es ist hier auch völlig legitim, wenn ich mich dagegen mit allen Mitteln zur Wehr setze, da du mich aus niederen Beweggründen zum Tode verurteilt hast.
Und von einem wie Nihat Özdemir lasse ich mir erst recht nichts vorschreiben, da er während seiner Zeit bei FB unter Azizbahce als Vizepräsident hauptverantwortlich dafür ist, das ich heutzutage weder Saft, Cola oder sonst was zu mir nehmen kann, weil er uns seinerzeit das ganze Wasser abgegraben und das Land trocken gelegt hat und wir den ganzen lieben Tag nur noch 3 Glas Wasser zu uns nehmen können .
Und so einer will mir auch noch vorschreiben, das ich in Zukunft nur noch ein Glas Wasser am Tag trinken darf oder wie? Das hier die FB Anhänger gegen so eine unmenschliche Behandlung auf die Barrikaden gehen ist doch eine völlig menschliche Reaktion oder etwa nicht?
„Wir können diese Entscheidung nicht akzeptieren und fordern, dass die Verantwortlichen des türkischen Fußballs dafür sorgen müssen, dass die Klubs überleben. Dementsprechend müssen an der Spitze des Fußballs nicht Bänker, sondern Leute mit Fußballverständnis sitzen.“
Wie diese 2 Sätze einfach den türkischen Fußball beschreibt. Mehr braucht man dazu nicht sagen.
Ich finde die Budgets auch totaler Schwachsinn, man sollte den Vereinen mal die „Formel“ zur Berechnung zeigen und schwarz auf weiß mal beweisen, wie die Zahlen denn Zustande kommen. Aber genau das wird nie im Leben passieren und genau deswegen denke ich, dass die Zahlen frei erfunden sind!
Die TFF Mafia versucht gerade mit Vollgas den türkischen Vereinsfussball zu vernichten. 2014 hatte Digitürk ca. 3 Millionen Abonnenten im In.- und Ausland, seitdem ist diese Zahl stetig gesunken und liegt aktuell bei 1,7 Millionen zahlenden Kunden.
Am gestrigen Tag haben alleine 30.000 FB Anhänger ihre Abos bei beIN Sport gekündigt, von den übrigen 1,7 Millionen Abonnenten würde ich minimum ein Drittel also zwischen 600.000 bis 700.000 dem FB Lager zuordnen.
Deshalb rechne ich auch in den nächsten Tagen mit erheblichen Rückgang bei den beIN Sport Abonnenten, jeder Tag an dem dieses FB Limit seitens des TFF nicht angepasst und korrigiert wird, wird diese Kündigungswelle andauern.
Die TFF Mafia hat uns mit ihrer jahrelangen Anti FB Kampagne in Form von PFDK, Schiedsrichtern und Limit Skandalen soweit getrieben, das der gemeine FB Anhänger an einem Punkt angekommen ist, an dem ihm alles scheißegal ist, wenn wir untergehen dann geht ihr alle mit uns unter.
Die FB Anhänger werden die TFF Mafia zu Fall bringen, die einzige Möglichkeit die uns noch bleibt ist, das wir unsere Anhängerschaft mobilisieren und die TFF, Süperlig und zuletzt uns selbst in den finanziellen Ruin bzw. ökonomischen Selbstmord treiben.
Dieser Limit Skandal hat das Fass endgültig zum Überlaufen gebracht, nun sind alle Dämme gebrochen und der Hashtag #beinSportsIPTAL hat eine unaufhaltsame Eigendynamik entwickelt, das werden alle Süperligisten die im Moment noch schweigen am Ende der kommenden Saison finanziell sehr stark zu spüren bekommen, da geb ich euch Brief und Siegel drauf.