Besiktas, Fenerbahce, Galatasaray und Trabzonspor haben am Montagabend ihre Bilanzen für die abgelaufene Saison 2019/20 veröffentlicht. Und es steht weiterhin alles andere als gut für die „Top 4“ der Liga. Insbesondere Besiktas steht vor einem regelrechten Trümmerhaufen.
Besiktas versinkt im Schuldensumpf
Dass die Corona-Pandemie die Bilanzen der Vereine in den roten Bereich ziehen würde, war absehbar. Sämtliche Erstligisten in der Süper Lig hatten mit fehlenden Zuschauer- und Merchandisingeinnahmen zu kämpfen – der eine mehr, der andere weniger. Den Tabellendritten Besiktas hat es hierbei am härtesten getroffen. Schockierende 477 Millionen TL Verlust (ca. 55,3 Mio. EUR) meldeten die Schwarz-Weißen am Montagabend für die Saison 2019/20. Zum Vergleich: In der Saison 2018/19 betrug der Verlust des Champions League-Teilnehmers noch 305 Millionen TL (ca. 35,4 Mio. EUR). Somit ist absehbar, dass die UEFA in Kürze ein neues FFP-Arrangement mit den Schwarz-Weißen unterzeichnen lassen wird.
Ohne Europapokal, aber mit Pfändungen: Fenerbahce hält sich über Wasser
Erzrivale Fenerbahce, immer noch der Klub mit den meisten Verbindlichkeiten, verbessert seine finanzielle Situation derweil – das allerdings in sehr kleinen Schritten. Für die Saison 2018/19 wurde noch ein Verlust von 205 Millionen TL ausgewiesen (ca. 23,8 Mio. EUR), dieser wurde in der Saison 2019/20 immerhin auf 153 Millionen TL (ca. 17,7 Mio. EUR) gesenkt. Nach wie vor ist die Lage in Kadiköy aber alles andere als entspannt. Knapp 80 Prozent der Einnahmen der Gelb-Marineblauen werden zwangsweise von den Banken gepfändet und zum Schuldenabbau genutzt.
Trabzonspor: Günstiger Kader nicht günstig genug
Vizemeister Trabzonspor hat aus dem Top-4-Quartett den mit Abstand günstigsten Kader zur Hand. Das alleine reicht aber anscheinend nicht, um schwarze Zahlen zu schreiben. Auch die Bordeauxrot-Blauen schließen die Saison 2019/20 mit einem Verlust ab – in Höhe von 36 Millionen TL (ca. 4,2 Mio. EUR). In der Vorsaison betrug das Minus noch 66 Millionen TL (ca. 7,7 Mio. EUR). Neben der Corona-Pandemie ist unter anderem das schwache Abschneiden in der UEFA Europa League mit ein Grund für die negative Bilanz des Pokalsiegers.
Zu hohe Personalkosten: Galatasaray rettet auch die Königsklasse nicht mehr
Überraschend kommt indes der finanzielle Absturz von Rekordmeister Galatasaray – trotz Teilnahme an der Gruppenphase der UEFA Champions League. Die Saison 2018/19 schlossen die Gelb-Roten noch mit einem Gewinn in Höhe von 24 Millionen TL ab (ca. 2,8 Mio. EUR). Der teure Kader mit zum Teil überdimensional hohen Gehältern wurde den „Löwen“ in der abgelaufenen Saison nun aber zum Verhängnis. 46 Millionen TL (ca. 5,3 Mio. EUR) beträgt der Verlust Galatasarays in der abgelaufenen Spielzeit. Bedeutet: Ohne Champions League-Teilnahme wird der Tabellensechste kommendes Jahr gezwungen sein, massiv Gehälter zu senken.
5 Kommentare
Uhhh, vorhin die Konferenz von Cengiz gesehen… Geilen Spruch hat er abgelassen 😀
Wir können weder Mustafa Cengiz noch Ahmet Nur Çebi oder Ahmet Agoglu geschweige denn Ali Koç für den hohen Schuldenstand dieser vier Clubs verantwortlich machen.
Deshalb sollte man diejenigen zur Kasse bitten die für diese hohen Schulden verantwortlich sind und dazu zählen auch Personen wie der aktuelle TFF Präsident, der jahrelang als Vereinsvize seine persönliche Unterschrift auf die viel zu hoch dotierten Spielerverträge gesetzt hat, aber seine Nachfolger mit unsinnigen und total unrealistischen Limitvorgaben nervt.
Wenn einer wie Ali Koç seit seinem Amtsantritt das FB Budget von 92 Millionen Euro in zwei Jahren auf aktuell 64 Millionen Euro gesenkt und dazu noch 40 Millionen Euro an Schulden getilgt hat, obwohl 80% der Gesamteinnahmen des Vereins direkt an die Banken gehen, dann verdient er Respekt, Anerkennung und Unterstützung und keine unrealistischen Limitvorgaben seitens des ceketsiz.
Es ist mir auch klar, daß die türkischen Banken ihre vergebenen Kredite und ihr Geld von den türkischen Clubs zurückfordern dürfen, aber das geht bei den hohen Schulden nicht von heute auf Morgen, hier muss man realistische und längerlaufende Verträge aushandeln.
Als FB können wir unser Budget nicht von heute auf Morgen von aktuell 64 Millionen Euro auf 18 Millionen Euro senken, das versteht doch selbst ein Fünfjähriger. Wenn uns dieser Nihat mit seinen Limits noch weiter auf den Sack geht, dann ziehen wir hier ganz andere Seiten auf, nur das das dieser ceketsiz schon mal weiß.
Diese Zahlen sollten keinen Wundern. Ich spreche jetzt über GS, die Zahlen von den anderen Teams verfolge ich nur flüchtig, wenn ich hier mal einen Artikel lese.
Mustafa Cengiz macht einen hervorragenden Job und das sieht man immer am Ende des Monats/Quartals, wenn eben die Zahlen veröffentlich werden. Seit Cengiz unser Präsident ist, hat er immer positive Zahlen veröffentlich.
Ich kann nur oft genug betonen, er löffelt die Suppe von Dursun Özbek aus und hat dabei noch erreicht, dass wir weiterhin in Europa spielen dürfen. Während andere Vereine gesperrt wurden, hat Cengiz einen Vertrag ausgehandelt und daran hält er dran fest.
Nur zur Info, Dursun Özbek war es, der Spieler wie Maicon, Belhanda, Fernando, N’Diaye, Gomis und Co. geholt hat. Alles sehr gute Spieler aber was die Gehälter und Ablösesummen an geht, einfach zu hoch gewesen. Und nur kurze Zeit später wurde er verscheucht. Was wäre wohl, wenn er nur bisschen länger geblieben wäre?
Den Vereinen geht es nicht gut, so lange Corona da ist, und geht einfach davon aus dass wir lange gegen dieses Virus kämpfen müssen, werden den Teams wichtige Gelder fehlen wie Dauerkartenverkäufe, Merchandise und Verkäufe an Spieltagen. Und nicht zu vergessen die Derbygelder!
Mal schauen wie die Präsidenten das managen werden!
Wie kann BJK 55 Millionen Euro Miese machen? Wen haben die verpflichtet? Wie kann man nur solche Verträge abschließen wie den mit Vida? Seit einigen Jahren hauen Spieler hauen ab, wegen nicht bezahlter Gehälter. Ich weiß noch die Vertragsauflösung bei Pepe, der BJK Mitarbeiter aus eigener Tasche bezahlt hat, als er ging.
Ein Fußball Verein ist doch mittlerweile sowas wie ein Unternehmen (ein Millardengeschäft) – selbst ein türkischer Verein. Die Funktionäre sind meist Geschäftsleute, die es im privaten zu mehr oder nichts gebracht haben -> wie kann man dann einen „Verein“ so kaputt wirtschaften. Da gehört mehr Überwachung rein. Wenn die sich nicht alle das Geld in die eigene Tasche abzweigen, dann sind die alle „nur“ hohl.
War klar… Wir sind aber angeblich gerade dran, die Gehälter zu senken. Belhanda, Fegouhli usw. sollen bzw. werden uns verlassen. Falcao wird vielleicht auch gehen. In diesem Bereich vertraue ich Cengiz. Bei den Transfers, da hakt es nur… Das ist aber Albayraks Bereich…