Besiktas startet unter Sergen Yalcin mit einer 0:2-Auswärtsniederlage in Alanya (zum Spielbericht). Nach Abpfiff folgt eine schonungslose Analyse: zu wenig Intensität, zu wenig Kontrolle – und der klare Wunsch nach gezielten Verstärkungen.
Spielbericht: Ernüchternder Auftakt und ein Gegner, der die Fehler bestraft
Der Neustart mit Sergen Yalcin geriet zum Fehlstart. In Alanya fehlte Besiktas über weite Strecken die notwendige Schärfe in den Zweikämpfen, der Zugriff auf zweite Bälle und die Präsenz in den Zonen, in denen Spiele entschieden werden. Alanyaspor nutzte die Unsicherheiten konsequent aus und brachte die Partie mit zwei Treffern auf Kurs. Für die Schwarz-Weißen blieb es bei sporadischen Offensivmomenten, die weder in stabile Ballbesitzphasen noch in echte Torchancen mit hoher Qualität mündeten. Das 0:2 steht folgerichtig für einen Abend, an dem Struktur und Wucht nicht zusammenfanden.
Yalçıns Analyse: „Nicht unser Fußball“
Auf der Pressekonferenz nahm Yalcin kein Blatt vor den Mund. So habe man „so nicht beginnen wollen“, es gebe „viel zu besprechen“ – allerdings intern. Der Trainer monierte fehlende Wettkampfhärte, unzureichende Kontrolle in Kontakt- und Zweikampfsituationen sowie einfache Gegentore. Der Auftritt liege „deutlich unter den Erwartungen“ und entspreche nicht dem Fußball, den Besiktas spielen wolle. Gerade große Mannschaften müssten Spiele anders bestreiten: stabiler stehen, klarer angreifen, dem Gegner das eigene Tempo und die eigene Ordnung aufzwingen.
System & Personal: Flügelmangel erzwingt Anpassungen
Weil klassische Flügeloptionen fehlten, wich Besiktas in Alanya von der bevorzugten Struktur ab. Yalcin machte dabei deutlich, dass Personalthemen und Systemfragen einander bedingen: Ohne natürliche Breite gehen Dynamik und Raumtiefe verloren, die Überladungen an den Seiten bleiben Stückwerk. Das Ergebnis: zu seltene Durchbrüche und zu wenig Variabilität im letzten Drittel.
Transfersignal: Flügel (und Zentrum) im Fokus
Inhaltlich wurde Yalcin konkret: mindestens ein bis zwei Flügelspieler, möglicherweise ein zentraler Spieler seien notwendig, um die Statik des Teams zu verändern. Namen nannte er nicht – entscheidend sei die Profilpassung. Gleichzeitig verwies er auf die Komplexität des Transfermarktes: Verträge, Fristen und Verfügbarkeiten machten Entscheidungen nicht einfacher, man werde aber nachjustieren müssen.
Nach dem Schlusspfiff: Botschaft an Mannschaft & Fans
Yalcin adressierte die Kabine mit klaren Worten: Arbeiten statt Ausreden, Verantwortung annehmen, Standards heben. Auch an die Fans ging eine Nachricht – die Enttäuschung sei nachvollziehbar, der Anspruch bleibe hoch. Der Weg zurück zu Stabilität und Ergebnissen führe über Intensität im Alltag und konsequente Korrekturen im Spielplan.
Gespräche mit Präsident Adali & Cengiz Ünder-Frage
Auf die Frage nach Cengiz Ünder wich Yalcin konkreten Personaldetails aus, kündigte aber „ernsthafte Treffen“ mit Präsident Serdal Adali an – schon kurzfristig. Die vergangenen Tage seien extrem arbeitsintensiv gewesen, nun gelte es, die Lehren aus Alanya in Entscheidungen zu übersetzen: Welche Profile braucht das Team sofort, was lässt sich realistisch realisieren, wo sind Anpassungen in den nächsten zwei, drei Spielen nötig?
Der Auftakt misslang, doch die Richtung ist klar: Besiktas will schneller zu einer belastbaren Identität finden – mit mehr Intensität, klarerer Struktur und gezielten Ergänzungen auf den Flügeln (plus möglicher Center-Lösung). Yalcin hat die Messlatte gelegt; nun müssen Kader, Trainingsarbeit und Transferfenster im Gleichklang liefern.
2 Kommentare
Ich verfolge Sergen auf Youtube und denke mir jedesmal, was für ein Großmaul – alle sind dumm und nur er hat Ahnung. Er hat null Respekt vor anderen🤷♂️ Wie kann man ihm ein Job anbieten. Trainer haben auch Vorbildfunktion, oder?
Noch vor Dezember wird er wieder weg sein