Für den zehnmaligen Sieger Besiktas ist in dieser Saison im Achtelfinale des türkischen Pokal Endstation. Gegen MKE Ankaragücü schieden die Istanbuler im Elfmeterschießen aus. Bereits im ersten Durchgang präsentierte sich Ankaragücü bissiger und war spielbestimmend. Folgerichtig gingen die Hausherren im Eryaman-Stadion durch ihren Torjäger Ali Sowe (12.) verdient in Führung und hielten diese bis zur Halbzeit. Nach dem Seitenwechsel brachte BJK-Trainer Senol Günes, der kräftig durchrotiert hatte, Stammstürmer Cenk Tosun und Flügelspieler Nathan Redmond ins Spiel. Die Einwechslungen zeigten Wirkung und Besiktas übernahm immer mehr das Heft.
Platzverweis für Muleka wird revidiert – Joker Tosun lässt BJK hoffen
In der 61. Minute sah Jackson Muleka nach einem leichten Stoß gegen seinen Gegenspieler die Rote Karte. Erst durch das Eingreifen des VAR wurde der Platzverweis durch Schiedsrichter Sarper Baris Saka zurückgenommen und es gab lediglich Gelb für die Szene. Kurz darauf reklamierten die Besiktas-Spieler auf ein Handspiel im gegnerischen Strafraum und forderten Elfmeter, da der Abwehrspieler von Ankaragücü den Arm unnatürlich ausfuhr, um zu verhindern, dass der Ball an ihm vorbeisegelt. Ob die Kugel von der Hüfte an den Arm prallte, war nicht deutlich zu erkennen. Die Kameraperspektive von vorne deutete auf ein Handspiel hin, von hinten sah es lediglich nach Hüfteinsatz aus. Der VAR rief Referee Saka jedoch nicht an den Monitor und die Partie ging weiter. Dann kam die 77. Minute. Nach einem etwas chaotischen Angriff landete der Ball bei Tosun, der das Spielgerät direkt aus der Luft nahm und zum 1:1 einnetzte.
Besiktas ohne Chance im Elfmeterschießen
Beide Teams spielten weiter nach vorn, aber in der regulären Spielzeit gelang kein weiteres Tor, sodass es in die Verlängerung ging. Beide Mannschaften hatte ihre Möglichkeiten, die Partie zu entscheiden, scheiterten jedoch an der gegnerischen Abwehr, den Torhütern oder am eigenen Unvermögen. Zu allem Überfluss verletzten sich bei Besiktas Tosun und Gedson Fernandes in der Verlängerung und mussten ausgewechselt werden. Auch nach 120 Minuten gab es keinen Sieger. Damit ging es ins Elfmeterschießen. Hier zeigte Ankaragücü keine Nerven und verwandelte alle vier ausgeführten Elfer. Das reichte, denn bei Besiktas scheiterten Atiba Hutchinson und Arthur Masuaku an Ankaras Schlussmann Gökhan Akkan. Hutchinson vergab sogar zweimal, da sein Elfmeter wiederholt wurde. Akkan hatte mit beiden Füßen zu früh die Torlinie verlassen. Mit 4:3 setzte sich Ankaragücü schließlich bei den Elfmetern durch und steht zum ersten Mal seit 22 Jahren im Viertelfinale des türkischen Pokals. Nach einer schwachen Saison in der Liga verspielte Besiktas indes eine weitere Titelchance.
Aufstellungen
MKE Ankaragücü: Akkan – Malcuit (87. Üzüm), Radakovic, Cankaya, Marlon – Diack, Zahid (80. Pedrinho), Cigerci, Kilinc (101. Güreler), Chatzigiovannis (59. Beridze) – Sowe
Besiktas: Günok – Rosier, Sanuc, Uzunhan (46. Tosun – 103. Hutchinson), Meras (90. Kesgin) – Ucan (65. Masuaku), Saiss, Gedson (120.+1 Uysal), N’Koudou (46. Redmond), Bingöl – Muleka
Tore: 1:0 Sowe (12.), 1:1 Tosun (77.) – 4:3 n.E.
Gelbe Karten: Marlon (Ankaragücü) – Muleka (Besiktas)
Ein Kommentar
Ich habe gestern Bilder gesehen, wie Gedson ein Schlagring in der Hand hielt, welches auf den Platz geworfen wurde. Was bitte geht zwischen den Vereinen ab, dass es so viel Hass gibt? Schon in der Liga gab es doch schon viele hässliche Szenen.
Die viel wichtigere Frage ist, wie so etwas ins Stadion kommt! Man kann wieder mal von Glück sprechen, dass keinem etwas passiert ist und kein Vollidiot einen Spieler angegriffen hat.
Gerade im letzten Spiel als der eine Typ plötzlich mit einem Dropkick in Salih Ucan gesprungen ist, war einfach nur noch peinlich. Wir waren einfach Gesprächsthema Nr. 1 in den Medien.