Besiktas-Youngster Emirhan Ilkhan nahm als Ehrengast an einer Podiumsdiskussion mit dem Titel „Future of Football Conversation“ teil, welches in einem Istanbuler Einkaufszentrum stattfand. Gleich zu Beginn wurde er von den beiden beliebten Moderatoren Erman Yasar und Emre Özcan ins Kreuzverhör genommen. „Ich möchte einen Beitrag zu Besiktas und zum Fußball des Landes leisten. Ein weiteres Ziel von mir ist es, in den fünf großen Ligen zu spielen und die UEFA Champions League zu gewinnen. Denn es ist der Traum eines jeden Fußballers, die Königsklasse zu gewinnen. Aber im Moment muss man Schritt für Schritt vorgehen“, so Ilkhan zunächst.
„Anfangs zögerten meine Mitspieler…“
Angesprochen auf seine erste Spielzeit bei den Profis erzählte das frisch 18 gewordene Ausnahmetalent: „Als ich zum ersten Mal mit der ersten Mannschaft auf dem Platz stand, zögerten meine Mitspieler, mir einen Pass zu spielen. Aber nachdem ich mit meinem Spiel und dem, was ich tat, etwas erreicht hatte, hatten sie keine Bedenken mehr. Wenn sie jetzt den Ball zu mir spielen, fragen sie sich nicht mehr, ob ich ihn verlieren oder zu aufgeregt sein werde. Auf diese Weise haben sich unsere gegenseitigen Beziehungen weiterentwickelt.“
Ilkhan verbrachte viel Zeit mit Pjanic
Der Mittelfeldspieler verriet im weiteren Verlauf, mit wem er es am meisten genoss, gemeinsam Zeit zu verbringen: „Ich habe vor allem versucht, Zeit mit Pjanic zu verbringen, weil er nur für ein Jahr ausgeliehen war. Also versuchte ich, so viel wie möglich von ihm abzuschauen. Pjanic weiß drei Situationen im Voraus, was der Stürmer macht, wo der Stürmer hin läuft und spielt einen entsprechenden Pass. Wenn alle darauf warten, dass er in eine Richtung passt, macht er es genau umgekehrt. So hat er beispielsweise Edin Dzeko im letzten Länderspiel einen Assist gegeben. Das war eines der Dinge, das ich am meisten an ihm mochte. Er war sehr gut zu uns jungen Spielern. Er sprach immer mit uns in den Camps und nach den Trainingseinheiten. Wenn wir mit ihm spielten, gab er uns Anweisungen wie ‚Folgt mir. Schaut, wo ich hingehe und geht dann auf die andere Seite‘.“
Auf der 8 pudelwohl – aber dennoch flexibel
Auf die Frage, welche Position er auf dem Platz am meisten mag, entgegnete er mit den Worten: „Am wohlsten fühle ich mich auf der Position der Nummer 8, in der ich dann Box-to-Box spielen kann. Aber meine Trainer können mich in den verschiedensten Positionen einsetzen. Auf dem Flügel, hinter dem Stürmer, als Stürmer oder auf der Sechs. Eigentlich habe ich als Stürmer angefangen. Ich denke, dass ich auf jeder Position spielen kann. Aber ich fühle mich auf der Nummer 8 sehr wohl, mit einem defensiven Mittelfeldspieler hinter mir und einem Offensiven vor mir. Ich bin sehr zuversichtlich, dass ich viel mehr zum Ergebnis beitragen kann, wenn ich näher zum Tor spiele. Ich spüre die Stellen, an denen der Ball ankommen kann. Deshalb kann ich aus solchen Situationen einen Vorteil ziehen. Aber in unseren letzten Spielen hat mich unser Trainer gebeten, etwas defensiver zu spielen. Deshalb hat man mich in den letzten Spielen auch nicht so oft im Angriff gesehen.“
Vorbilder? Fabregas, Bruyne und Gündogan
Natürlich verpassten es die Moderatoren nicht, einen 18-Jährigen nach seinen Vorbildern zu fragen: „Als ich klein war, mochte ich Cesc Fabregas sehr, jetzt mag ich Kevin de Bruyne und Ilkay Gündogan. Ich habe sogar schon in ein paar Spielen Bewegungen gemacht, die ich bei Kevin de Bruyne gesehen habe. Zum Beispiel, als ich den Ball nach einer Ecke an den langen Pfosten spielte. Das ist eine der Bewegungen, die ich mir von ihm abgeschaut habe. Ich lasse mich für die Spiele motivieren, indem ich mir die Tore von Mario Gomez ansehe. Die Tor-Clips von Mario Gomez inspirieren einen wirklich sehr. Und das tut mir gut.“
„Größter Unterschied zwischen Türken und Ausländern…“
„Ich denke, der größte Unterschied zwischen uns und ausländischen Fußballern ist die Disziplin. Weil die Menschen dort diese Kultur leben, die Atmosphäre kennen. Wir versuchen hier aus eigener Kraft alles zu stemmen. Natürlich gibt es auch Unterschiede bei den Möglichkeiten, die einem geboten werden. Dort beginnen die Sportler schon in jungen Jahren mit zusätzlichen Einheiten. Hier können wir nach dem Erreichen eines bestimmten Niveaus eine zusätzliche Ausbildung beginnen. Dies ist der größte Unterschied. Wir versuchen, sie einzuholen, weil wir keine solide Grundlage haben, aber der Abstand wird nicht kleiner. Hin und wieder tauchen besondere Talente wie Arda Güler auf“, so der zweifache U21-Nationalspieler. Ilkhan betonte zuletzt, dass er gerade aus diesen Gründen sein individuelles Training schon seit drei Jahren fortsetzt: „Ich schiebe zusätzliche Trainingseinheiten, wie zum Beispiel Leichtathletik, um meinen Laufstil zu ändern. Es gibt Unterschiede zwischen uns und dem Ausland, aber wir versuchen, sie so weit wie möglich zu wettzumachen.“
Ein Kommentar
Emirhan Ilhan
Arda Güler
Und Yunus Akgün
Ich kanns kaum erwarten, dass die Liga endlich losgeht, damit ich diese 3 Jungs spielen sehen kann.