Was der Verband mitteilt: Disziplin, Einheit – und eine Nachnominierung
Der türkische Fußballverband TFF erklärte, Berke Özer habe das Trainingslager der A-Nationalmannschaft „auf eigenen Wunsch, ohne Erlaubnis“ verlassen, nachdem er nicht im Kader für das WM-Qualifikationsspiel der Türkei gegen Bulgarien stand. In der Verbandsmeldung wurde der Stellenwert von Disziplin, Respekt und Teamgeist betont: „Die Verantwortung und der Wert des Nationaltrikots stehen über allem.“ Zugleich informierte der TFF über die Nachnominierung von Muhammed Sengezer (RAMS Basaksehir) für den Kader.
Was Berke Özer entgegnet: „Mit Wissen und Erlaubnis verlassen“
Berke Özer widersprach der Darstellung des Verbandes deutlich. Er habe seine Beschwerden vor dem Camp‐Start kommuniziert und angeregt, bei Nichtberücksichtigung den Zeitraum für Regeneration und Behandlung zu nutzen. Nach Gesprächen sei er dennoch ins Lager gereist – „stolz wie immer, das Trikot meines Landes zu tragen“. Als er den Spielkader sah, habe er die vorangegangenen Absprachen als „sinnlos“ empfunden. Um die Moral der Mannschaft nicht zu belasten, habe er die Angelegenheit dem Staff erst nach der Rückkehr nach Istanbul vorgetragen und das Camp anschließend „mit Wissen und Erlaubnis der Trainer und administrativen Teams“ verlassen. Seine Entscheidung richte sich gegen niemanden, betonte Özer, und unterstrich: „Die Nationalmannschaft ist die größte Quelle des Stolzes in meiner Karriere.“
Kommunikationsbruch statt Kaderfrage: Worum es wirklich geht
Der Vorgang legt weniger eine sportliche Grundsatzfrage offen als einen Konflikt in Kommunikation und Erwartungsmanagement. Der Verband pocht auf Prinzipien und Vorbildfunktion des Nationalteams; der Spieler verweist auf Absprachen, medizinische Lage und die Art der öffentlichen Darstellung. Zwischen diesen Polen steht die unmittelbare Turnier- und WM-Quali-Mission, für die geschlossene Abläufe essenziell sind.
Sportliche Folgen: Sengezer rückt nach – Torwart-Rotation bleibt Thema
Mit der Nachnominierung von Muhammed Sengezer ist die Position organisatorisch besetzt. Inhaltlich aber bleibt die Torwart-Rotation ein sensibles Feld: Konkurrenz belebt die Leistung, verlangt jedoch klare Rollenbilder und verlässliche Kommunikation. Genau hier liegt die Lehre dieses Falls – unabhängig davon, wie die öffentliche Bewertung ausfällt.
Stimmenlage, Ton und Signal an die Gruppe
Sowohl Verband als auch Spieler setzen auf deutliche Worte. Der TFF erinnert an die Unantastbarkeit des Nationaltrikots, Berke Özer an Fairness und Gleichbehandlung. Für das Team zählt jetzt, die Kontroverse rasch in Arbeitsenergie zu verwandeln – mit Fokus auf die nächsten Aufgaben und ohne Störgeräusche nach außen.
2 Kommentare
Ich glaube es gab keinen Trainer in der Türkei der Perfekt nominiert und aufgestellt hat, da ist Montella noch einer der Besseren. Dennoch macht er auch einige Fehler, zudem spielen wir mit ihm nie mit einem Stürmer, was schon extrem wild ist.
Und Uzun, Kenan und Arda spielen diese Saison alle in ihren Teams erfolgreich als hängende Spitze bzw im offensiven Mittelfeld. Das ist schon bisschen suboptimal für die Nationalmannschaft. Kenan kann auf links trotzdem stark aufspielen und Uzun müsste es im Sturm vlt mit Deniz oder Baris zusammen mal probieren. Das wir diese spieler aber nicht zusammen rumprobiert haben ist aufjedenfall verrückt, da diese unsere Zukunft sind und man jetzt in dem Alter am besten direkt anfangen sollte ihre Rollen in der Nationalmannschaft klarzustellen.
Zudem ist dieser Nachteil auch ein Vorteil, alle spielen auf der gleichen Position aber können auch wo anders spielen. Egal ob Arda, Kenan, Uzun oder Baris der eh überall gespielt hat. Sie könnten innerhalb des Spieles mehrmals Rotieren und den Gegner viel mehr irritieren. Und genau hier ist Montella gefragt.
die entscheidungen von montella sind wirklich ein witz. sonst wäre 2025 kein samet akaydin im kader, das ist ja purer irrsinn. da wird nicht nach leistung nominiert, sondern nach lobby. die ist in istanbul halt so mächtig, berke keine chance. ob samet eine lobby hat weiß ich nicht. der muss irgendwas besonders gut können was dem trainer gefällt, aber sicher nix mit ball am fuß.