Eigentlich wollte Martin Skrtel nach der schwierigen Zeit bei Fenerbahce in einem anderen Land sein Glück suchen. Genau deshalb schloss er sich nach drei Jahren ablösefrei Atalanta Bergamo an. Doch sein Aufenthalt in Italien sollte kürzer als gedacht dauern, so dass sich der Slowake nicht einmal einen Monat später kurz vor der Schließung des Transferfensters bei Medipol Basaksehir in Istanbul wiederfand. Beim türkischen Meister kam er in der Süper Lig auf 20 Einsätze und erzielte hierbei drei Treffer. In der UEFA Europa League spielte er bislang sieben Mal und traf einmal. Basaksehirs Nationalkeeper Mert Günok schwärmte vor wenigen Tagen in einem Interview von seinem Mannschaftskollegen: „In dieser Saison ist Martin Skrtel sehr spät zur Mannschaft gestoßen, aber er ist der bislang beste Profi, den ich in meiner Laufbahn gesehen habe. Ich sehe, wie er tagtäglich sehr hart trainiert, damit er erfolgreich ist.“ Der 35-Jährige stand der türkischen Nachrichtenagentur „Demirören Haber Ajansi“ Rede und Antwort und sprach hierbei über die Meisterschaft, die Europa League, Coach Okan Buruk, seine Ex-Klubs Fenerbahce und Liverpool sowie seine Zukunft. Skrtel über…
… die Europa League:
„Kopenhagen ist eine sehr starke Mannschaft. Im Hinspiel haben sie uns gezeigt, was für eine gute Mannschaft sie sind. Wir haben einen kleinen Vorteil aus dem ersten Spiel und dies würden wir gerne ausnutzen. Mit dem Optimismus, der durch die Meisterschaft entstanden ist, fokussieren wir uns auf das Spiel. Wir sind noch nicht weitergekommen, aber wir wissen, dass wir es schaffen können. In der nächsten Runde könnten wir auf Manchester United treffen. Natürlich würde dieses Spiel noch schwieriger ablaufen. United ist einer der größten Klubs auf der Welt. Für uns würde diese Begegnung etwas Historisches bedeuten.“
… seine Zukunft:
„Ich bin überglücklich hier bei Basaksehir zu sein und in Istanbul leben zu dürfen. Ich genieße jede Einheit in vollen Zügen. Für die nächste Saison werden wir uns zusammensetzen und einen Weg finden. Ich weiß natürlich nicht, wie es weitergehen wird, aber ich kann sagen, dass ich mehr als zufrieden bin. Ich bin nun 35 Jahre alt und habe nicht mehr lange zu spielen. Meine Familie mag es hier in Istanbul. Falls ich aber nicht bei Basaksehir verlängern sollte, werde ich nicht zu einem anderen Istanbuler oder europäischen Klub wechseln. Ich werde zurück in meine Heimat, die Slowakei, gehen. Einen anderen Plan habe ich nicht.“
… sein Ex-Klub Fenerbahce und die Meisterschaft:
„Fenerbahce ist nicht nur in der Türkei, sondern auch in Europa einer der größten Vereine. Das muss man akzeptieren. Aber Fenerbahce ist nun Vergangenheit für mich. Anstelle von Fenerbahce kann ich bezüglich Basaksehir und der Meisterschaft sagen: Der gesamte Klub arbeitet sehr professionell. Mit professionellen Mitarbeitern in einem Team zu sein, erleichtert auch uns Fußballern auf dem Platz die Arbeit. Wir haben keinen guten Saisonstart hingelegt, aber haben uns dann wieder gesammelt. Wir haben angefangen, besser zu spielen und uns nie langfristige Ziele aufgesetzt. Es ging immer nur von Spiel zu Spiel. Die wichtigen Punkte haben wir vor der Pandemie verloren. Der Erfolg gehört der ganzen Mannschaft. Wenn man als Team gut verteidigt, dann wird man erfolgreich. Es gibt eine Regel im Fußball, die sich niemals ändern wird: Wenn man kein Tor kassiert, kann man nicht verlieren. Unsere schlechteste Leistung war bei Konyaspor. Wir haben in einer Begegnung vier Gegentore hinnehmen müssen. Das darf nicht passieren.“
... Coach Okan Buruk:
„Der Saisonbeginn war für Okan Buruk auch nicht wirklich einfach. Er ist für einen Trainer gekommen, der diesen Klub lange Zeit erfolgreich geführt hat. Es hat eine bestimmte Zeit in Anspruch genommen, bis er sich an die Spieler und wir an ihn gewöhnt haben. Okan Buruk war als Fußballer ebenfalls eine sehr große Persönlichkeit. Seine Erfahrungen aus seiner Profi-Karriere hat er uns weitergegeben. Wir mussten seinen Spielstil auf dem Platz umsetzen und das hat geklappt. Er ist unter der neuen Trainergeneration eine sehr wichtige Persönlichkeit.“
… seinen Ex-Klub Liverpool:
„Ich bin sehr glücklich, dass mein Ex-Klub Liverpool auch Meister geworden ist. Ich habe jeden angerufen und zur Meisterschaft gratuliert. Unsere Meisterschaft war aber schwieriger als die von Liverpool. Liverpool hat Wochen zuvor schon die Meisterschaft verkündet. Bei uns war es erst in den letzten beiden Wochen soweit. Wir haben uns die Meisterschaft verdient, weil wir bis zum Ende am konsequentesten agiert waren.“
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