Fenerbahce-Präsident Ali Koc und sein Vorstand sind bereits seit zwei Jahren im Amt und konnten den Erwartungen der Anhänger nicht gerecht werden. Seit sechs Jahren konnte der Verein aus Kadiköy keinen Titel gewinnen, was dazu führt, dass die kritischen Stimmen immer lauter werden. Im Interview mit der Nachrichtenagentur „Anadolu Ajansi“ sprach der 53-jährige Klubchef über die Gründe des Einbruchs der Mannschaft im Titelrennen in der aktuellen Saison, die Planungen für die kommende Spielzeit und den finanziellen Stand von Fenerbahce.
Koc: „Waren unumstrittener Titelfavorit“
Ali Koc ist der Meinung, dass man sich gegen die Gelb-Marineblauen verschworen hat. Neben den eigenen Fehler, sei dies der Grund für die Erfolglosigkeit: „Wir haben 28 Spieltage hinter uns. Nach 20 Spielen waren wir laut den Experten und Wettanbietern noch der unumstrittene Titelfavorit. Nun sind wir nicht einmal mehr im Meisterschaftsrennen. Das hat zwei Gründe. Zum einen wurde gegen uns offensichtlich eine böswillige Operation durchgeführt, innerhalb und außerhalb des Platzes. Zum anderen sind es unsere eigenen Fehler, die wir gemacht haben. Folglich befinden wir uns als Vorstand im zweiten Jahr unserer Amtszeit und wurden insgesamt seit sechs Jahren kein türkischer Meister. Wir müssen jetzt nach vorne schauen. Eine gute Organisation und ein starkes Team sind für die kommende Saison unumgänglich.“
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Planungen für neue Saison fast abgeschlossen
Die Planungen für die kommende Saison seien weitgehend abgeschlossen, die Fans sollten allerdings keine großen Namen erwarten: „Wir werden einen Kader erstellen, der uns zum Erfolg führt und sich nicht von der Außenwelt beeinflussen lässt. Spieler, die auf dem Platz eine hohe Qualität bieten, sind unsere Priorität. Eine gesunde Mischung aus erfahrenen und jungen Akteuren soll außerdem für eine gute Teamchemie sorgen. Die Namen für die wichtigen Posten und der zukünftigen Spieler stehen zum großen Teil bereits fest. Nach dem Saisonende werden wir diese verkünden. Über das folgende Thema muss ich allerdings für Aufklärung sorgen. Aufgrund unserer finanziellen Möglichkeiten, dem Financial Fairplay (FFP) der UEFA und des Gehaltslimits des TFF sind wir nicht mehr in der Lage, die Transfers zu tätigen, die wir vor 15 Jahren noch gemacht haben. Deshalb müssen wir uns vor allem auf ablösefreie und ausleihbare Spieler konzentrieren.“
Koc: „Treiben jährlich 100 Millionen Dollar auf“
Zum Abschluss ging Präsident Koc auf die finanziellen Fortschritte ein. Dabei setzte er sich ein großes Ziel: „Ich lege sehr viel Wert auf die finanzielle Unabhängigkeit und die Reduzierung des Schuldenstands. Wie alle wissen, mussten wir uns nach Amtsantritt mit einem furchtbaren Schuldenberg auseinandersetzen. Dieser hatte sich von Jahr zu Jahr vergrößert. Nun sind unsere Schulden seit zwei Jahren nicht mehr angestiegen. Doch wir befinden uns noch am Anfang des Weges. Wir als Vorstand treiben jährlich Quellen in Höhe von 100 Millionen Dollar auf. Unser Ziel ist, dass sich der Verein zukünftig selbstständig über Wasser halten kann. Erst dann können wir von einer finanziellen Unabhängigkeit sprechen.“
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