Trabzonspor-Präsident Ahmet Agaoglu erklärte während seines Besuchs beim Verein der türkischen Sportjournalisten (TSYD), dass Abdullah Avci die richtige Wahl als Trainer sei und dass er mit dem neuen Coach weitere Titelgewinne erwarte: „Wir haben mit Abdullah Avci einen Vertag über drei Jahre geschlossen. Vergangene Woche hat unser Coach die Arbeit aufgenommen. Über die Karriere unseres Trainers braucht man nicht viel sagen. Er hat in unserer Liga und im türkischen Fußball immer um die Spitze mitgespielt, stets hohes Niveau und weitergehende Visionen verfolgt und viel Erfahrung angehäuft. Er ist sich der schweren Arbeit bei Trabzonspor genauso bewusst wie wir. An der Spitze wehen immer die stärksten Winde. In der derzeitigen Situation des Klubs ist Abdullah Avci der richtige Name für Trabzonspor. Daran glauben wir fest. Trotz der schwierigen Phase in der wir uns befinden, erwarte ich wie alle Trabzonspor-Fans Meisterschaften und Pokalsiege“, so der 63-Jährige.
Wirtschaftliche Lage in Trabzon und im türkischen Fußball
Zur finanziellen Lage des Vereins im Schatten der Corona-Pandemie sagte Agaoglu Folgendes: „In der heutigen Fußball-Industrie gibt es vier, fünf tragende Säulen. Eine davon sind die TV-Einnahmen. Gerade für die anatolischen Vereine ist dies meist die Haupteinnahmequelle. Des Weiteren sind Fanartikel-Verkäufe, Werbung und Sponsor-Deals zu nennen. Was die Ticket-Einnahmen durch die Zuschauer betrifft, so müssen wir auf diese seit fast einem Jahr komplett verzichten. Auch die Merchandising-Einnahmen gehen zurück. Ich spreche auch mit den anderen Klubchefs. Bei allen sind die Einnahmen im Schnitt um 50 Prozent zurückgegangen. Dies ist ein Einnahmenverlust um die Hälfte. Unternehmen schließen nur Sponsorings ab, wenn die Einnahmen generiert werden. Aber auch hier gibt es ernsthafte Probleme. Bei den TV-Einnahmen müssen wir den Wechselkursverlust der einheimischen Lira berücksichtigen, was im Vergleich zu den vergangenen zwei, drei Jahren ebenfalls Ausfälle für uns von 35-40 Prozent bedeutet.“
Corona: Sorge um Fortführung des Ligabetriebs
Bezüglich der Situation der Süper Lig im Zuge der Corona-Krise forderte der Geschäftsmann endlich Klarheit: „Sollte diese Liga nicht zu Ende gespielt werden können, sollen sie bereits jetzt deutlich kommunizieren, was passiert. Wenn der Ligabetrieb unterbrochen wird, muss dargestellt werden, wie die Liga gewertet wird. Die Regeln müssen gut und korrekt berücksichtigt und anschließend die Ansichten der einzelnen Vereine eingeholt werden. Man muss alle Szenarien bedenken und vorbereitet sein.“
Vorkaufsrecht für Sörloth und Yazici
Abschließend äußerte sich der Vereinsboss der Bordeauxrot-Blauen zu den beiden Ex-Spielern Alexander Sörloth und Yusuf Yazici, die für große Summen verkauft werden konnten: „Was Sörloth betrifft, wurde vieles in den Medien aufgebauscht und entsprach nicht der Wahrheit. Selbst die Aussagen seines Managers wurden falsch interpretiert, als sei Sörloth dort unglücklich und wolle in die Türkei zurückkehren. Das ist nicht richtig. Er wartet auf seine Chance, so wie es auch Yusuf tat. Zu einem Verein zu wechseln, der letzte Saison im Champions League-Halbfinale stand und dann direkt in der Startelf zu stehen, ist nicht so einfach. Er ist dort hingewechselt, weil er der Ansicht war, dort seine sportlichen Ziele erreichen zu können. Dafür schlug er sogar Angebote von noch größeren Vereinen aus. Sollte irgendein Klub in der Türkei ein Angebot für ihn machen und dies angenommen werden, haben wir das Vorrecht den Spieler für den selben Betrag zu kaufen oder zu leihen. Die gleiche Klausel haben wir auch in Yusufs Vertrag niedergeschrieben.“