Diesen Sommer transferierten die Verantwortlichen von Trabzonspor den senegalesischen Innenverteidiger Zargo Toure vom FC Lorient aus Frankreich. Die Dienste des 28-Jährigen ließ sich der Schwarzmeer-Klub 350.000 Euro kosten. Für den bisher 18-maligen Nationalspieler Senegals ist die Türkei die erste Auslandsstation in seiner Karriere. Der Abwehrmann war bislang nie außerhalb Frankreichs beschäftigt. Im exklusiven Interview mit der Nachrichtenagentur „IHA″ sprach Toure unter anderem über sein Auslandsintermezzo, die Ziele des Klubs, seinen Coach Ünal Karaman und die Nationalmannschaft. Zargo Toure über…
… sein Auslandsintermezzo:
„Ich bin nun seit vier Monaten in Trabzon und ich bin sehr glücklich darüber. Ich erlebe in dieser Saison meine erste Auslandserfahrung und das in der Süper Lig. Es wird definitiv eine tolle und wichtige Erfahrung für mich. Außerdem war es unglaublich schön und sehr wertvoll für mich, dass mein Vater bei der Vertragsunterzeichnung an meiner Seite war, denn für mich ist die Familie ungeheuer wichtig.″
… die Ziele des Klubs:
„Als meinem Berater ein Angebot von Trabzonspor vorlag, kannte ich den Verein zwar, aber detailliert wusste ich über die Stadt und den Verein nicht Bescheid. Nachdem die Gespräche vorangeschritten waren, habe ich Dame N′Doye kontaktiert. Und er hat mir nur positives berichtet. Besonders die Menschen hier in Trabzon seien fantastisch. Wenn ich über unsere Ziele hier sprechen sollte, dann wäre dies ein Platz unter den ersten drei. Wir sind eine wirklich starke und talentierte Mannschaft. Und das sollte mindestens möglich sein. Das einzige Problem war die Phase nach der Länderspielpause. Die Kollegen, die in den Nationalmannschaften agierten, hatten ein Anpassungsproblem in der Liga. Dies wird aber hoffentlich nicht noch einmal vorkommen. Wir haben hier wirklich familiäres Verhältnis innerhalb der Mannschaft und mit den Fans. Nun heißt es unseren Aufwärtstrend gegen BB Erzurumspor fortzusetzen und die Punkte zuhause zu behalten.″
… Coach Ünal Karaman und den Unterschied zwischen Frankreich und der Türkei:
„Wenn ich einen Vergleich zwischen beiden Ligen machen müsste, dann kann ich sagen, dass man in Frankreich eher defensiv agiert, während hier das Offensive im Vordergrund steht. Außerdem ist die Süper Lig körperich gesehen anspruchsvoller. Es herrscht viel mehr Härte auf dem Platz in der Türkei. Der Kontakt mit Coach Ünal Karaman ist hervorragend. Wir tauschen uns stets aus. Er sagt uns immer, dass wir kämpfen und immer Einsatz zeigen müssen. Er strahlt Sicherheit aus und ich vertraue ihm. Das Selbstvertrauen des Coaches ist sehr wertvoll und deshalb bin ich sehr glücklich mit ihm arbeiten zu dürfen.″
… seine Nationalmannschaftsziele:
„Mein Ziel ist es definitiv, erneut in die Nationalmannschaft berufen zu werden. Bis zur Weltmeisterschaft war ich eigentlich ein Teil der Mannschaft, aber dann hat sich unser Coach gegen mich entschieden. Dies ist seine Entscheidung gewesen und selbstverständlich respektiere ich diese. Ich versuche mich weiter zu entwickeln und eines Tages erneut ein Teil der Mannschaft zu sein. Das ist wohl mein größtes Ziel.″
… das ständige Kritisieren seines Vaters:
„Mein Papa ist, wie ich auch, sehr von Trabzon angetan. Er ist ein ehemaliger Fußballer gewesen in Senegal. Nun spielt er mit seinen Kollegen in einer Alt-Herren-Liga. Mich ruft er stets vor und nach jeder Begegnung an und sagt mir was ich besser machen könnte beziehunsweise vermeiden sollte. Auch wenn ich eine gute Partie abgeliefert habe, ist er nie zufrieden mit meiner Leistung. Er mag es mich zu kritisieren. Ich finde es sehr bedeutend, dass eine wichtige Person sich die Zeit dazu nimmt, die Dinge zu erklären, die man machen solle. Er unterstützt mich schon seit Tag eins und wird, wenn es klappen sollte bei der Partie gegen Fenerbahce im Stadion sein.″