Sieben neue Spieler hat Rekordmeister Galatasaray für die neue Saison verpflichtet. Hinzu kamen u.a. die letzte Saison verliehenen Mbaye Diagne, Ryan Babel und Emre Tasdemir. Geht es nach Cheftrainer Fatih Terim, wäre allerdings mehr auf dem Transfermarkt möglich gewesen. Vor allem im zentralen Mittelfeld hat der Coach der „Löwen“ Verstärkungen vermisst. Nach sieben gespielten Spieltagen in der Süper Lig ist inzwischen ein erster Trend erkennbar. Kaum ein Neuzugang hat die Mannschaft der Gelb-Roten tatsächlich besser gemacht, die meisten Neuankömmlinge müssen sich bis dato mit einem Platz auf der Ersatzbank begnügen. Der Transfer-Check bei Galatasaray!
Oghenekaro Etebo (24, ZM): Der Nigerianer wurde für 675.000 Euro von Stoke City ausgeliehen. Bislang blieb Etebo allerdings den Beweis schuldig, eine sinnvolle Verstärkung für das Terim-Team zu sein. An Einsatz und Laufbereitschaft ist dem 24-Jährigen nichts vorzuwerfen. Allerdings wirkt der 31-fache Nationalspieler oftmals zu ungestüm. Auch individuelle Patzer sind bei Etebo immer wieder drin. Fazit: Dem Mittelfeldmann fehlt noch die Qualität, um der Anführer in der Galatasaray-Zentrale zu werden. Hätte Etebo einen starken Mann an seiner Seite, würde der Nigerianer enorm profitieren. Mehr als ein Mitläufer ist Etebo aktuell aber nicht.
Kerem Aktürkoglu (21, LA): Der Außenbahnspieler wurde als Perspektivspieler verpflichtet und hat derzeit keine Chance auf Einsätze. Der Erfolgsdruck bei den „Löwen“ ist zu hoch, so dass Fatih Terim das Risiko scheut und die jungen Spieler außen vor lässt. Stand in den letzten vier Spielen immerhin mal im Matchkader.
Arda Turan (33, LA): In der türkischen Presse sorgte der Transfer des Routiniers für die meisten Schlagzeilen, auch weil Turan seinen Zwist mit Terim beilegen konnte und sich sein Coach vehement für eine Verpflichtung eingesetzt hat. Rein sportlich betrachtet konnte der 33-Jährige allerdings nicht überzeugen. Bislang noch ohne Torbeteiligung, fehlt es Turan an der letzten Überzeugung vor dem gegnerischen Tor. Zwar wirkt der Galatasaray-Kapitän fit, doch oftmals hat es den Anschein, als sei das Spiel zu schnell für den Rückkehrer geworden.
Omar Elabdellaoui (28, RV): Der ablösefreie Transfer aus Piräus hat sich als Glücksgriff entpuppt. Elabdellaoui ist zweikampfstark, abgeklärt und einsatzfreudig. Genau der Spielertyp, den Terim für hinten rechts gesucht hat. Der Norweger hat seinen Stammplatz sicher und ist unangefochtener Leistungsträger.
Fatih Öztürk (33, TW): Öztürk wurde als Ersatz für den langzeitverletzten Fernando Muslera geholt. Nach anfänglich soliden Leistungen baute der Schlussmann immer mehr ab und lieferte bei der 1:2-Niederlage gegen Aytemiz Alanyaspor zuletzt eine ganz schwache Vorstellung ab. Sitzt seitdem auf der Bank. Sobald Muslera fit ist, wird Öztürk womöglich gänzlich in den Hintergrund treten müssen.
Emre Kilinc (26, LA): Emre Kilinc und Galatasaray – das scheint zu passen. Der türkische Nationalspieler hat sich schnell beim Rekordmeister zurechtgefunden und erzielte auch schon seine ersten beiden Tore für die „Löwen“. Der 26-Jährige hofft bei Galatasaray auf den nächsten Entwicklungsschritt. Bis dahin ist es zwar noch ein gutes Stück, doch Kilinc bringt alle Anlagen mit um langfristig Stammspieler bei den Gelb-Roten zu sein.
Ogulcan Caglayan (24, RA): Bis hierhin hat sich Caglayan womöglich deutlich mehr erhofft. Bis auf einen Kurzeinsatz gegen BB Erzurumspor (2:1) blieb dem Rizespor-Neuzugang entweder ein Platz auf der Bank oder der Tribüne. Auch bei Caglayan scheut Terim das letzte Risiko, einen jungen Spieler ins kalte Wasser zu werfen. Mit Sofiane Feghouli und Emre Kilinc sowie Arda Turan, die beide auch auf rechts spielen können, ist die Konkurrenz allerdings sehr groß. Im Sturmzentrum gibt es an Radamel Falcao und Mbaye Diagne erst recht kein Vorbeikommen.