14 Siege aus den letzten 17 Spielen, sieben Dreier in Serie, die beste Punkteausbeute seit 17 Jahren. Trabzonspor ist und bleibt die Mannschaft der Stunde in der Spor Toto Süper Lig. Trotz zahlreichen Ausfällen holte die Mannschaft von Trainer Abdullah Avci den dritten Istanbul-Auswärtssieg in dieser Saison – erstmals nach 27 Jahren. Dementsprechend hatte Avci nach der Partie im Fatih Terim-Stadion nichts zu meckern: „Ich bin glücklich und euphorisch. Den Sieg widmen wir unserer Stadt. Wir gehen unseren Weg Schritt für Schritt und entwickeln uns weiter. Die Qualität der Spieler ist wichtig, doch entscheidend ist die Organisation auf dem Platz. Wir werden sehen wo uns diese Resultate hinführen. Noch sind 15 Spiele zu spielen.“ Matchwinner Yusuf Sari ergänzte: „Das ist mein erster Treffer dieses Jahr. Drei Punkte sind besser als ein Punkt, oder? Der Sieg gehört dem Team, der Stadt und den Fans.“
Avci solidarisch mit Ex-Klub
Auch zeigte Avci Mitgefühl für seinen Ex-Klub, der mit der vierten Niederlage unter Aykut Kocaman mitten im Abstiegskampf angekommen ist. „Basaksehir weckt gute Erinnerungen in mir. Sie werden sich wieder aufrappeln, denn sie sind der amtierende türkische Meister und haben viel Qualität im Kader.“ Einen Ausblick gab der 57-Jährige zudem auf das Duell kommende Woche gegen Erzrivale Fenerbahce. Für die Bordeauxrot-Blauen die Chance, den Rückstand auf die Tabellenspitze noch weiter zu verkürzen. „Die Spieler werden sich jetzt zwei Tage ausruhen. Ab Montag werden wir uns dann auf Fenerbahce vorbereiten. Unser Gegner hat sehr viel individuelle Klasse in seinen Reihen. Dementsprechend werden wir unseren Matchplan auslegen.“
Kocaman: „Müssen die Gesamtsituation analysieren“
Auf Seiten der Hausherren hing der Haussegen nach der fünften Pleite in Folge – vier davon unter Kocaman – gewaltig schief. Der Meister kommt in dieser Saison einfach nicht in die Gänge. Folglich heißt es für die „Eulen“ mit 24 Punkten nach 25 Spielen Abstiegskampf pur. Für Aykut Kocaman hat sich Trabzonspor inzwischen sogar zu einem regelrechten „Angstgegner“ entwickelt. Seit fünf Jahren kann der neue Coach Basaksehirs gegen den Pokalsieger nicht mehr gewinnen (vier Remis, vier Niederlagen). Kocamans Kommentar zum Spiel: „Man sollte nicht das Spiel, sondern die Gesamtsituation analysieren. Trabzonspor hat uns heute gezeigt, wie es ist, wenn man sich an das Gewinnen gewöhnt hat. Bei uns ist aktuell genau das Gegenteil der Fall. Der Gegner hat einen jungen und unerfahrenen Torhüter im Tor gehabt. Und wir haben im gesamten Spiel einen Torschuss vorzuweisen. Das sagt eigentlich schon sehr viel. Wenn wir anfangen zu zweifeln, wird es schwer.“
Spielerstimmen
Mehmet Topal (Basaksehir): „Es gibt nicht sehr viel zu sagen. Jeder im Team muss sich den Spiegel vorhalten. Unsere aktuelle Tabellensituation ist nicht im Sinne des Vereins. Womöglich schwirrt uns immer noch zu sehr die gewonnene Meisterschaft im Kopf herum.“
Okechukwu Azubuike (Basaksehir): „Wir haben es nicht verdient, in solch einer schwierigen Situation zu sein. Die Mannschaft kämpft, doch leider fehlt es uns an bestimmten Dingen. Wir brauchen unbedingt wieder einen Sieg, damit wir endlich Rückenwind bekommen.“
Kagan Moradaoglu (Trabzonspor): „Das sind natürlich Träume, die heute wahr geworden sind. Ugurcan [Cakir] war vor dem Spiel eine große Stütze, ich hatte heute sogar seine Handschuhe an. Wir sind hier neun bis zehn Spieler, die schon in der Jugendabteilung gemeinsam gespielt haben. Es gab im Spiel durchaus stressige Momente, doch wir waren stets konzentriert und haben verdient gewonnen.“
Faruk Can Genc (Trabzonspor): „Ich war nervös und habe versucht, das Ganze zu genießen. Vor zwei Jahren war ich in diesem Stadion noch als Fan anwesend, heute stand ich als Spieler auf dem Platz. Ich habe versucht alles zu geben. Egal ob Verletzungen oder Corona – wir werden weiterkämpfen.“
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2 Kommentare
Von der Papierform her ein Knüller – Meister gegen Pokalsieger also Supercup 2.0 – das Spiel selbst war gelinde gesagt besch… eiden. Erster Torschuss in der 66. Minute sagt schon alles. Die Heimmannschaft mit einem Torschuss im letzter Minute gegen den Torwart Ersatz vom Ersatz vom Ersatz… unfassbar!
Trabzon hat sicher gute Nachwuchsspieler – richtig beweisen mussten die sich aber noch nicht.
Viel mehr sorgen macht mir Basaksehir. Man kann von dem Verein halten was man will aber ich habe den Verein immer für clever und abgezockt gehalten. Nicht immer ansehnlich aber effektiv. Ein Sammelsurium von alten ausrangierten oder in Ungnade gefallenen Spielern gespickt mit ein paar jungen Perlen. Dazu noch ein einfaches Spiel System. Das hat die letzten Jahre gereicht um oben mitzuspielen und letzte Saison verdient zum Titel. Noch Anfang der Saison in der Champions League – nicht wirklich was gerissen aber bei den Gegnern kein Wunder und auf Augenhöhe mitgehalten. Dann wird der Meister Trainer entlassen und einer geholt der nun nicht bekannt dafür ist attraktiven Fußball zu spielen. Der Verein kann aktuell nicht mal in der Liga mithalten. Zu Umständlich, zu nervös, kein Plan… Parallelen zu Akhisar sind nicht von der Hand zu weisen – Titel gewinnen, international spielen, Buruk entlassen , jetzt fehlt nur noch absteigen, Schlüsselspieler verkaufen und in die Bedeutungslosigkeit verschwinden.
Der letzte Satz. Habe da Tränen vor Freude bekommen hehehehe ^^ Wie Musik in meinen Ohren.