Hart umkämpftes 0:0 – Tedesco sieht verpasste Siegchance
Fenerbahce kehrte mit einem 0:0 bei Viktoria Pilsen aus Tschechien zurück, doch nach dem vierten Spiel der UEFA Europa League-Ligaphase überwog bei Trainer Domenico Tedesco das Gefühl einer verpassten Gelegenheit. In einem intensiven, körperbetonten Duell sah der Coach seine Mannschaft „in einem Mann-gegen-Mann-Spiel“, in dem Kleinigkeiten über Sieg und Remis entschieden.
„Es war ein hartes Spiel. Es war ein hart umkämpftes Spiel, in dem jeder Mann gegen jeden Mann spielte. Ich hatte gestern schon gesagt, dass es so laufen würde“, erklärte Tedesco nach dem Abpfiff. Sein Plan sei gewesen, „direkt auf die Stürmer zu spielen“, doch gerade im zweiten Drittel gingen Fenerbahce „zu viele Bälle“ verloren. Gleichzeitig betonte er die eigenen Chancen: „Wir hatten drei klare Torchancen, hätten wir eine davon verwandelt, hätten wir das Spiel gewonnen.“
Elfmeterdiskussion in der Nachspielzeit – Tedesco hält sich zurück
Im Mittelpunkt der Nachbetrachtung stand die Szene in der Nachspielzeit, als Jhon Duran im Strafraum zu Boden ging und Fenerbahce-Elfmeter forderte. Der Schiedsrichter ließ zunächst weiterspielen und blieb auch nach VAR-Hinweis bei seiner Entscheidung, keinen Strafstoß zu geben. Genau hierzu wollte sich Tedesco nur bedingt äußern.
„Es ist besser für mich, nicht über den Schiedsrichter zu sprechen. Ich möchte mich auf meine Mannschaft konzentrieren. Diese Position muss man den Schiedsrichter fragen“, sagte der Trainer und wich einer direkten Kritik bewusst aus. Auf die Frage, ob der Unparteiische unter Druck gestanden habe, reagierte er deutlich: „Wenn er hier Druck verspürt, sollte er diesen Job nicht machen. Druck gab es im Besiktas-Spiel. Zum Elfmeter habe ich nichts zu sagen, wenn er ihn nicht gegeben hat, war es kein Elfmeter.“
Rotation, frisches Blut und die Rolle von Kerem Aktürkoglu
Einen größeren Schwerpunkt legte Tedesco darauf, die Entscheidungen rund um seinen Kader zu erklären. Besonders die Nichtberücksichtigung von Kerem Aktürkoglu sorgte für Fragen. Der Coach verwies dabei auf die Belastungssteuerung und die enorme Anzahl an Einsätzen seines Offensivspielers.
„Kerem Aktürkoglu war müde, deshalb habe ich ihn nicht spielen lassen. Er hat bereits 20 Spiele bestritten und spielt ständig bei Fenerbahce und in der Nationalmannschaft“, erklärte Tedesco. Er führte weiter aus, dass Aktürkoglu bereits im Derby gegen Besiktas ungewohnte Ballverluste hatte: „Ich dachte, er sei müde. Im Spiel gegen Besiktas hat er Ballverluste gemacht, die er normalerweise nicht macht. Ich glaube, er war müde.“
Gleichzeitig machte der Trainer klar, dass er aufgrund des engen Spielplans auf einen breiten Kader setzt: „Wenn wir immer mit denselben Spielern spielen wollen, müssen wir acht unserer Spieler verkaufen.“ Er betonte, speziell mit seinen Einwechselspielern „sehr zufrieden“ zu sein und erinnerte daran, dass in den letzten Partien „sieben, acht Spieler gleich“ gewesen seien und lediglich Sebastian Szymanski und Oguz Aydin in dieser Begegnung rotierten.
Ederson: „Wir haben Druck gemacht – ich verstehe die Entscheidung nicht“
Auch die Spieler von Fenerbahce nahmen nach dem torlosen Unentschieden Stellung. Torhüter Ederson, der mit mehreren Paraden ein Gegentor verhinderte, zeigte sich mit der Leistung weitgehend zufrieden, haderte aber mit der Elfmeterentscheidung.
„Ich finde, wir haben gut gespielt. Wir haben Druck gemacht, aber nur einen Punkt geholt“, fasste der Keeper die 90 Minuten zusammen. Mit Blick auf die strittige Szene im Strafraum legte er nach: „Ehrlich gesagt hätte es aufgrund der Entscheidung des Schiedsrichters einen Elfmeter geben müssen. Ich habe die Entscheidung des Schiedsrichters nicht verstanden.“
Ederson erinnerte zudem an seine erst kürzlich überstandene Verletzungspause: „Ich hatte eine Verletzungspause. Ich bin froh, dass ich spielen konnte. Wir werden Schritt für Schritt besser. Ich persönlich möchte noch viel mehr zeigen.“ Gerade seine solide Leistung in Pilsen ist ein Signal, dass er wieder zu alter Form finden will.
Skriniar über das 0:0: „Wir wissen, dass wir es besser können“
Innenverteidiger Milan Skriniar hob die Schwere der Aufgabe in der Doosan-Arena hervor und sprach von einem Duell, das Fenerbahce viel abverlangt habe. „Wir wussten, dass es schwer werden würde. Es gab Momente, in denen wir Probleme hatten, den Ball zu halten. In der zweiten Halbzeit waren wir besser“, analysierte der Abwehrchef.
Er lobte die Reaktion der Mannschaft nach der Pause: „Wir haben uns Chancen erarbeitet, aber leider keine Tore erzielt. Letztendlich bin ich froh, dass wir kein Gegentor kassiert haben. Wir waren vielleicht nicht so stark wie in unseren letzten Spielen, aber ich weiß, dass wir es besser können.“ Die Aussage unterstreicht, dass das Team trotz des Auswärtspunktes einen höheren Anspruch an sich selbst hat.
„Aus meiner Sicht war es ein Strafstoß“ – Skriniar über die Schlüsselszene
Besonders gefragt waren Skriniars Eindrücke zur Elfmeterdiskussion um Jhon Duran. Der Slowake schilderte die Situation aus seiner Perspektive und machte keinen Hehl daraus, dass er die Entscheidung des Schiedsrichters nicht nachvollziehen konnte.
„Aus meiner Sicht war es ein Strafstoß. Ich habe mir die Wiederholung natürlich nicht angesehen. Der Schiedsrichter sagte mir, dass Jhon Duran in dieser Situation das erste Foul begangen habe. Das war seltsam, ich habe es natürlich nicht verstanden“, erklärte Skriniar. Zwischen den Zeilen war deutlich herauszuhören, dass die Spieler die Szene kritisch sehen, ohne dabei in offene Schiedsrichter-Schelte zu verfallen.
Punkt gewahrt, Fragen offen
Das 0:0 in Pilsen hält Fenerbahce im Rennen um die K.o.-Phase der UEFA Europa League und bringt einen weiteren Zähler auf das Konto der Istanbuler. Gleichzeitig bleiben nach einem intensiven, aber torlosen Abend mehrere Fragen offen – allen voran die nach dem nicht gegebenen Strafstoß in der Nachspielzeit.
Während Domenico Tedesco den Fokus lieber auf seine Mannschaft und die Belastungssteuerung legte, äußerten sich Ederson und Milan Skriniar deutlich kritischer zur Entscheidung des Schiedsrichters. Klar ist: Fenerbahce hat sich in einem schweren Auswärtsspiel behauptet, zeigt defensiv Stabilität, muss aber offensiv konsequenter werden, wenn der Weg in der Europa League weit führen soll.



12 Kommentare
Ich habe mir das Spiel nicht angeschaut, da ich es uninteressant fand. Ich interessiere mich nur für die Champions League.
Wollte mir trotzdem mal die angebliche Elfer Situation anschauen. Duran zieht zuerst, für mich die richtige Entscheidung
Das ist ein glasklarer Elfmeter und wenn der Schiedsrichter das schon auf dem Platz nicht sieht oder sehen möchte und an den VAR Monitor gerufen wird und das auch nicht als Elfmeter interpretiert, dann ist er meiner Ansicht nach entweder blind, arrogant, kennt die Fussball Regeln nicht oder ist wie in diesem Fall ein absolut gemeingefährlicher Krimineller und sollte nie wieder irgendein Fussballspiel am VAR Monitor oder gar auf dem Platz leiten.
Utan utan. Viktor Pilsen gibi mahalle takimina karsi penalti dileniyorsunuz. Cim Bomun Sampiyonlar Ligi maclarini izleyip biraz futbol ögrenin.
Du hast ja gesagt das du das Spiel nicht ganz gesehen hast, berufst du dich auf einzelne Bilder mit deiner Aussage hier oder hast du die ganze Szene gesehen? Dutzende Experten geben dem Schiedsrichter recht, dass Duran das erste Foul begangen hat…
GS_
Leute bestätigen sogar, dass sie irgendwann den TV ausgeschaltet haben und meinen dann später dass das ein glasklarer Elfer ist.
Die beharren sich auf Fotos bzw. Standbilder. Sehen nur, dass Duran an der Hose gezogen wurde und zur Fall gebracht wurde. Sehen es aber nicht ein dass Duran davor, das Trikot vom Gegenspieler quasi ausgezogen hat.
Somit hat Duran sich einen klaren Vorteil verschaffen. Foulspiel von Duran ist korrekt und kein Elfer für Fener.
Aber auch allgemein. Kein einziger Fener Fan hier fragt sich, was das für eine schlechte Leistung war, was das für eine beschissene Aufstellung war usw.
Sagt mal seid ihr alle so blöd oder tut ihr nur so? Muss ich mir das Spiel 90 Minuten live angesehen haben um eine glasklare Szene wie die von Duran nicht richtig interpretieren zu können, ich habe hier die Zusammenfassung auf Youtube angesehen und das reicht hier völlig aus.
Wenn man übrigens an den VAR Monitor gerufen wird, dann erfolgt das nur deshalb weil es hier eine Diskrepanz zwischen dem Feldschiedsrichter und dem am VAR gibt daß muss doch inzwischen dem letzten Vollpfosten und Schwachmaten klar sein oder?
Und am VAR werden 90% der Entscheidungen die auf dem Platz getroffen werden revidiert die Szene ist eindeutig als Elfmeter zu bewerten jeder der was anderes behauptet ist meiner Meinung nach dumm und ignorant bzw. nur ein dummer ignoranter FB Hasser…
Klar, 90% der Experten sind keine, du aber schon 🙂 Wenn du die Szene gesehen hast, wirst du doch ohne Fan Brille bestätigen können, dass Duran zu erst ein Faul begeht… oder wie wertest du das ausziehen des Trikots von Duran an den Verteidiger? Kein Faul? Korrekter Zweikampf? Bin echt gespannt wie du diese Szene wertest.
Efsane,
bleibt mal auf dem Teppich.
DU musst hier niemanden als DUMM, VOLLPFOSTEN oder SCHWACHMAT beleidigen.
DU hast deine Meinung, das ist völlig OK. JEMAND anderes hat eine andere Meinung.
MUSS man deshalb beleidigen?
Deshalb kann euch keiner leiden.
Auch wenn es der VAR reklamiert muss der Schiedsrichter das nicht akzeptieren.
Es gab genügend Entscheidungen von Schiedsrichtern aller Welt, die die Entscheidung trotzdem nicht akzeptiert haben und sich GEGEN die Entscheidung des VARs entschieden haben.
Aber in euren Gelb Blauen Welt ist das ein Elfmeter. Was den sonst 🙂
„Der Schiedsrichter sagte mir, dass Jhon Duran in dieser Situation das erste Foul begangen habe“ und genau so war es auch, erst zieht Duran und daraufhin hält sich der andere Spieler an Duran fest. Kein Elfmeter, man muss sich halt schon die ganze Szene anschauen und nicht nur dieses eine Bild welches im Internet kursiert.
Warum läuft dieser Penalti Dilencisi nicht weiter und schießt auf das Tor? Als ob man von dem Ziehen so hinfallen muss.
guck dir mal die Szene nochmal an. Der Gegner hält so feste am Short und es fehlt nicht viel und er steht unten nackt rum.
Kenne gute Stürmer, die wären weitergelaufen und hätten den Ball reingeballert.
Torschützenkönig in der Champions League, Sir Okan Burukun ögrencisi, Victor Osimhen.