Deutscher Meister 2007 und 2016, WM-Dritter 2010, Russischer Meister 2017: Serdar Tasci hat schon einige Erfolge feiern können. Aktuell ist der 32-jährige Ex-Profi des VfB Stuttgart und FC Bayern zum zweiten Mal in seiner Karriere ohne Klub und der wertvollste Deutsche unter den vereinslosen Profis. An ein Karriereende denkt Tasci, der zuletzt in der Rückrunde 2018/19 fünfmal für Basaksehir auflief, aber noch nicht.
„Ich bin optimistisch, weil ich fit bin und noch einige Jahre auf höchstem Niveau spielen kann. Durch meine Erfahrung kann ich vielen Mannschaften weiterhelfen“, sagte der 15-fache DFB-Spieler im Gespräch mit der „Sport Bild“ mit Blick auf seine Zukunft, erklärte aber auch: „Es ist nicht einfach, wenn man einige Monate keinen Verein hat. Man ist ohne Mannschaftstraining und ohne Spielpraxis. Das sehen die Vereine natürlich auch.“
Nach neun Monaten Vereinslosigkeit sieht sich Tasci weiter fit genug, um einem Klub schnell zu helfen. „Konditionell fühle ich mich sehr gut. Das merkt man ja auch als Spieler, auf welchem Stand man ist. Das Mannschaftstraining würde ich natürlich ein, zwei Wochen brauchen. Aber ansonsten könnte ich direkt wieder loslegen“, so der Innenverteidiger.
Tasci lehnte Angebote aus Türkei ab – Rückkehr zum VfB geplant
Druck verspürt Tasci in der aktuellen Phase nicht. „Durch die Situation habe ich jetzt keine Panik. Gott sei Dank habe ich finanziell keinen Druck. Ich bin seit 13 Jahren im Profifußball tätig“, sagte Tasci. „Ich bin keine 20 mehr, dass ich irgendwo unterschreiben muss. Ich bin jetzt 32 und will dort unterschreiben, wo alles passt. Sportlich und finanziell. Ich habe keinen Druck.“
Bereits in der vergangenen Wintertransferperiode lehnte Tasci mehrere Offerten ab. „Ich hatte vier Angebote aus der Türkei“, bestätigte er. „Aber es ist nicht dazu gekommen. Die Angebote haben nicht gepasst.“ Zurückkehren möchte der Defensivmann eines Tages nach Stuttgart. Sollte der VfB Interesse zeigen, „würde oder will ich irgendwann zurückkommen“, so Tasci. „Ob es jetzt als Spieler ist oder in anderer Funktion. Der VfB ist mein Verein, den werde ich immer unterstützen.“
Wie sich die Coronakrise auf seine eigene Zukunft auswirkt, ist für Tasci noch nicht abzuschätzen. Die Fußballer seien jedoch ohne Mannschaftstraining und Spielpraxis in der gleichen Situation wie er selbst. „Wahrscheinlich sind die Spieler ohne Verein auf einem ähnlichen Niveau. Vielleicht sogar auf einem besseren Stand. Ob das ein Vorteil ist, wird sich dann in der Transferperiode zeigen“, sagte Tasci mit Blick auf den Fitnesslevel.
Hinweis: Dieser Artikel erschien zuerst auf www.transfermarkt.de
Autor: Benedikt Duda