Borussia Dortmunds Neuzugang Salih Özcan hat seinen Wechsel vom 1. FC Köln zum BVB damit begründet, seine Möglichkeiten bei einer höheren sportlichen Herausforderung ausloten zu wollen. „Das war eine leichte Entscheidung. Ich wollte eine Veränderung und bei einem größeren Verein meine Grenzen austesten, meinen Horizont erweitern“, sagte der defensive Mittelfeldspieler im Interview mit den „Ruhr Nachrichten“.
„Die Klubs und ihre Fans ticken ähnlich, nur ist der BVB nochmal größer als Verein, mit riesigen Ambitionen“, ergänzte der 24-Jährige, den sich die Schwarz-Gelben 5 Millionen Euro kosten ließen und mit einem Vertrag bis 2026 ausstatteten. Özcan wurde im Nachwuchs des „Effzeh“ ausgebildet und bestritt für die Domstädter 128 Pflichtspiele auf Profiebene, in denen er auf elf Torbeteiligungen kam. 2019/20 war er leihweise für Holstein Kiel in der 2. Liga am Ball.
Bei der Wahl im Sommer pro Dortmund habe er „tatsächlich niemanden“ um Rat gefragt, bekundete Özcan. „Ich habe meinem Berater von Anfang an gesagt, dass der BVB der Topfavorit ist für mich. Die Gespräche liefen gut. Dann war das schnell klar.“ Eine wichtige Rolle spielte beim Transfer offenbar auch der neue Sportdirektor Sebastian Kehl, der die richtigen Worte fand. „Wir haben über alles Mögliche geredet. Er hat mir unter anderem zu verstehen gegeben, dass der BVB Spieler sucht, die auch in schweren Zeiten ihren Mann stehen, die im Training und im Spiel alles geben. Es war eine Ehre, als das Angebot kam“, so Özcan.
Der gebürtige Kölner kam in den vergangenen beiden Bundesliga-Partien über die volle Spielzeit für seinen neuen Arbeitgeber zum Einsatz. Ende März hatte sich der ehemalige deutsche U21-DFB-Kicker nach einer intensiven Überlegungsphase für die türkische A-Nationalmannschaft entschieden. Die ersten fünf Länderspiele unter Trainer Stefan Kuntz stehen bereits in Özcans Vita.
BVB-Neuzugang Özcan: Deshalb spiele ich nun für die Türkei
„Ob ich für Deutschland oder die Türkei spiele, diese Entscheidung ist mir sehr schwergefallen. Ich habe mit Bundestrainer Hansi Flick gesprochen und auf der türkischen Seite mit Stefan Kuntz und Halil Altintop. Keiner hat mich unter Druck gesetzt, das hat mir gefallen“, erklärte Özcan. Der Weg zum DFB sei „frei“ gewesen, „der DFB wollte mich. Ich habe über 50 Länderspiele im U-Bereich gemacht. Dafür bin ich dankbar. Aber meine Familie kommt aus der Türkei. Ich bin stolzer, wenn ich für die Türkei spiele. Auch wenn ich weiß, dass Deutschland eher mal einen Titel holt.“
Hinweis: Dieser Artikel erschien zuerst auf tranfermarkt.de
Autor: Philipp Marquardt
Ein Kommentar
Ich fand das echt gut, dass wir Salih Özcan für unsere Nationalmannschaft gewonnen haben. Er hat mir letzte Saison für Köln schon echt gefallen, jetzt in Dortmund scheint er sich seinen Stammplatz vorerst gewonnen zu haben. Einen Stammspieler dieser Art für Dortmund können wir immer gebrauchen.
Seien wir mal alle ehrlich, er hätte für die deutsche Nationalmannschaft nie gespielt und deswegen hat er sich für die Türkei entschieden. Ansonsten wäre er wie Kerem Demirbay geendet, der auch nur 1 Spiel für Deutschland vorweisen kann. Wird Kerem je wieder nominiert? Ganz bestimmt nicht und das gleiche wäre eben mit Salih passiert.
Das gleiche auch damals mit Serdar Tasci, der bei uns zu der Zeit sicherlich Stamm gespielt hätte aber sich dann für Deutschland entschieden hat.
Ich freu mich für Salih und Stefan Kuntz, wir haben einen Top Spieler im zentralen Mittelfeld der diese Saison sicherlich noch reifen wird.