Nach dem 1:0-Arbeitssieg gegen Caykur Rizespor (zum Spielbericht) äußerte sich Galatasaray-Trainer Okan Buruk gegenüber „beIN SPORTS“ folgendermaßen: „Sie haben sich gezielt und gut auf dieses Spiel vorbereitet. Wir sind nach zwei schwierigen Spielen in diese Partie gegangen. In der Pause haben wir versucht, es besser zu machen. In der zweiten Halbzeit haben uns Auswechslungen, individuelle Fehler bei der Annäherung an den Strafraum und die starke Verteidigung des Gegners klare Torchancen verhindert. Nach dem Tor, das wir erzielt haben, hatten wir und der Gegner auch Positionen. Der Sieg war für uns sehr wichtig. Wir haben neun Spiele in Folge gewonnen, sechs auswärts und fünf ohne Gegentor, das ist sehr wertvoll. Ich gratuliere auch Rizespor, sie haben bis zum Ende des Spiels nicht aufgegeben.“
Belastung nimmt durch Europapokalspiele zu
Der 50-Jährige betonte, dass die Doppelbelastung körperlich ihren Tribut fordert: „Wir spielen in der Champions League sehr schwere Spiele. Es ist sehr wichtig für uns, unsere Siegesserie danach fortzusetzen. Wir haben ein Rennen in zwei Wettbewerben. Gegen Rizespor auswärts zu spielen, ist immer schwierig. Es ist wichtig, dass wir auch hier gewinnen. Wir haben (Hakim) Ziyech ins Spiel gebracht. Wir haben zu Beginn der zweiten Halbzeit drei Spieler ausgewechselt und versuchen einerseits ein Spiel zu machen und andererseits Spieler zu gewinnen. Unsere Leistung heute war eine durchschnittliche Spielleistung. Individuell hätten Spieler mit dieser Kaderqualität in solchen Spielen mehr leisten müssen.“
Buruk kritisiert Referee
Buruk bemängelte, dass der Schiedsrichter des Spiels, Kadir Saglam, bei seinen Entscheidungen keinen Maßstab anlegte: „Mir haben die Standards bei den Fouls nicht gefallen. Es gab keine Erwartungen für beide Mannschaften. Es gab Stellen, an denen beide Mannschaften widersprochen haben. Wir haben hier mit denselben Spielern gespielt, und es ist wichtig, dass wir hier weiter gewinnen. Es macht uns Spaß, Champions League zu spielen. Wir sind stolz darauf, die Türkei zu vertreten und dabei zu sein. Nach Champions-League-Spielen ist eine Leistungsveränderung schwierig.“
Verletzungsproblem bei Icardi
Zur Verletzung von Stürmer Mauro Icardi sagte Buruk abschließen Folgendes: „Nach der Injektion spielt es keine Rolle, ob er 50, 60 oder 70 Minuten spielt. Er kann das Spiel zu Ende spielen. Wenn wir den Heilungsprozess abwarten, kann es sehr lange dauern. Er absolviert Spiele, kann aber nicht mit der Mannschaft trainieren. Zurzeit arbeitet er individuell. Er bekommt nur Injektionen und spielt lediglich an Spieltagen. Mauro spielt aufopferungsvoll für die Mannschaft, zeigt einen wichtigen Charakter und trägt zur Mannschaft bei. Ich glaube, die Länderspielpause wird uns guttun.“
Palut möchte sich nicht zu den Schiedsrichtern äußern
Caykur Rizespor-Trainer Ilhan Palut kommentierte das Spiel indes wie folgt: „Das Pressing gegen den Gegner hat uns nach dem Doppeltackling viel Raum und Übergangsmöglichkeiten verschafft. Dies gelang uns in der ersten Halbzeit. Die Auswahl beim letzten Pass und unsere effektivere Verwertung des Schusses wurde durch den Gegner verhindert. Als wir dachten, dass das Spiel von Minute zu Minute zu unseren Gunsten kippen würde, kassierten wir ein unglückliches Tor. Nach einer Phase der Verwirrung wollten wir am Spiel teilnehmen. Wir spielten risikoreich und Galatasaray fand auch Positionen. Das Spiel endete 1:0. Ich bin zufrieden mit der Taktik, der Disziplin, dem Willen und der Bereitschaft der Spieler. Wir hatten so viele weite Räume, wir haben zu viele lange Bälle gespielt, wenn es keinen Platz gab. Zu überhastete Entscheidungen haben für viele Ballverluste verursacht. Wir müssen den Kampf von heute als Maßstab für uns nehmen, wir müssen auf diesem Niveau kämpfen. Es ist traurig zu verlieren, egal wer der Gegner ist. Wir werden ab morgen weiterarbeiten.“
Zur Schiedsrichterleistung sagte Palut: „Herr Kadir Saglam und Herr Koray Gencerler wissen es viel besser. Dies sind nicht die Momente, in denen wir entscheiden können. Ich möchte nicht über die Schiedsrichter sprechen. Wir müssen die positiven Aspekte des Spiels gewinnen und die negativen Aspekte durch Lernen und Arbeit überwinden. Selbst wenn ich über die Entscheidungen spreche, nützt uns das nichts. Wir müssen die Mannschaft von hier wegbringen und uns auf das nächste Spiel vorbereiten. Wir haben angefangen, Spiele zu verlieren. Meine Aufgabe ist es, die Mannschaft aufzurichten und zu gewinnen.“
Weitere Stimmen
Lucas Torreira (Mittelfeldspieler, Galatasaray): „Es war ein schwieriges Spiel. Der Gegner hat es uns schwer gemacht, aber wir sind froh, dass wir drei Punkte geholt haben. Ich spiele für eine sehr große Mannschaft. Wir Uruguayer sind so, wir geben alles. Ich bin sehr glücklich, dieses Trikot zu tragen. Wir werden als Team kämpfen, um unsere Serie fortzusetzen. Ich habe dieses Ziel schon sehr lange im Kopf. Aber ich kämpfe immer für meine Freunde, meinen Trainer und unsere Fans. Mein erstes Tor kommt, ich spüre es. Ich werde weiter arbeiten und hoffentlich bald mein Tor schießen.“
Fernando Muslera (Torhüter, Galatasaray): „Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zum 100-jährigen Bestehen der Republik. Es war ein schwieriges Spiel, wir mussten einen großen Kampf liefern. Wir sind nach zwei schweren Spielen hierhergekommen und setzen unseren Weg in der Liga fort. Die Verteidigung ist natürlich wichtig, aber ich spreche nicht nur von den Spielern in der Abwehr, sondern auch davon, dass man vorne gut Druck machen kann und den Ball sofort zurückerobert. Wir unterstützen uns ständig gegenseitig. Innerhalb der Mannschaft herrscht eine gute Freundschaft, und das Ergebnis sehen wir auf dem Platz.“
Sacha Boey (Rechtsverteidiger, Galatasaray): „Das Wichtigste sind drei Punkte. Es war ein schwieriges Spiel für uns. Das war das Wichtigste. In erster Linie bin ich ein Galatasaray-Spieler, und wenn Boey gut ist, liegt das an der Mannschaft. Ich muss so weitermachen wie bisher.“
Sergio Oliveira (Mittelfeldspieler, Galatasaray): „Mein Trainer hat mir die Chance gegeben. Ich freue mich über das Tor. Auswärtsspiele sind immer wichtig. Wir werden die Serie fortsetzen. Wenn ich glücklich wäre, ausgewechselt zu werden, hätte ich ein Problem. Ich trainiere immer, um Chancen zu bekommen, und wenn ich auf den Platz gehe, versuche ich, mein Bestes zu geben.“
Ein Kommentar
Ich bin froh über den Sieg und das sich keiner unserer Spieler verletzt haben. Bekanntlich haben wir immer einen Schwerverletzten nach so einem Spiel in Rize. Und das nach so einem Fight in der Woche die Leistung vielleicht nicht ganz so stimmt am Wochenende, ist ja auch nichts neues. Wie gesagt freue ich mich, dass wir die drei Punkte mit nach Hause nehmen und unseren Weg gehen.
Ich hatte mir eigentlich bisschen Rotation gewünscht, dass auch mal ein Icardi auf die Bank muss um eine kleine Pause zu bekommen. Gerade nach so einer Spritze wäre das vielleicht mal gut gewesen.
Die drei Wechsel zu Halbzeit waren notwendig und ich bin auch hier froh, dass Okan das auch direkt umgesetzt hat.
Sergio Oliveira war nach seinem Treffer nicht sonderlich glücklich und das verstehe ich. Wir haben eine enorme Qualität im Kader und da möchte jeder Spieler auf dem Platz stehen. Letzte Saison war er Stammspieler und aktuell sitzt er nur noch auf der Bank, das war so vorherzusehen, dass nicht jeder Spieler glücklich sein wird.
Am Samstag hätte ich gerne auch mal wieder einen Nelsson auf dem Platz gesehen, hoffentlich kriegt Sanchez dann am Freitag gegen Kasimpasa eine kleine Pause vor der CL-Partie.