In der Türkei standen am Sonntag die Rückspiele des Halbfinales zur Qualifikation für die Süper Lig auf dem Programm. Der Sieger des Finales wird als drittes Team neben Hatayspor und Erzurumspor in die Süper Lig aufsteigen. Dabei durfte Adana Demirspor nach dem torlosen Remis im Hinspiel mit Heimvorteil gegen Bursaspor antreten. Fast erwartungsgemäß setzte sich Adana mit 4:1 durch. Akhisarspor hatte ebenso Heimrecht gegen das Überraschungsteam Fatih Karagümrük, konnte den Vorteil aber nicht nutzen. Nach dem 3:3 im Hinspiel siegte die Truppe mit einem hohen Anteil an deutsch-türkischen Spielern in Akhisar mit 1:0 und zieht fast sensationell ins Finale ein.
Bursaspor hielt sich in Adana gegen Demirspor lange sehr gut. Das 0:0 des Hinspiels schien die Krokodile zu beflügeln, die aber kein Kapital daraus schlagen konnten, was man auf der Anzeigetafel ablesen konnte. Und so kam es dann, wie es fast zu befürchten war. In der 55. Minute brachte Erkan Zengin sein Team per Elfmeter in Führung – 1:0. Rassoul legte in der 78. Minute das 2:0 nach, bevor Berk Yildiz in der 88. Minute mit dem 3:0 den Deckel draufschraubte. Doch Adana Demirspor war noch nicht durch und Mehmet Akyüz markierte in der 7. Minute der Nachspielzeit sogar noch das 4:0. Nach 13 Minuten Nachspielzeit durfte dann aber auch Bursaspor noch jubeln. Serdar Özkan traf für die Krokodile vom Punkt zum 4:1. Damit war Adana deutlich im Finale.
Viele deutsch-türkische Spieler mit Fatih Karagümrük im Finale
Weit enger lief die Partie in Akhisar ab. Akhisarspor hatte sich mit dem 3:3 bei Fatih Karagümrük eigentlich eine sehr gute Ausgangslage geschaffen. Ein torloses Remis oder ein 1:1 würden locker für das Erreichen des Finales genügen. Und auf das Remis schien Akhisar tatsächlich zu spielen – ein Fehler, der sich am Ende rächen sollte. Karagümrük lief am Ende das Tages mit einem Team über den Platz, das mit Spielern gespickt war, die das Kicken in Deutschland erlernten. Keeper Aykut Özer spielte bei Eintracht Frankfurt, Baris Basdas lernte das Kicken in der Geißbockjugend beim 1. FC Köln und bei Alemannia Aachen, Alparslan Erdem spielte früher bei BW Lohne und Werder Bremen, Erdal Öztürk spielte bei der TSG Hoffenheim und dem FC Bayern München und auch Koray Altinay war bei den Bayern und bei Jahn Regensburg.
Und das clever operierende Team wusste natürlich, wenn der Gegner vorne nicht knipst, muss man selbst nur eine Bude machen, um sicher im Finale zu sein. Exakt so kam es dann auch. Der Slowake Erik Sabo machte in der 71. Minute den Führungstreffer für die Gäste aus dem Stadtteil Fatih in Istanbul. Von da an hieß es, hinten muss die 0 stehen. Selbst das gelang dem Team, was gerade erst in die 2. Liga der Türkei aufgestiegen ist und nun den Durchmarsch ins türkische Oberhaus schaffen kann. Und die Kicker, die in Deutschland ausgebildet wurden, können daran einen großen Anteil haben – aber zuerst muss man sich gegen den Favoriten Adana Demirspor durchsetzen.
Hinweis: Dieser Artikel erschien zuerst auf www.hürriyet.de
Autor: Chris Ehrhardt