„Das Beste, was ein Fußballer erleben kann, ist, einen Pokal zu gewinnen“
Onuachus wichtigster Satz passt nicht in ein Kurzinterview, weil er eine ganze Karrierehaltung zusammenfasst: „Das Beste, was ein Fußballer erleben kann, ist, einen Pokal zu gewinnen.“ Der 31-Jährige spricht dabei auch offen über die Schattenseiten des Profi-Alltags. „Profifußball hat seine harten Seiten. Die Leute bewerten, was du psychisch und physisch tust, ohne zu sehen, was du durchmachst“, sagt der Stürmer – und setzt damit einen Kontrast zu einer Fußballwelt, die oft nur Zahlen und Momentaufnahmen kennt.
Champions-League-Traum: Finale spielen – und treffen
Wenn Onuachu sich eine Zeitreise erlauben könnte, würde er sie nicht für Nostalgie nutzen, sondern für die größtmögliche Bühne. Sein Wunsch ist eindeutig: „Ich möchte im Finale der Champions League ein Tor erzielen.“ Dabei macht er klar, dass es ihm weniger um das „welches Finale“ geht, sondern um das Erlebnis selbst: „Es spielt keine Rolle, ich würde gerne in jedem Finale auf dem Spielfeld sein und Tore schießen.“ Der Satz wirkt wie eine Selbstverpflichtung – nicht als Versprechen, sondern als Richtung.
„Nichts kann meine Moral zerstören“: Mentale Stärke als Markenzeichen
Onuachu beschreibt sich als Spieler, der selten kippt – selbst dann nicht, wenn der Körper oder die Umstände dagegenarbeiten. Seine Lebensphilosophie bringt er auf einen Punkt: „Nichts kann meine Moral zerstören.“ Und sportlich wird daraus eine klare Identität: „Ich bin mental stark. Er kämpft bis zur letzten Sekunde und kommt nie aus dem Spiel heraus.“
Als Gegner, gegen den es besonders hart war, nennt er Virgil van Dijk. Das ist bezeichnend: Nicht „Stars“ oder „Atmosphäre“ bleiben hängen – sondern Duelle, die dich prüfen, wenn du dich wirklich messen willst.
Unvergessene Spiele, unvergessenes Tor: Manchester United und Konyaspor
Emotional bleibt ein Spiel aus seiner Karriere besonders präsent: die Partie gegen Manchester United im Trikot von FC Midtjylland, die sein Team durch Tore gewann. Gleichzeitig sagt er auch, dass Niederlagen lange nachwirken: „Aber jedes Spiel, das wir verloren haben, ist eine große Sache.“
Und wenn es um sein persönliches Highlight im Abschluss geht, fällt ein klarer Name: Onuachu kann „das Tor, das ich in Konyaspor geschossen habe, nicht vergessen.“ Für Stürmer sind es oft nicht die schönsten Tore, sondern die, die etwas auslösen – im Kopf, im Team, im Stadion.
„Ich bin ein Kämpfer“: Spielstil, Training und Rat an junge Spieler
Seinen Spielstil beschreibt Onuachu als „kriegerisch und leidenschaftlich“. Er erklärt, dass er im Training Spiele mit „zwei Geschichten“ bevorzugt – also Situationen, in denen Widerstand, Rhythmus und Emotionen entstehen, statt reiner Taktikabläufe. Und seine Botschaft an junge Spieler ist so schlicht wie kompromisslos: „Strebt hart, kämpft immer und seid bescheiden.“
Privates Fundament: Familie, Angst, Loyalität – und „falsche Freundschaften“
Die Stabilität, von der Onuachu spricht, hat für ihn eine Quelle: seine Familie. Der beste Rat seiner Eltern lautet: „Mach weiter, hör nie auf.“ Gleichzeitig benennt er seine größte Angst sehr direkt: den Verlust eines geliebten Menschen. Den wichtigsten Tag seines Lebens verbindet er nicht mit Fußball, sondern mit Nähe: „den Tag, an dem ich meine wunderschöne Frau heiratete.“
Und bei einem Punkt ist er kompromisslos: „Falsche Freundschaften“ würde er niemals verzeihen. Das passt zu seinem Gesamtbild: Onuachu sucht keine Ausreden – sondern klare Linien.
Ein Blick in die Kabine: Wer im Team wie tickt
Zum Abschluss gibt Onuachu auch einen ungewöhnlich persönlichen Einblick in die Kabine: Christ Inao Oulai sei der verspielteste, Edin Visca der pünktlichste, Arseniy Batagov der disziplinierteste und Mustafa Eskihellac der ruhigste Spieler. Danylo Sikan beschreibt er als den ehrgeizigsten, Stefan Savic als den emotionalsten, während Okay Yokuslu als bestgekleideter Teamkollege genannt wird.
Auch bei weiteren Kategorien wird es konkret: Die „schönsten“ Spieler seien Felipe Augusto, Rayyan Baniya und Tim Jabol-Folcarelli. Und wer die stärksten Essgewohnheiten hat? Onuachu zeigt auf Rayyan Baniya. Es sind diese kleinen Details, die ein Interview menschlich machen – gerade, wenn es davor so stark um Druck, Ziele und innere Härte ging.


