Die Formkrise bei Titelverteidiger Galatasaray setzt sich ununterbrochen fort. Gegen Tabellenschlusslicht Rizespor gelang den „Löwen“ erneut kein lang ersehnter Befreiungsschlag. Dabei legte die Startelf von Urgestein Fatih Terim, der sich die Geschehnisse aufgrund seiner Sperre wieder aus der Loge anschaute, einen vielversprechenden Start hin. Mit mehr Ballbesitz (56% zu 44%), mehr Schüssen (20 zu 18) und mehr Pässen (468 zu 337) dominierten die Gastgeber, wenn auch nicht mit klarer Überlegenheit, das Spiel. Infolgedessen war die zwischenzeitliche 2:0-Führung durch die Treffer von Garry Rodrigues und Eren Derdiyok nicht gerade unverdient. Jedoch kam es erneut, wie es zu oft kommen musste in dieser Saison: Der Rekordmeister verspielte zum dritten Mal eine Führung. Im letzten Drittel der Partie drehten die Teestädter auf und versetzten die Fans im Türk-Telekom-Stadion mit den Treffern von Aminu Umar (67.) und Braian Samudio (80.) in Schockstarre. Umar ist somit an den letzten vier Treffern von Rize im Ligabetrieb beteiligt (Zwei Tore, zwei Torvorlagen). In der Schlussphase waren die Grün-Blauen sogar näher am Dreier dran als die förmlich verkrampften Istanbuler. Mit dem unerwarteten Remis rutscht das Team von Fatih Terim auf den siebten Rang ab. Sollte Titelaspirant Basaksehir morgen in der Hauptstadt gegen Ankaragücü gewinnen, würde der Rückstand auf den Tabellenführer ganze neun Punkte betragen. Nach dem Spiel äußerten sich bei Galatasaray weder Trainerstab, noch Spieler zum Spiel.
Okan Buruk: „Wir hätten gewinnen müssen!“
Rizespor-Coach Okan Buruk, der viele Jahre für Galatasaray kickte, gab sich nach dem Spiel alles andere als zufrieden mit dem Punkt: „Wir hätten heute die Begegnung locker für uns entscheiden können. Leider ist es uns nach dem 2:2 nicht gelungen, den Sack zuzumachen.“ Des Weiteren prangerte Buruk den Unparteiischen Ali Palabiyik an. „Ein reguläres Tor wurde uns nicht gewährt, diese Entscheidung hat das Ergebnis maßgeblich beeinflusst“, so der ehemalige Mittelfeldspieler. Für den jungen Lehrmeister war es der erste Punktgewinn gegen Galatasaray in seinem siebten Spiel als Trainer. Über dies beteuerte der 45-Jährige, dass es seinem Team aktuell noch an Selbstvertrauen fehlt: „Mit einem Sieg hätten wir Selbstvertrauen tanken können. Sei es drum. Letztendlich bin ich mit der Mannschaftsleistung zufrieden.“ Zusätzlich lobte Buruk seine Anhänger für den tatkräftigen Support: „Ich bedanke mich vom ganzen Herzen bei den Fans, die uns hier heute unterstützt haben. Wir erwarten die gleiche Atmosphäre nächste Woche im eigenen Stadion.“
Aminu Umar blickt optimistisch auf die nächsten Wochen
Torschütze Aminu Umar ärgerte sich ebenfalls über das nicht gegebene Tor durch den Schiedsrichter: „Es handelt sich in der Position definitiv nicht um ein Foul. Ich habe Muslera nicht einmal berührt. Dass der Referee sich nicht einmal den Videobeweis angeschaut hat, empfand ich als fatal.“ Im Großen und Ganzen sei aber die Vorstellung der Mannschaft gelungen gewesen und man könne mit viel Optimismus auf die nächsten Wochen blicken.