Klare Champions-League-Ziele und Vertrauen in die Teammentalität
Zu Beginn seiner Ausführungen erinnerte Okan Buruk an den symbolischen Rahmen des Tages, gratulierte zum Lehrertag am 24. November und würdigte den Geburtstag von Klublegende Bülent Korkmaz. Anschließend rückte er den sportlichen Fokus in den Mittelpunkt und erklärte, dass die Ziele in der Königsklasse klar definiert seien. „Es gibt drei Siege, die wir in den letzten drei Spielen gefeiert haben. Auch dieses Spiel ist sehr wichtig und wertvoll“, sagte er und beschrieb die Partie als Weg zu großen Träumen – nicht nur für Spieler und Trainerstab, sondern für alle Galatasaray-Anhänger und die gesamte Türkei.
Buruk erinnerte daran, dass Galatasaray bereits gezeigt habe, wozu die Mannschaft fähig sei, wenn Wunsch, Wille und Leidenschaft auf dem Platz zusammenkommen. Unabhängig davon, wer letztlich in der Startelf steht, sei die Aufgabe, die Stimmung im eigenen Stadion wieder auf ein Maximum zu bringen. „Ich vertraue meinen Spielern wie immer“, betonte er und wiederholte seinen zentralen Satz: „Wir sind ein Team, das auf dem Spielfeld alles erreichen kann, was wir wollen.“ Man werde sich gut vorbereiten, den Gegner im Detail analysieren und die eigenen Stärken konsequent ausspielen, um dieses Spiel zu gewinnen.
Personalfragen und Verletzungssorgen vor dem Union-Spiel
Mit Blick auf die zahlreichen angeschlagenen und fraglichen Spieler stellte Okan Buruk klar, dass endgültige Entscheidungen erst kurz vor dem Anpfiff fallen werden. Man wolle sich zunächst das Abschlusstraining ansehen und danach bewerten, welche Profis wirklich einsatzbereit sind. Er räumte ein, dass sich an manchen Positionen Verletzungen und Sperren überlagert haben und die Kaderbreite dadurch spürbar geschrumpft ist. Dennoch legte er Wert darauf, dass Galatasaray weiterhin über „sehr wichtiges Personal“ verfügt.
Für Buruk ist entscheidend, dass – ungeachtet der Ausfälle – eine starke Startelf auf den Platz geschickt wird. „Das Wichtigste für uns ist, dass wir mit sehr starken Spielern auf den Platz gehen“, erklärte er und unterstrich sein Vertrauen in das gesamte Team. Zum Zeitpunkt des Spiels, so der Coach, werde der Status der Spieler mit Fragezeichen vollständig klar sein. Bis dahin gilt der Fokus der medizinischen und sportlichen Abteilung der optimalen Vorbereitung der verfügbaren Profis.
Schritt für Schritt: Galatasarays Etappenplan in der Champions League
In Bezug auf die mittelfristigen Ziele in der Champions League skizzierte Okan Buruk einen klaren Etappenplan. „Das erste Ziel ist, unter den ersten 24 zu sein“, erklärte er, bevor er die nächsten Stufen benannte. Als zweites Ziel nannte er das Erreichen der besten 16 und den Sprung nach ganz oben. Der große Traum des Klubs ist es, in die Top-8 Europas vorzustoßen. Der Trainer betonte, dass ein Sieg gegen Union Saint-Gilloise ein entscheidender Schritt wäre, um das erste Etappenziel zu realisieren.
Gleichzeitig mahnte Buruk, sich nicht von den langfristigen Visionen ablenken zu lassen. „Wir müssen über das Spiel nachdenken“, sagte er und stellte klar, dass der Fokus einzig und allein auf der Partie am nächsten Abend liege. „Unser einziger Gedanke ist jetzt, das Spiel morgen zu gewinnen und dort zu sein, wo wir hinwollen.“ Damit stellte er den kurzfristigen Erfolg als Voraussetzung für das Erreichen der großen Champions-League-Träume heraus.
Analyse: Warum Union Saint-Gilloise kein zweites Bodo/Glimt ist
In seiner taktischen Einschätzung machte Okan Buruk deutlich, dass Union Saint-Gilloise ein völlig anderer Gegner ist als FK Bodo/Glimt. Während Bodo/Glimt eine Mannschaft sei, die den Ball dominieren wolle, habe Union in der Champions League im Schnitt nur rund 36 Prozent Ballbesitz. Besonders im jüngsten Auswärtsspiel bei Atletico Madrid habe sich der belgische Klub sehr tief zurückgezogen und abwartend agiert. Laut Buruk startete Union in die Saison noch mit mehr Offensivambitionen, wechselte dann aber in ein defensiver orientiertes 5-3-2-System.
Damit verfolge Union Saint-Gilloise das Ziel, dem Gegner möglichst wenige klare Chancen zu erlauben und nach Ballgewinnen schnell und direkt umzuschalten. Die Belgier hätten vorne physisch starke, große Spieler und seien besonders in den offensiven Umschaltmomenten gefährlich. Buruk wies darauf hin, dass Union in der heimischen Liga in acht Partien ohne Gegentor geblieben sei und dort sehr stabil verteidige, während in der Champions League mehr Gegentore gefallen seien. Insgesamt, so der Coach, handle es sich um eine Mannschaft, die dem Gegner bewusst mehr Ball überlässt und aus einer kompakten Ordnung heraus Nadelstiche setzt.
Standards, Kopfballstärke und Galatasarays eigene Hausaufgaben
Okan Buruk hob die Gefährlichkeit von Union Saint-Gilloise bei hohen und ruhenden Bällen hervor. Die körperlich robusten Offensivspieler seien bei Standardsituationen ein ständiger Unruheherd und würden gerade aus diesen Situationen viele ihrer Tore erzielen. Entsprechend habe Galatasaray die Vorbereitung auf das Spiel auch darauf ausgerichtet, die Kopfballgefahr des Gegners einzugrenzen. Hier sei höchste Konzentration in der Strafraumverteidigung gefordert, insbesondere bei Freistößen und Ecken.
Gleichzeitig zeigte Buruk Selbstkritik in Bezug auf die eigene Effizienz bei Standards. In dieser Saison habe Galatasaray noch nicht so viele Tore nach ruhenden Bällen erzielt wie erhofft, auch wenn die Anzahl der Abschlüsse aus Standards hoch sei. Man arbeite intensiv daran, die Qualität und Verwertung bei diesen Situationen zu steigern, um gerade in engen Spielen zusätzliche Waffen in der Hand zu haben. Die Partie gegen Union Saint-Gilloise sieht der Trainer daher auch als Chance, Fortschritte bei den eigenen Standards zu zeigen und gleichzeitig die Stärken des Gegners in diesem Bereich zu neutralisieren.


