„Wir wollen solide in die Saison starten. Unser Ziel ist es dauerhaft in der Liga zu bleiben. Wir möchten so viele Punkte sammeln, wie wir können und die Liga hoffentlich am Ende unter den ersten Zehn der Tabelle abschließen. Unseren Fans werden wir eine kämpfende Mannschaft mit viel Einsatzwillen zeigen, die nie aufgibt. Wichtig ist, welchen Kampfgeist wir an den Tag legen und wie wir unsere Möglichkeiten umsetzen. Ich vertraue meinen Spielern in dieser Hinsicht. Es läuft momentan sehr gut bei uns und ich hoffe, das können wir in der Liga auch zeigen“, waren die Worte von Atakas Hatayspor-Coach Ömer Erdogan gegenüber der Nachrichtenagentur „Anadolu Ajansi“ Anfang September eine Woche vor Saisonstart. Ein halbes Jahr später kann man sehen, dass der gebürtige Kasseler den Anhängern des Mittelmeer-Vertreters nicht zu viel versprochen hat.
Hatayspor: Das beste Team nach den „Big Four“
Nach über 67 Partien als Co-Trainer an der Seite von namhaften Chefcoaches wie Ertugrul Saglam (Eskisehirspor und Bursaspor), Michael Skibbe (Eskisehirspor), Samet Aybaba und Mesut Bakkal (beide Bursaspor) darf sich der einstige türkische Nationalspieler seit mehr als einem Jahr selbst Cheftrainer nennen. Zunächst leitete er in der vergangenen Saison noch in zwölf Begegnungen die taktischen Geschicke beim damaligen Zweitligisten Fatih Karagümrük. Anfang dieser Spielzeit übernahm er dann den Aufsteiger aus Hatay. Mit Erfolg: Nach 27 Spieltagen konnte der frühere St. Pauli-Spieler mit Shooting-Star Aaron Boupendza & Co. 13 Siege, sechs Remis und sieben Niederlagen einfahren. Die Bordeauxrot-Weißen stehen mit 45 Punkten auf einem beachtlichen fünften Tabellenplatz. Somit ist der Süper Lig-Neuling in seiner Premierensaison im türkischen Fußballoberhaus die beste Mannschaft nach den sogenannten „Big Four“ um Galatasaray, Besiktas, Fenerbahce und Trabzonspor. Darum war es auch nicht sonderlich verwunderlich, als der Klub am vergangenen Freitag bekanntgab, dass man den zum Saisonende auslaufenden Vertrag vorzeitig bis Juni 2023 verlängert hat.
Erfolgscoach Erdogan plant seine Karriere nicht voraus
Aufgrund der tollen Arbeit des Ex-Galatasaray-Profis wächst so langsam aber sicher auch das mediale Interesse an seiner Person. So war es am gestrigen Montagnachmittag der türkische TV-Sender „TRT Spor“, der den 43-Jährigen bei der Besichtigung des neuen Hatay-Stadions, wo demnächst auch der Süper Lig-Ball rollen wird, begleitete und interviewte. Hierbei sprach Erdogan über seine bisherige Tätigkeit bei Hatayspor und seine Zukunftspläne: „Um ehrlich zu sein, plane ich meine Trainerkarriere nicht langfristig voraus. Stattdessen versuche ich stets lernbegierig zu sein und mich beziehungsweise meine Spieler weiterzuentwickeln. Wir schauen von Woche zu Woche oder aktuell von Spiel zu Spiel und analysieren ständig unsere Gegner. Den Analysen entsprechend bereiten wir uns schließlich auf die Begegnungen vor. Aber nicht nur das Spiel der Gegner steht im Fokus, wir analysieren auch unser Spiel. Was sehr essentiell ist, um unseren eigenen Matchplan zu optimieren. Wir lernen jede Woche etwas Neues dazu und versuchen auch das neu Gelernte auf dem Platz umzusetzen.“
Glücklich über „großen Fortschritt“ – Erdogan hebt familiäre Atmosphäre hervor
„Wir sind von Woche zu Woche stets besser geworden. Aber es gibt noch 14 Spiele zu absolvieren. Das nächste schwierige Spiel ist auswärts bei Demir Grup Sivasspor. Uns erwartet ein sehr ungemütlicher Gegner. Während wir versuchen dem Spiel unseren Stempel aufzudrücken, probieren wir zudem den Ball so lang wie möglich in unseren Reihen laufen zu lassen und hierbei richtig anzugreifen beziehungsweise die richtigen Laufwege ausfindig zu machen. Ich muss sagen, dass im Vergleich zu Beginn der Saison ein sehr großer Fortschritt erzielt werden konnte. Unsere Spieler sind sehr erfolgreich, bemüht und gutmütig. Ich arbeite mit einer sehr charakterstarken Truppe. Das Zugehörigkeitsgefühl jedes Einzelnen hat aus uns eine großartige Familie geformt. Die bisherigen Ergebnisse unserer Arbeit sind kein Zufall. Nun ist es wichtig dies auch fortführen zu können“, so der ehemalige Bursaspor-Kapitän aus der Meistersaison 2010 zum Abschluss über die Spielweise und familiäre Atmosphäre im Verein.