Das Sportgericht des DFB hat Ozan Kabak nach dessen umstrittener Spuck-Attacke im Spiel gegen Werden Bremen (1:3) für vier Spiele gesperrt. Begründet wurde das Urteil mit einem „krass sportwidrigen Verhalten in der Form einer versuchten Tätlichkeit“. Hinzu kommt eine Geldstrafe von 15.000 Euro. Sowohl Kabak als auch der FC Schalke haben das Urteil des Sportgerichts akzeptiert. Die Sperre tritt allerdings erst nach der automatischen Sperre für die Gelb-Rote Karte in Kraft. Somit fehlt der türkische Innenverteidiger den „Knappen“ fünf Pflichtspiele lang.
Was war passiert?
Am Samstagnachmittag trafen die Gelsenkirchener in der Veltins-Arena mit Kabak in der Startelf auf den SV Werder Bremen. Die Begegnung verloren die “Knappen” mit 1:3, doch die Niederlage wurde von einer Aktion Kabaks überschattet. In der ersten Halbzeit stoppte Kabak seinen Gegenspieler Ludwig Augustinsson mit einem Foul. Dann fingen die TV-Bilder ein, wie der junge Türke in Richtung des am Boden liegenden Schweden spuckte. In den sozialen Medien wurde die Aktion als absolut unsportliche Geste gewertet und zu Zeiten der Corona-Pandemie besonders hart kritisiert.
Doch damit nicht genug. Der frühere Galatasaray-Spieler verursachte in der 58. Minute einen Elfmeter, den Hattrick-Schütze Niclas Füllkrug zum zwischenzeitlichen 3:0 für die Bremer verwandelte. In der 84. Minute flog Kabak schließlich mit Gelb-Rot vom Platz. Der Anschlusstreffer von Mark Uth in der dritten Minute der Nachspielzeit war nur noch Ergebniskosmetik, konnte aber nicht mehr von Kabaks Szene aus der ersten Halbzeit ablenken.
Kabak entschuldigt sich – Augustinsson vermisst Fairplay
Nach der Partie entschuldigte sich Kabak öffentlich via Social Media-Statement bei Augustinsson für sein Handeln und beteuerte, dass keine böse Absicht dahintersteckte. Die Situation sei ein Unfall gewesen und die Kameraaufnahmen könnten täuschen. Er habe nicht die Absicht gehabt, in dessen Richtung zu spucken. Eine derart unsportliche Handlung habe Kabak in seiner gesamten Karriere nicht vorgenommen und werde es auch in Zukunft nicht tun. Es sei ein großes Unglück. Dennoch entschuldige er sich bei seinem Gegenspieler.
(Ex-)Schalke-Trainer David Wagner erklärte, dass er nicht daran glaube, dass Kabak Augustinsson absichtlich angespuckt habe: “Ich kenne Ozan und weiß um seinen Charakter. Ich bin zu 100 Prozent sicher, dass es keine Absicht war. Ich werde später mit ihm darüber sprechen.” Auch das Opfer der unschönen Szene, Ludwig Augustinsson, äußerte sich zum Vorfall: “Während des Spiels habe ich die Situation nicht bemerkt. Aber es ist alles andere als schön. So funktioniert Fairplay nicht. Ozan hat später die Rote Karte gesehen und wir haben gewonnen”, so der 26-Jährige.