Auch nach dem 27. Spieltag der Spor Toto Süper Lig blieb Fenerbahce in der laufenden Saison ohne Sieg in einem der großen Derbys beziehungsweise Topspiele gegen Besiktas (0:0, 2:4), Galatasaray (0:3) und Trabzonspor (0:2). Am Sonntagabend unterlag das Team von Trainer Jorge Jesus dem Stadt-Rivalen Besiktas trotz Überzahl, zwischenzeitlicher Führung und zwei zugesprochener Elfmeter im heimischen Ülker-Stadion in Kadiköy mit 2:4. GazeteFutbol mit den Einzelkritiken der Fenerbahce-Spieler.
Altay Bayindir: Trotz vier Gegentreffern hatte Bayindir mehrere Großchancen von Besiktas entschärft und sein Team anfangs in der Spur gehalten. Beiden den starken Abschlüssen der Gäste konnte man dem 24-Jährigen keine großen Fehler ankreiden. — Note: 3
Serdar Aziz: Körperbetontes Spiel und gutes Kopfballspiel von Aziz in den ersten 45 Minuten. Allerdings hatte der Innenverteidiger in der Dreierkette im zweiten Durchgang große Mühe, Cenk Tosun, Vincent Aboubakar und Nathan Redmond in den Griff zu bekommen. Dennoch ging Aziz keinem Zweikampf aus dem Weg, weder physisch noch verbal. — Note: 4
Samet Akaydin: Hatte alle Hände von zu tun mit den Besiktas-Angreifern, die mehrmals entkamen. Ein großer Patzer hätte beinahe schon vor der Halbzeit zum Ausgleich geführt, wenn Aboubakar nicht an Bayindir gescheitert wäre. Insgesamt keine ausreichende Leistung für solch ein wichtiges Derby. — Note: 4,5
+++ Die Einzelkritiken der Besiktas-Spieler +++
Attila Szalai: Der Ungar sah beim Solo von Nathan Redmond, wie der Rest seiner Abwehrkollegen, nicht gut aus. Hatte wie seine übrigen Mannschaftskameraden in der Dreierkette immer wieder Probleme im zweiten Durchgang mit den Offensivleuten des Gegners. In den ersten 45 Minuten hatte Szalai jedoch mehrmals den Fuß im entscheidenden Moment dazwischen. — Note: 4
Ferdi Kadioglu: Kadioglu machte eine ordentliche, aber keine auffällige Partie. Der türkische Nationalspieler hatte Rachid Ghezzal gut im Griff und nahm den Algerier komplett aus dem Spiel. Offensiv ließ der Einsatz des 23-Jährigen mit zunehmender Spieldauer etwas nach. „Fener“ vermisste seine starken Sololäufe auf das gegnerische Tor. — Note: 3,5
Bright Osayi-Sameul: Der Nigerianer machte über die rechte Angriffsseite phasenweise gut Druck und brachte über den Flügel mehrmals flache und hohe Hereingaben in den Sechzehner von Besiktas. Allerdings fehlte oftmals die Präzision in diesen Zuspielen, sodass die Angriffe generell im Sand verliefen und von der BJK-Abwehr abgefangen werden konnten. — Note: 4
Derby-Triumph in Kadiköy: Die Einzelkritiken der Besiktas-Spieler
Mert Hakan Yandas: Viel Reklamieren beim Schiedsrichter, wenig Leistung auf dem Spielfeld. So fiel Yandas in dieser Saison schon des Öfteren auf. Die meisten Gelben Karten erhielt der Mittelfeldspieler wegen seiner nicht enden wollenden Diskussionen mit dem Unparteiischen, so wie in dieser Partie, wodurch er nun im kommenden Ligaspiel gesperrt ist. Auch sportlich hatte Yandas nicht viel für das Spiel der Gastgeber beizusteuern und wurde in der 63. Minute durch Diego Rossi ersetzt. — Note: 5
Willian Arao: Der Brasilianer war bemüht, leistete sich aber auch etliche Ballverluste und konnte die Defensivstruktur vor der Abwehr nicht ausreichend stabilisieren. Gerade bei der Eroberung der herrenlosen Bälle fehlte insbesondere in der zweiten Halbzeit das Durchsetzungsvermögen. — Note: 5
Arda Güler: Grandiose 60 Minuten des Fenerbahce-Juwels. Tödliche Pässe und starke Dribblings, brillante Ballbeherrschung, 100-prozentige Torchancen kreiert und einen Elfmeter herausgeholt. Baute in der zweiten Halbzeit körperlich ab und musste sich Kritik gefallen lassen, dass er sich im Verhalten Teamkollegen Yandas zu sehr als Vorbild nehme. — Note: 1,5
Joao Pedro: Komplett abgemeldet und fast überhaupt nicht im Spiel zu sehen. Es wirkte so als spiele Fenerbahce ganz und gar ohne Pedro. Weder konnte der Stürmer für Gefahr vor dem gegnerischen Tor sorgen, noch den Ball vorne halten, damit seine Mitspieler nachrücken können. — Note: 5,5
Enner Valencia: Erzielte einen Treffer per Elfmeter, vergab aber die Vorentscheidung beim zweiten Elfer und zudem mehrere Großchancen im Eins-gegen-Eins, die Güler für den Torjäger aus Ecuador kreiert hatte. Wenn es gefährlich wurde, dann war Valencia involviert, aber ohne den an diesem Abend dringend benötigen Killerinstinkt. — Note: 4
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Miha Zajc: Kam im zweiten Durchgang, konnte das Mittelfeld nach den schnellen Treffern von Besiktas aber nicht mehr entscheidend stabilisieren oder beim Konterspiel des Gegners dazwischenfunken. Auch in der Offensive war Zajc zu harmlos, um bei einer möglichen Aufholjagd in Überzahl von Fenerbahce einen Unterschied zu machen. — Note: 4
Diego Rossi: Der Uruguayer wurde ebenfalls in Halbzeit zwei eingewechselt und versuchte den Ball über den linken Flügel in den Strafraum der Gäste zu bringen und Torgefahr aufzubauen. Einige gute Dribblings, aber wirkungslose Flanken. — Note: 3,5
Emre Mor: Der Linksfuß belebte das Angriffsspiel von „Fener“ spürbar und war bei seinen Einzelaktionen von der gegnerischen Abwehr kaum vom Ball zu trennen. Versuchte es mehrmals mit Abschlüssen vom Strafraumrand nach seinen Solos und wurde auch gefährlich damit. Hätte womöglich in dieser Form früher beginnen sollen. — Note: 2,5
Irfan Can Kahveci: Erzielte mit einem schönen Schuss den 2:4-Endstand und zwang BJK-Keeper Mert Günok zu einer Glanztat. Das Angriffsspiel war deutlich effektiver, mit Kahveci im Spiel, der erst in der 76. Minute ins Spiel kam, dafür aber viele Positionen kreierte. Wäre vielleicht die bessere Wahl als Yandas gewesen. — Note: 2,5
Serdar Dursun: Wurde mit Kahveci zusammen eingewechselt und vergab aus kürzester Distanz eine Riesenmöglichkeit. Danach kaum noch zu sehen im Spiel der Istanbuler. — Note: 4
Besiktas dreht Derby in Kadiköy trotz Unterzahl und Rückstand und schlägt Fenerbahce 4:2