Adana Demirspor-Coach Vincenzo Montella stand in seiner Heimat der weltweit bekannten Tageszeitung „La Gazzetta dello Sport“ Rede und Antwort. Hierbei entkräftete er mit seinen Aussagen unter anderem die Wahrnehmung in Fußball-Europa, dass die türkische Liga eine einfache Liga sei. Angesprochen auf seine bisherige Zeit in der Türkei, zeigte sich der 48-jährige Übungsleiter mehr als zufrieden.
Mertens, Icardi & Co. spornen Adana Demirspor an
Auf die Frage, ob er im Vorfeld davon ausgegangen war, dass Adana Demirspor nach sieben Spieltagen gemeinsam mit Galatasaray die Tabelle anführen würde, entgegnete Montella mit den Worten: „Als Trainer mache ich keine Vorhersagen, ich arbeite jeden Tag daran, die Art und Weise zu verbessern, wie meine Spieler Lösungen finden, um zu gewinnen. Wir wissen, dass sie einen besseren Kader haben als wir, aber das schränkt uns nicht ein, im Gegenteil, es spornt uns an, besser zu werden.“ Bisher habe man mit einer 4-2-3-1-Formation erfolgreich aufgespielt und auf diese Weise viele Tore insbesondere über die Flügel erzielt. Am Herzen liegen würde aber dem aus Pomigliano stammenden Chef an der Seitenlinie die Ausgewogenheit, der man sich mehr widmen müsste.
Montella dämpft Erwartungshaltung: „Darf nicht in Euphorie ausarten“
Dennoch dämpfte der einstige Teamchef des AC Mailand die Erwartungshaltung vor dem Match am Wochenende gegen die „Löwen“: „Sie haben große Transfers getätigt, aber auch andere Mannschaften haben viel Geld ausgegeben. Es ist eine spannende Liga. Dries Mertens hat sich sofort gut in das Spiel eingefügt. Mauro Icardi gab sein Debüt. Uns bleibt nur zu hoffen, dass die Abstimmung unter ihnen noch nicht zu weit fortgeschritten ist. Die Vorfreude auf dieses Spiel ist aber selbstverständlich groß. Es ist ein tolles Gefühl, aber es sollte nicht in Euphorie ausarten. Mir geht es aber – vom Ergebnis mal abgesehen – im Grunde mehr darum, zu zeigen, dass wir uns hier mit den Besten messen und bestehen können.“
„Wer glaubt, die Süper Lig sei einfach, irrt sich gewaltig“
Montella erklärte, dass jedes Land seine eigenen Traditionen und Gewohnheiten habe, und das sei auch im Fußball der Fall: „Man muss es kennenlernen. Wer glaubt, der türkische Fußball sei eine einfache Liga, der irrt sich. Man kommt nicht hierher, um den Winter zu verbringen. Die Stadien sind neu und es herrscht immer eine sehr warme Atmosphäre. Der AC Florenz konnte nach der 0:3-Niederlage gegen Medipol Basaksehir einiges davon hautnah miterleben.“ Auch verriet Montella, wieso er es vorzog, in der Türkei zu bleiben: „Ich bin in einem Projekt, das ich hier fortsetzen möchte. Der Präsident hat große Ziele und es ist wirklich ein ausgezeichnetes Projekt.“
Montella sorgt für Klarheit: Darum verließ Balotelli Adana Demirspor
Wieso es wiederum Mario Balotelli in Erwägung zog, nach einer gemeinsam erfolgreichen Saison den Klub wieder zu verlassen, war für den einen oder anderen ein Rätsel. Auch hier konnte Montella aufklären und gab zu verstehen, dass „Super Mario“ in der Nähe seiner Heimat spielen wollte und er daher das Angebot aus Sion annahm. Zuletzt sprach der Ex-Römer über seinen Landsmann Andrea Pirlo, der genauso wie er sein Trainerglück in der Türkei sucht. „Wir stehen in regelmäßigem Kontakt. Andrea lebt sich sehr schnell ein und wird sich hier gut schlagen.“