Seit vielen Jahren fungieren Spieler wie der Ägypter Mohamed Salah, der Gabuner Pierre-Emerick Aubameyang, der Senegalese Sadio Mané oder der Algerier Riyad Mahrez als Fahnenträger des afrikanischen Fussballs. Ihre Erfolge in England haben dafür gesorgt, dass andere Spieler vom Mutterkontinent ebenfalls ihr Glück versuchen wollen. Letzte Saison waren etwa 50 in der Premier League aktiv, unter ihnen auch Mbwana Samatta.
„In England zu spielen war das ultimative Ziel, das ich mir zu Beginn meiner Profikarriere gesteckt habe“, meint der tansanische Torjäger am Mikrofon von FIFA.com. Er ist im Februar 2020 von KRC Genk zu Aston Villa gewechselt. „Aber der Wechsel hierher ist mehr als ein erreichtes Ziel. Damit hat sich für mich ein Traum erfüllt. Ein Traum, den viele tansanische Fussballer träumen und der vorher noch für keinen einzigen in Erfüllung gegangen war. Ich darf mich also wirklich glücklich schätzen!“
Tor erzielt und Ziel erreicht
Außerdem kann er auf einen weiteren Erfolg stolz sein. Samatta ist nämlich nicht nur der erste tansanische Spieler, der in der englischen Eliteliga aktiv ist, sondern auch der erste, der ein Tor in der Premier League erzielen konnte. Den Treffer markierte er am 1. Februar 2020 gegen Bournemouth. „Das hat mich persönlich schon sehr stolz gemacht, aber vor allem möchte ich anderen damit helfen“, versichert er. „Wenn ich es geschafft habe, kann es auch anderen Spielern aus Tansania gelingen. Wenn ich damit einen Beitrag dazu leisten kann, dass sie an sich glauben, umso besser!“
Der Glaube an die eigenen Fähigkeiten ist für Samatta mehr als eine bloße Floskel. Schließlich musste er auf seinem Weg in den europäischen Elitefussball viele Hindernisse überwinden und brauchte dazu reichlich Durchhaltevermögen, Geduld und vor allem Selbstbewusstsein. „Der Glaube an Gott und an meine eigenen Fähigkeiten waren für mich der Schlüssel zum Erfolg“, bestätigt er. „Und dann muss man natürlich viele Opfer bringen, hart arbeiten, entschlossen und diszipliniert sein …“
Fest steht, dass dieser Erfolgscocktail Früchte getragen hat. In England ist Samatta im Dress der Villans gerade erst dabei, sich einen Namen zu machen. Im tansanischen Nationalteam hat er sich jedoch mit 21 Toren in 57 Spielen und einer Glanzleistung bereits einen Platz in der Ruhmeshalle erarbeitet. Ihm ist es nämlich gelungen, die Taifa Stars nach 40-jähriger Abwesenheit als Mannschaftskapitän zur Teilnahme am CAF Afrikanischen Nationen-Pokal 2019 zu führen. „Diese Qualifikation ist mit Sicherheit die schönste Erinnerung meiner Karriere und für mich immer noch fabelhaft“, erklärt er und bekräftigt noch einmal: „Das war wirklich etwas ganz Besonderes für mich und für mein Land.“
Auf die Erfüllung des Traums folgte für Tansania gewissermaßen ein Alptraum, denn das Team schied mit drei Niederlagen gegen Senegal (0:2), Kenia (2:3) und Algerien (0:3) aus dem kontinentalen Wettbewerb aus. Samatta entschuldigte sich im Anschluss als Kapitän auch im Namen des gesamten Teams dafür, dass man den Erwartungen des tansanischen Volkes nicht gerecht werden konnte. „Ich will gar nicht mehr darüber nachdenken. Das liegt hinter uns. Ich schaue lieber nach vorn“, erklärt er. „Wir werden das wiedergutmachen!“
Kurs auf Nationen-Pokal und Katar
Gelegenheit zur Revanche könnte es schon bald geben. Tansania liegt nämlich gut im Rennen um die Qualifikation für den Nationen-Pokal 2021 (derzeit hinter Tunesien Zweitplatzierter der Gruppe J) und darf sich darüber hinaus Hoffnungen auf eine historische erste Teilnahme an der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ machen. In der Vorrunde konnte sich das Team gegen Burundi durchsetzen und trifft nun in der Gruppenphase auf die DR Kongo, Benin und Madagaskar.
„Wenn man bedenkt, wie wir noch vor fünf Jahren dastanden, finde ich, dass die Taifa Stars nicht mehr dieselben sind. Es wurden enorme Fortschritte erzielt. Wir sind langsam aber sicher gewachsen“, betont er. „Und ich wage die Prognose, dass es in den nächsten fünf Jahren so weitergehen wird. Wir dürfen in Zukunft von der Nationalmannschaft nur das Beste erwarten.“
Was gäbe es besseres als eine Teilnahme an der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™? „Das wäre der Gipfel! Ich glaube, dann hätte ich im Fussball alles erreicht. Dann könnte ich die Fussballschuhe an den Nagel hängen“, meint er lachend.
Hinweis: Dieser Artikel erschien zuerst auf FIFA.com
Link: https://de.fifa.com/worldcup/news/mbwana-samatta-nationalheld-und-villan
Das Interview mit Samatta wurde vor seinem Wechsel zu Fenerbahce geführt.
Ein Kommentar
Wenn man bei FB vor allem unter den Anhängern den Namen Vedat Muriqi seit Wochen nicht mehr erwähnt, dann hat hier der FB Vorstand m.M.n. beim Samatta Transfer alles richtig gemacht.
Wir haben viele offensive Spieler verpflichtet die alle Tore schießen können und viele Spieler die keine Tore schießen konnten und seit Jahren im FB Kader waren aussortiert.
Auch wenn das Alter des ein oder anderen Neuzugangs für meinen persönlichen Geschmack viel zu hoch ist, ist hier dennoch die Denkweise eine richtige sich von unnützen Personal zu trennen und ihre Plätze mit qualitativ besseren Spielern zu besetzen.
Wir haben bei FB jede Position doppelt gut besetzt, außerdem schicken wir nun im Vergleich zum Vorjahr die Spieler auf ihren angestammten Positionen auf den Platz und wagen keine dummen Experimente ala Jailson oder Gustavo in der Innenverteidigung, Ozan als RV oder Deniz auf der LV Position.
Die große Unbekannte ist für mich die Leistung von Erol Bulut auf der FB Trainerbank insbesondere bei der Auswahl der Startformation und der Spielerwechsel. Eine große Mannschaft wie FB fängt nicht mit 3 defensiven 6ern in einem Heimspiel gegen einen Aufsteiger wie Hatayspor an und beendet die Partie auch nicht mit 0:0 erst recht nicht, wenn der Gegner nur noch zu Neunt auf dem Platz steht.
Eine große Mannschaft spielt auch nicht auf Ergebnisverwaltung und wechselt auch keinen Tolga Cigerci für Sosa ein der dann alle 10 Sekunden den Ball verliert wie z.B. gegen Karagümrük gesehen und mit dieser inakzeptablen Spielweise unseren Sieg gefährdet.
Große Mannschaften wie FB spielen offensiv, sie halten nicht das Ergebnis sondern bauen es durch Spielerwechsel noch weiter aus, hier hat Erol Bulut noch große Defizite und Nachholbedarf in seiner Spielauffassung und verhält sich nicht annähernd wie ein FB Trainer sondern steckt gedanklich noch in der kleinkarierten provinziellen Denkweise fest.
In seiner Denkweise muss er sich massiv ändern und weiterentwickeln bzw. endlich zur Erkenntnis gelangen, das man bei FB nicht auf Ergebnisverwaltung spielt und bei diesem Spielerkader mit sovielen offensiven Alternativen keine Typen wie Tolga Cigerci als erstes einwechselt.
Das muss er endlich mal kapieren, ansonsten wird das für Erol Bulut nur ein kurzes Intermezzo bei FB, cok net söylüyorum.