Ein historischer Fußballabend im Al Thumama-Stadion in ad-Doha, Katar. 44.198 Zuschauer wurden live vor Ort Zeuge, wie Marokko als erstes afrikanisches Land in der Geschichte der Fußballweltmeisterschaft ins Halbfinale einzog. Zugleich könnte es womöglich der letzte Länderspielauftritt von Portugals Superstar Cristiano Ronaldo gewesen sein, der unter Tränen das Spielfeld nach der 0:1-Niederlage gegen Marokko verließ. Wie schon gegen die Schweiz begann der 37-Jährige zunächst auf der Bank und kam erst in der zweiten Spielhälfte in die Partie. Da lagen die Portugiesen jedoch bereits mit 0:1 zurück. Nach einer abermals tadellosen Defensivarbeit hatten die Marokkaner immer wieder gute Kontermöglichkeiten.
Luftige Höhen: En-Nesyri macht den Ronaldo
Der Treffer zum 1:0 fiel jedoch nach einer Flanke von Yahia Attiyat Allah. Stürmer Youssef En-Nesyri (42.) köpfte den Ball nach einem gewaltigen Luftsprung a la Ronaldo spektakulär in die Maschen und brachte die Nordafrikaner in Front. Im direkten Gegenzug landete eine Flanke von Bruno Fernandes (43.) an der Latte. In der 51. Minute kam schließlich Ronaldo ins Spiel. Allerdings wurde dieser von der marokkanischen Abwehr exzellent abgeschirmt. Nur ein einziges Mal konnte „R7″ seinen Bewachern entwischen und bekam auch ein vernünftiges Zuspiel. Ronaldo zog sofort aus dem Lauf ab, doch Marokkos Torhüter Bono war zu Stelle und parierte den Schuss. Ansonsten blieben die Marokkaner weiterhin über Konter gefährlich.
[interaction id=“637f88d7cab2b9002b98c361“]Marokko vergibt Entscheidung, Portugal den Ausgleich in letzter Sekunde
Mehrmals hatte der eingewechselte Walid Cheddira gute Möglichkeiten, vergab diese aber kläglich. Zudem sah Cheddira innerhalb von zwei Minuten zwei Gelbe und damit die Gelb-Rote Karte und ließ sein Team zu zehnt auf dem Spielfeld zurück. Aber es war Zakaria Aboukhlal (90.+6) nach schönem Pass von Sofyan Amrabat, der die größte Chance und auch die Entscheidung auf dem Fuß hatte. Mutterseelenallein rannte Aboukhlal auf Diogo Costa im Tor der Iberer zu, scheiterte jedoch mit einem unglaublich schlechten Abschluss. Die Portugiesen hatten auf der anderen Seite die Ausgleichschance. Ronaldo segelte an einer Flanke von Rafael Leao vorbei, nicht so Pepe, der in aussichtsreicher Position zum Kopfball kam, den Ball jedoch rechts am Tor vorbei setzte. Kurz darauf erklang der Schlusspfiff, der Marokko ins Halbfinale trug, wo es gegen den Sieger des Duells zwischen Titelverteidiger Frankreich und England geht. Einziger Wermutstropfen: Kapitän und Besiktas-Spieler Romain Saiss musste verletzungsbedingt in der 57. Minute ausgewechselt werden. Saiss ist der letzte von 19 Süper Lig-Profis, der im Turnier verblieben ist.
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