Trabzonspor-Neuzugang Marc Bartra stellte sich vor dem Vormittagstraining des Meisters den Fragen der Journalisten. Der Spanier gab Einblicke in die Hintergründe seines Transfers an die Schwarzmeerküste und beschrieb die Süper Lig als schwierige Liga. Weiterhin sieht der 31-Jährige bei Trabzonspor eine ähnliche Spielweise wie zuvor beim FC Barcelona oder bei Borussia Dortmund. Den Kader der Bordeauxrot-Blauen beschreibt der Innenverteidiger als qualitativ hochwertig und breit genug. Der ehemalige spanische Nationalspieler möchte beim Schwarzmeerklub die Meisterschaft gewinnen und, selbst wenn nur eine kleine Chance besteht, einen Platz im WM-Kader der Spanier ergattern.
„Der Transfer kam plötzlich zustande“
Bartra erklärte, dass er bei Real Betis Stammspieler und glücklich war, doch dadurch, dass sein Ex-Klub Spieler verkaufen musste und Trabzonspor großes Interesse zeigte, entwickelten sich die Verhandlungen zügig. „Hätte man mich wenige Wochen vor meinem Transfer gefragt, ob ich bei einem Angebot wechseln würde, hätte ich mich für einen Verbleib bei Betis ausgesprochen. Doch der Klub musste Spieler verkaufen und Trabzonspor präsentierte mir ein großartiges Projekt. Sie erklärten mir sehr detailliert, warum sie an mir interessiert sind und so habe ich mich dazu entschieden, diesen Schritt zu gehen. Der Transfer kam sozusagen plötzlich zustande.“
„Die Süper Lig ist eine schwierige Liga“
Die Süper Lig beschrieb der Spanier als „schwierige Liga“, bei deren Spielstruktur sich oftmals viele Räume ergeben. „In der Süper Lig wird überwiegend auf Konter gespielt. Als Abwehrspieler begehst du daher mehr Fouls und kassierst mehr Karten. Seit meiner Ankunft haben wir viele Spiele gespielt. Mit der Zeit werden die vielen Neuzugänge besser in die Mannschaft integriert und wir werden als Team besser funktionieren. Es gibt etliche Spieler, die kaum mit dem Team trainieren konnten, aber intensive Spiele bestritten haben. Nachdem wir die Eingewöhnungsphase überstanden haben, werden wir bessere Leistungen abrufen.“
„Ich habe nur Positives über Trabzonspor gehört“
Der 31-Jährige zeigte sich erfreut über die Tatsache, der erste spanische Spieler in der Klubgeschichte zu sein. „Diese Situation ist mir aus meiner Zeit bei Borussia Dortmund bekannt. Dort war ich ebenfalls der erste Spanier, doch nach mir sind zahlreiche spanische Spieler dorthin gewechselt. Ich habe mich mit Freunden, die mal in der Süper Lig aktiv waren, sowie mit türkischen Spielern über Trabzonspor unterhalten. Alle Meinungen und Empfehlungen waren positiv. Ich bin mir darüber im Klaren, dass ich Teil eines großen Projekts bin, denn ich bin hier um Erfolge zu feiern und Meisterschaften zu gewinnen.“
„Die Spielweise ähnelt der des FC Barcelona“
Die Spielweise von Trabzonspor verglich der Innenverteidiger u.a. mit der seines Ex-Klubs FC Barcelona. „Ich denke, ich bin am richtigen Ort. Vom ersten Moment an habe ich festgestellt, dass mir die Spielweise sehr liegt, da ich in einem ähnlichen System bereits früher gespielt habe. Ich war über zehn Jahre lang beim FC Barcelona unter verschiedenen Trainern Teil dieser Spielphilosophie und das hat meine Eingewöhnungsphase etwas verkürzt. Die Aufgabenstellungen des Trainers sind nahezu identisch mit denen, die ich bei meinen Ex-Klubs erhalten habe. Ich versuche die Vorgaben zu verstehen und bin auch auf dem Platz ständig in Kommunikation mit dem Coach. Meine Erfahrung versuche ich auf dem Feld dem Team weiter zu geben und hole das Maximum aus mir heraus.“
„Ich möchte die kleine Chance nutzen“
Im Hinblick auf die Weltmeisterschaft in Katar bekräftigte Bartra seine Hoffnungen hinsichtlich einer Nominierung für den Kader seines Ex-Trainers Luis Enrique. „Die Nationalmannschaft ist für mich sehr wichtig. Ehrlich gesagt, will jeder Spieler an einer Weltmeisterschaft teilnehmen. Mir ist bewusst, dass es nicht einfach wird, doch selbst wenn ich nur eine kleine Chance habe, will ich dieser bis zum Ende nachgehen. Nationaltrainer Enrique ist mein Ex-Trainer, der alle Spieler beobachtet und eine klare Meinung zu allen potentiellen Kandidaten hat. Sollte sich mir die Gelegenheit bieten, werde ich diese so gut es geht nutzen und mit zur WM fahren. Es könnte mir zugute kommen, dass die Spielphilosophie der Nationalmannschaft unserer ähnelt. Ich bin nicht hierher gekommen um meine Zeit totzuschlagen, ich will mit Trabzonspor so viele Erfolge wie möglich feiern. Mein persönliches Ziel dabei ist die Weltmeisterschaft.“