Respekt vor Ferencvaros: „Ein Team, das uns Ärger bereiten kann“
Aktürkoglu betonte zunächst, dass Ferencvaros alles andere als ein leichter Gegner sei. Der ungarische Vertreter verfüge über „ein sehr effektives Team“ mit auffälligen Einzelspielern sowohl in der Defensive als auch in der Offensive. Besonders hob er hervor, dass Ferencvaros die Räume kompakt schließen könne und Fenerbahce damit vor eine harte Aufgabe stellen werde. „Ich kann nicht sagen, dass es mich persönlich zwingen wird, aber es wird ein schönes Spiel, das wir als Mannschaft schwer haben werden. Eine harte Begegnung, die die Blöcke schließen kann. Ein Team, das uns Ärger bereiten kann“, erklärte der 27-Jährige und kündigte an: „Ich denke, wir werden morgen mit unserem 100 Prozent auf den Platz gehen.“
Rückstände, Moral und perfekte Einheit in der Kabine
Angesprochen auf die Tatsache, dass Fenerbahce in den letzten beiden Auswärtsspielen jeweils mit 0:2 in Rückstand geraten war, gab Kerem Aktürkoglu Einblick in die Reaktion der Mannschaft. Ein solcher Rückstand sei immer ein moralischer Schlag, doch die Antwort im Team sei bemerkenswert gewesen. In der Kabine hätten alle zusammengestanden, der Trainer habe klargemacht, dass er jedem Spieler vertraue, und die Mannschaft habe anschließend auf dem Platz Charakter gezeigt.
Aktürkoglu sprach von einer „perfekten Verbindung“ innerhalb der Mannschaft, die sich in einem sehr starken Kampfgeist niedergeschlagen habe. Dass am Ende ein klarer Sieg mit fünf Toren Unterschied stand, sei selbst für das Team überraschend gewesen, aber umso wertvoller. „Natürlich hatten wir nicht damit gerechnet, dass es einen Fünf-Tore-Sieg geben würde“, so der Offensivspieler. Entscheidend sei gewesen, dass Europa der Mannschaft zusätzliche Motivation gegeben habe – mit dem klaren Ziel, solche Rückstände in Zukunft gar nicht erst zuzulassen.
Keine Jagd nach der Torjägerkrone – aber klare persönliche Ziele
Mit Blick auf seine bisher drei Treffer in der Europa League wurde Kerem Aktürkoglu gefragt, ob er vom Titel als bester Torschütze träume. Der Nationalspieler stellte klar, dass er zwar persönliche Ziele habe, sich aber nicht als klassischen Mittelstürmer sehe. „Ich kann es mir nicht als ausgewiesenes Ziel vorstellen. Es gibt Stürmer von sehr guter Qualität. Ich bin kein Torschütze. Ich möchte einen Beitrag zum Team leisten“, erklärte er.
Für ihn sei es im modernen Fußball entscheidend, in vielen Bereichen zu helfen – sei es mit Toren, Assists oder Laufarbeit. Er habe in drei Europa-League-Partien getroffen und hoffe, seine Beiträge in den kommenden Spielen fortsetzen zu können. „Mein größtes Ziel ist es, dem Team zu helfen“, so Aktürkoglu, der damit unterstreicht, dass er seine Rolle vor allem im Dienst der Mannschaft sieht.
Derby gedanklich ausgeblendet: Fokus liegt komplett auf Ferencvaros
Obwohl in der Trendyol Süper Lig das prestigeträchtige Derby gegen Galatasaray in Kadiköy bevorsteht, machte Kerem Aktürkoglu deutlich, dass dieses Spiel in der Mannschaft derzeit kein Thema ist. „Wir haben derzeit keine Gedanken über das Derby. Unser einziger Gedanke ist das Spiel morgen“, stellte er klar. Weder in der Kabine noch in den Einrichtungen sei das Duell gegen den Erzrivalen ein Gesprächsgegenstand.
Für Aktürkoglu ist klar: Erst wenn das Europa-League-Spiel gegen Ferencvaros gespielt ist, kann der Blick nach vorne gehen. „Wir haben ein Spiel vor uns, das noch nicht gespielt wurde. Es ist extrem wichtig für die Fans. Dies könnte der wichtigste Tag für das Land sein. Lassen wir den Donnerstag gut aus und denken wir dann an das Derby“, sagte der Offensivspieler und unterstrich damit die Bedeutung des internationalen Auftritts.
Einsatz statt Statistiken und der Blick auf die Top-8 in Europa
Auf Statistiken wie Ballverluste möchte Kerem Aktürkoglu sich nicht reduzieren lassen. Er betonte, dass er bereit sei, 90 Minuten für seine Mannschaft zu laufen und zu kämpfen – auch in Partien, in denen er nicht direkt an Toren beteiligt ist. Tore zu erzielen sei natürlich ein schöner Traum, doch für ihn stehe im Vordergrund, dass seine Aktionen dem Team nutzen. „Für mich ist das kein großes Kriterium. Wichtig ist mir, dass sie bewertet werden“, erklärte er mit Blick auf die Einschätzung seiner Leistungen durch den Trainerstab, von dem er nach eigener Aussage viel positives Feedback erhalten hat.
Zugleich blickte Aktürkoglu auf die Ziele von Fenerbahce in der Europa League. Nach einem Erfolg gegen Ferencvaros könne man anfangen, über die Top-8 des Wettbewerbs zu sprechen. „Ich glaube an unser Team. Wir können direkt ins Finale spielen, es ist ein bisschen überwältigend. Wenn wir uns das Spiel ansehen, haben wir die Mannschaft, die das erreichen kann“, sagte er. Es sei zwar nicht richtig, das große Ziel zu früh zu formulieren, aber Schritt für Schritt könne Fenerbahce die Erwartungen erfüllen – beginnend mit einem Auftritt gegen Ferencvaros, bei dem die Mannschaft tatsächlich „mit 100 Prozent“ auf dem Platz stehen will.


