Die Stimmung in Trabzon ist nach der 1:2-Pleite in Denizli am Tiefpunkt angelangt. Die Bordeauxrot-Blauen müssen in den letzten beiden Spielen mehr denn je auf Punktverluste von Tabellenführer Medipol Basaksehir hoffen und dabei ihre eigenen zwei Partien gewinnen. Doch genau das scheint beim Tabellenzweiten aktuell das Problem zu sein. 27 Punkte hat man im Laufe dieser Saison nach Führungen abgegeben – Ligahöchstwert. Überhaupt hat Trabzonspor nur eines der letzten fünf Spiele erfolgreich bestritten. Am Ende des Tages deutlich zu wenig, um Basaksehir den Titel streitig zu machen.
Presse geht hart mit Hüseyin Cimsir ins Gericht
Die örtliche Presse in Trabzon hat sich nach der wohl verpassten Meisterschaft insbesondere auf Coach Hüseyin Cimsir eingeschossen. So titelte das Blatt „Karadeniz Gazetesi“: „Aus Hüseyin Cimsir könnte nicht mal ein anständiger Busfahrer werden.“ Dieser soll nach dem 1:2 am Montagabend sogar seinen Rücktritt eingereicht haben, was wiederum Vereinsfunktionär Özer Bayraktar nicht bestätigen wollte.
Bereits in der Pressekonferenz nach dem Spiel deutete Cimsir an, seine Ziele mit Trabzonspor verpasst zu haben und er dementsprechend Konsequenzen ziehen wolle. „Wir sind enttäuscht über die Niederlage und entschuldigen uns bei allen Trabzonspor-Anhängern. Viel gibt es zum Spiel nicht zu sagen. Wir haben unsere Chancen nicht genutzt und verloren. Ich kann die Schuld aber nicht auf die Spieler abwälzen. Wenn Fehler gemacht wurden, dann von mir. Wie es aussieht, habe ich meinen Job nicht erfüllt. Wir werden die nächsten zwei Wochen abwarten und dann unsere Schlüsse ziehen.“
Denizlispor glaubt an den Klassenerhalt
Mit dem ersten Sieg nach fünf Spielen ist auf der Gegenseite wieder die große Zuversicht eingekehrt. 35 Punkte und drei Zähler Vorsprung auf Platz 16, gepaart mit einem machbaren Restprogramm mit den Spielen gegen Aytemiz Alanyaspor und MKE Ankaragücü, lassen den Aufsteiger berechtigt auf den Klassenerhalt hoffen. So erklärte Interimscoach Levent Kartop nach dem Spiel: „Trotz des Rückstandes haben wir nie aufgegeben. Ich habe den Spielern immer wieder gesagt, dass wir dieses Spiel gewinnen werden. Der Glaube an die drei Punkte hat uns den Sieg gebracht.“ Kartop weiter: „Mein Sohn wurde letzte Woche ein Jahr alt. Ich wollte ihm eigentlich einen Sieg gegen Basaksehir schenken. Daher war ich heute emotional sehr geladen. Dieser Erfolg gehört uns allen. Ich widme die drei Punkte allen Fans und Familien, die für uns gebetet haben.“