Am Mittwoch meldete der VfB Stuttgart den Transfer von Ömer Faruk Beyaz perfekt. Das 17-jährige Ausnahmetalent kommt ablösefrei von Fenerbahce und erhält bei den Schwaben einen Vertrag über vier Jahre. Im Gespräch mit GazeteFutbol-Chefredakteur Erdem Ufak sprach der VfB-Neuzugang unter anderem über seine Beweggründe für einen Wechsel nach Stuttgart, seinen bevorstehenden Umzug aus Istanbul nach Deutschland, sowie seine langfristigen Karrierepläne.
Hallo Ömer. Vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Gespräch mit GazeteFutbol genommen hast. Zum Einstieg möchte ich fragen, wie der Wechsel zum VfB Stuttgart zustande kam und nach welchen Kriterien Du Deinen neuen Verein ausgewählt hast?
Beyaz: „Seit Januar haben wir mit mehreren Vereinen gesprochen. Die größten Faktoren für einen Wechsel nach Stuttgart waren, dass der VfB die jüngste Mannschaft der Bundesliga hat und Sven Mislintat. Er hatte bei meiner Entscheidung pro VfB einen sehr großen Anteil, da er großen Wert auf junge Spieler legt. Ich denke, in Stuttgart kann ich mich beweisen, gut weiterentwickeln und meine Karriere vorantreiben. Daher bin ich auch sehr zuversichtlich und zufrieden mit meiner Entscheidung.“
Ozan Kabak hat ja auch schon beim VfB gespielt. Gab es Kontakt mit ihm?
Beyaz: „Wir haben uns lediglich mal geschrieben. Er hat mir gratuliert sowie seine Hilfe und Unterstützung angeboten.“
Was denkst Du über die Bundesliga?
Beyaz: „Die Bundesliga ist eine der besten Ligen weltweit. Unabhängig von meinem Wechsel nach Stuttgart und dem VfB habe ich die Bundesliga seit geraumer Zeit verfolgt. Daher kenne ich mich mehr oder weniger ganz gut aus. Ich kann sogar so weit gehen und sagen, dass mir die Bundesliga im Vergleich zu den anderen europäischen Ligen am besten gefällt.“
Gab es schon Kontakt zu Trainer Pellegrino Matarazzo oder zu Spielern vom VfB? Was weißt Du über die Fankultur in Stuttgart?
Beyaz: „Ich weiß, dass die VfB-Fans ihr Team an guten und schlechten Tagen supporten. Stuttgart hatte in der zweiten Liga einen Zuschauerschnitt von über 50.000. Das ist wichtig und spricht auch für die Fankultur dort. Bislang habe ich nur mit Sven Mislintat gesprochen. Aber natürlich freue ich mich sehr darauf, das Trainerteam und die Mannschaft kennenzulernen.“
Die Umstellung von Istanbul auf Stuttgart wird sicherlich gewaltig. Du kommst aus einer Millionenmetropole in eine im Vergleich dazu kleine Stadt. Wir bereitest Du Dich auf diese Umstellung vor?
Beyaz: „Bislang hatte ich noch nicht das Vergnügen, Stuttgart zu besuchen. Doch die Menschen in meinem näheren Umfeld beschreiben Stuttgart als moderne Industriestadt mit sehr schönen Ecken und einer tollen Innenstadt. Im Vergleich zu Istanbul kann ich sagen, dass es mir nicht ungelegen kommt, meine Karriere in einer ruhigeren und kleineren Stadt fortzusetzen. Denn so kann ich mich viel besser auf meinen Beruf und meine Karriere konzentrieren. Schließlich bin ich noch ein sehr junger Spieler. Was die Sprache angeht: Ich habe vor rund 2-3 Wochen mit dem Deutschunterricht begonnen. Aktuell versuche ich die Basics zu lernen, die mich durch den Alltag bringen sollen. In erster Linie soll es darum gehen, dass ich mich verständigen kann. Darüber hinaus bin ich weiterhin voll im Training und arbeite jeden Tag an mir.“
Was sind Deine langfristigen Karrierepläne?
Beyaz: „Zunächst einmal möchte ich mich in Stuttgart beweisen, erfolgreich sein und meinen Beitrag zum Erfolg leisten. Die spanische La Liga oder auch die englische Premier League sind natürlich immer reizvoll. Aktuell gilt mein Fokus aber nur dem VfB und der Bundesliga. Mein Hauptziel ist, eines Tages den Ballon d’Or zu gewinnen. Dieses Ziel habe ich mir von Anfang an gesetzt und darauf arbeite ich hin. Hierfür muss ich dem Team behilflich sein und das Team mir. Gemeinsam gut arbeiten und als Mannschaft auftreten, der Rest kommt dann hoffentlich von selbst.“
Wer sind Deine fußballerischen Vorbilder?
Beyaz: „Als ich mit dem Fußballspielen anfing, habe ich meinen Spielstil mit Lionel Messi verglichen. Doch mit der Zeit war es mir wichtig, meinen eigenen Spielstil zu entwickeln und voranzutreiben. Generell gefallen mir natürlich Messi und Cristiano Ronaldo sehr gut. Ein spezielles Vorbild habe ich nicht. Jeder gute Spieler hat seine spezifischen Stärken. Daher versuche ich mir von jedem etwas abzuschauen. In der Türkei kann ich an dieser Stelle Alex de Souza nennen. Er war einer der besten Spieler, dem ich je beim Spielen zuschauen durfte. Mit seiner Mentalität, seiner Erfahrung und seinem Spielverständnis ist für mich auch Emre Belözoglu ein ganz, ganz großer Spieler. Er hat sich immer und überall bewiesen und stets Charakter gezeigt. Mir persönlich hat er viel mit auf den Weg gegeben, ich konnte viel unter ihm lernen. Bei ihm habe ich gesehen, was Leidenschaft bedeutet und dass offensiv ausgerichtete Spieler auch durchaus defensiv mit arbeiten können bzw. müssen.“
Ömer, wir danken Dir vielmals und wünschen Dir für Deine weitere Karriere viel Erfolg! Viel Spaß in der Bundesliga und beim VfB Stuttgart!
Das Interview mit Ömer Faruk Beyaz führte GazeteFutbol-Chefredakteur Erdem Ufak
3 Kommentare
Bin echt gespannt ob er sich bei Stuttgart durchsetzen kann.
Schade das es so ein oberflächliches Interview wurde. Keine Frage was ihm gefehlt hat um bei Fenerbahce zu verlängern. Keine Frage dazu wieso er meint diese Saison kaum bis gar nicht zum Zug gekommen zu sein. Schade wäre mehr möglich gewesen
Mega ! Cooles Interview.